2012 - Krebstelefonteam


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2012 - Krebstelefonteam

Beitragvon admin » Di 4 Sep 2012 16:24

Sie fragen, das Krebstelefonteam antwortete:


Diese Antworten sind eine allgemeine Stellungnahme. Sie können nicht die persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Fachperson ersetzen. Soweit in einem Beitrag bestimmte Ärzte, Ärztinnen, Behandlungseinrichtungen oder Produkte genannt werden, dient dies nicht der Werbung oder stellt eine Empfehlung dar, sondern ist lediglich als Hinweis auf weitere Informationsquellen zu verstehen.

Einige Fragen und Antworten wurden in eine andere Landessprache übersetzt. Sollten Fragen oder Unklarheiten auftreten, wenden Sie sich bitte an die Fachberaterinnen vom Krebstelefon. Kostenlose Telefonnummer 0800 11 88 11 oder per E-Mail an helpline@krebsliga.ch



Frage von Belinda:
Guten Tag,
Ich habe die Frage, zwar mache ich eine Vertiefungsarbeit über ALL und wollte fragen ob ich von Ihnen einige Informationen bekommen könnte über die Krankheit.
Vielen Dank.
Belinda

Antwort vom Krebstelefonteam:
Guten Tag Belinda,
In der Broschüre
Leukämien bei Erwachsenen finden Sie allgemeine Informationen zu Leukämie.

Zugleich haben wir Ihnen per E-Mail weitere Links zu Leukämien allgemein und ALL geschickt. Bei Fragen und Unklarheiten können Sie sich gerne telefonisch an uns wenden.



Frage von KIndi:
Liebes Team vom Krebstelefon,
ich hatte schon einige Male mit Euch telefoniert und finde es super, dass man mit Euch nun auch per Computer Kontakt aufnehmen kann!
Kurz zu meiner Geschichte. Eben hat mir meine Schwester mitgeteilt, dass ihre Schwiegermutter die Diagnose Brustkrebs erhalten hat. Ich selber hatte vor 5 Jahren Brustkrebs. Ich war damals gerade erst 40. Ich habe durch die Krankheit meine Gesundheit und mein Vertrauen in meinen Körper verloren und dazu noch meinen Job. Nun bin ich so langsam, zusammen mit einer Psychologin und einer Pfarrerin am aufarbeiten meiner ganzen Krankheitszeit. Sie (meine Schwester) hat mich angefragt, ob ich bereit wäre, mit ihrer Schwiegermutter zu reden und sie zu unterstützen, da ich ja jetzt „Expertin“ auf diesem Gebiet bin und alles bereits hinter mir und überstanden habe! Mir hat sich alles gedreht und mir ist es fast schwindlig geworden. Ich kann das nicht! Ich will das nicht! Ich bin ja noch immer nicht mit meiner eigenen Erkrankung klar gekommen, bin immer noch am verarbeiten! Was soll ich machen? Darf ich mich abgrenzen?
Vielen Dank für Ihre Antwort

Antwort vom Krebstelefonteam:
Guten Tag Klndi,
Sie haben in Ihrem jungen Leben schon viel Schweres durchgemacht. Ihre Krankengeschichte aufzuarbeiten ist ein grosses Stück Arbeit und erfordert viel Energie und Kraft.

Nun wünscht Ihre Schwester, dass Sie mit ihrer Schwiegermutter über deren Krebserkrankung reden und Sie fragen uns um Rat, wie Sie dieser Situation begegnen können.

Ihr Körper hat Ihnen die Antwort deutlich gegeben: Es ist Ihnen fast schwindlig geworden und die erste Reaktion war: „Ich kann das nicht!“, „Ich will das nicht!“.
Auf jeden Fall dürfen Sie sich vom Anliegen Ihrer Schwester distanzieren. Diese Abgrenzung dient Ihnen im Moment als Schutz vor zu heftigen Gefühlen. Dass Sie Ihre Grenzen so deutlich wahrnehmen können, ist eine gesunde Reaktion.

Dennoch ist es ganz wichtig, dass Sie Ihrer Schwester erklären, warum Sie im Moment nicht mit der Schwiegermutter über die Krebserkrankung reden möchten. Bestimmt wird Ihre Schwester mit Verständnis auf Ihre Worte reagieren.

Vielleicht finden sich, wenn Sie dies möchten, andere Wege wie Sie Ihrer Schwester und der Schwiegermutter zur Seite stehen können? Z.B. können Sie ihnen die
Adresse der Krebsliga, des Krebstelefons und des Selbsthilfegruppe für Frauen nach Brustkrebs Leben wie zuvor zukommen lassen. Im Shop der Krebsliga Schweiz finden sich zahlreiche Broschüren, die der Schwiegermutter bestimmt weiter helfen. Eine Krebserkrankung betrifft immer das ganze familiäre Umfeld, deshalb empfehlen wir Ihrer Schwester die Broschüre Krebs trifft auch die Nächsten.

Wir unterstützen Ihre Schwester und die Schwiegermutter gerne in den nächsten Schritten und auch Ihnen wünschen wir alles Gute und viel Kraft. Sie erreichen uns unter der Gratisnummer 0800 11 88 11, via Krebsforum und schriftlich unter der Mailadresse helpline@krebsliga.ch.


Frage von MWCO:
stimmt es, dass Aromasin 10 Jahre nach einer Krebsoperation abgesetzt werden soll, weil es keine Wirkung mehr hat? Ich habe 5 Jahre Tamoxifen genommen und 5 Jahre Aromasin (Brustkrebs beidseitig amputiert) soll jetzt aufhören und 1/2 Jahr ohne Medikamente weiter machen, danach eine Rontgenuntersuchung, Ultraschall, Blutabnahme, generelle Untersuchung, um festzustellen, ob sich in diesen 6 Monaten wieder Krebszellen gebildet haben, die dann "sofort bekämpft werden sollen".
Ich bin mit dieser neuen "Therapie" total verunsichert. Habe bisher keinerlei Nebenwirkungen mit Aromasin gehabt. Habe mir sagen lassen, dass die Nebenwirkungen auf die Knochen gehen. Habe gerade 3 Brüche durch einen Unfall, die Knochen wachsen extrem langsam zusammen, aber sie wachsen dennoch zusammen. Die Gefahr, dass Knochen in Mitleidenschaft gezogen werden, war auch ein Argument, dass ich mit Aromasin aufhören soll.
Ich bin nicht bereit, bewusst in ein Krebsrisiko zu laufen,dessen Ergebnis völlig unbekannt ist

Antwort vom Krebstelefonteam:
Guten Tag MWCO,
Ihre Verunsicherung ist verständlich, haben Sie die beiden Medikamente Tamoxifen und Aromasin doch bis jetzt erfolgreich vor einem Rückfall geschützt. Nun sollen Sie plötzlich damit aufhören und abwarten was passiert.

Zurzeit ist wissenschaftlich gesichert, dass bei Brustkrebspatientinnen, die sich nach der Menopause befinden, verschiedene Antihormontherapieschemata eingesetzt werden können. Eines dieser Schemata, das in Studien seine Wirksamkeit bewiesen hat, ist 5 Jahre Tamoxifen, gefolgt von 5 Jahren Aromatasehemmern, zu denen auch Aromasin gehört.
Darüber, ob Frauen von einer Verlängerung dieser Behandlungsdauer profitieren würden und welche Wirkungen oder Nebenwirkungen eine solche Verlängerung hätte, kann zurzeit noch keine Aussage gemacht werden. Man weiss auch nicht, ob die Überlebenschance bei einer Verlängerung der Behandlung verbessert würde.
Es ist also nicht bewiesen, dass Sie von einer Verlängerung der Therapie profitieren würden.

Sie haben Aromasin sehr gut vertragen und unter keinen Nebenwirkungen gelitten. Das ist schön. Trotzdem wäre es denkbar, dass bei einer Verlängerung der Therapie die Nebenwirkungen grösser wären als der Nutzen. Im Vordergrund stehen ein erhöhtes Risiko für Osteoporose (Knochenschwund) sowie auch für Herz und Kreislauferkrankungen, vor allem bei Patientinnen, die unter Bluthochdruck leiden.

Aus wissenschaftlicher Sicht laufen Sie keineswegs in ein Krebsrisiko, denn Sie haben die bestmögliche Therapie erhalten. Auch die halbjährlichen Kontrollen sollen Ihnen Sicherheit vermitteln. Durch Sie kann ein eventueller Rückfall frühzeitig entdeckt und schnell behandelt werden.



Frage von Familie K.:
Seit 4 Jahren wird meine Mama wegen eines Darmkrebs behandelt. Sie geht regelmässig zum Hausarzt und zum Krebsspezialist in die Kontrolle. Meine Mutter ist sehr selbständig und spricht auch nicht gerne über die Krankheit. Meine Geschwister und ich fragen uns, wie wir sie unterstützen können und vor allem ob es in der Naturheilkunde ein Medikament gibt, das meiner Mutter helfen könnte den Krebs in Schach zu halten. Können Sie uns etwas empfehlen? Vielen Dank, Familie K.

Antwort vom Krebstelefonteam:
Guten Tag Familie K.,
Es ist schön zu lesen, dass Ihre Mutter trotz der Darmkrebserkrankung ihre Selbständigkeit bewahrt hat. Sicher weiss sie auch die Unterstützung ihrer Kinder sehr zu schätzen.

Sie schreiben, dass Ihre Mutter nicht gerne über die Krankheit spricht. Vielleicht mag sie nicht immer darüber reden, weil sie sich ein Stück Normalität wünscht oder weil ihr auch andere Themen wichtig sind?
Der Umgang mit einer Krebserkrankung ist von Mensch zu Mensch verschieden und es gibt keine richtige oder falsche Art mit der Erkrankung um zu gehen.

Belastet Sie die Wortkargheit? Ihre Gefühle als Tochter sind wichtig und vielleicht haben Sie in einem Gespräch die Möglichkeit Ihrer Mutter aufzuzeigen, wie schwierig es für Sie ist, wenn nicht über die Krankheit gesprochen wird. In der Broschüre
Krebs trifft auch die Nächsten finden Sie wertvolle Tipps.

Die Naturheilkunde ist ein weites Fachgebiet. Naturheilmedikamente und -therapien müssen immer individuell auf die jeweilige Person abgestimmt werden. Im gemeinsamen Gespräch mit einer ärztlichen Fachperson wird besprochen, was man sich von der Naturheilkunde erhofft und welche Symptome (z.B. Angst, Schlafprobleme, Gewichtsverlust, etc.) man mit einer Therapie lindern möchte.
Ihre Mutter kann sich für eine erste Besprechung an ihren Krebsspezialisten oder ihre Hausärztin wenden. Möglicherweise wird sie für eine Zweitmeinung an eine der unten aufgeführten Zentren überwiesen:
Lukasklinik in Arlesheim
Institut für Naturheilkunde der Universitätsklinik Zürich oder an die
Kollegiale Instanz für Komplementärmedizin am Universitätsspital Bern.

Allgemeine Informationen zur Naturheilkunde finden Sie in der Broschüre Alternativ? Komplementär?- Risiken und Nutzen unbewiesener Methoden bei Krebs der Krebsliga Schweiz.


Frage von sascha89:
ich habe bemerkt, dass ich im Analbereich einen Knollen habe. Beim Anus, von aussen ertastbar. Durchmesser ca. 05-10mm. Sind solche unregelmässigkeiten in diesem Bereich normal? Ist das ein Geschwür? Tumor?

Antwort vom Krebstelefonteam:
Guten Tag sascha89,
Die von Ihnen festgestellte Erhebung im Analbereich kann durchaus harmlos sein. Sie bedarf jedoch einer ärztlichen Abklärung. Vereinbaren Sie einen Untersuchungstermin bei Ihrem Hausarzt.



Frage von Miro:
Ausgangslage: Erstdiagnose 07/2009, Adenokarzinom der Prostata Stadium CT3CNXCMO Gleason-Score 8. PSA initial 54.4 ug/l, Höchststand >60. Bisher keine Anhaltspunkte für Fernmetastasen. Prostata weder operiert noch bestrahlt. Intermittierende Zodalextherapie, seit 04.12 Casodex 150 mg, intermittierend gestoppt. Parallel zur schulmedizinischen Behandlung diverse Alternativmethoden zur Stärkung des Immunsystems getestet (Pilzkur, Akupressur, Iscador, Biophotonen), bisher leider ohne "durchschlagenden" Erfolg, das heisst, mit stark schwankenden PSA-Werten. Ich bin auf der Suche nach Alternativmethoden ausserhalb der Schulmedizin, mit dem Ziel, eine gewisse Stabilität zu erreichen. Hinweis: Meine psychische Verfassung ist ausserordentlich gut, nicht zuletzt Dank kinesiologischer Betreuung. Fragen: Gibt es Empfehlungen bzw. eine Übersicht über mögliche Methoden, allenfalls mit Erfahrungshinweisen? Wo könnte ich mich diesbezüglich beraten lassen?

Antwort vom Krebstelefonteam:
Guten Tag Miro,
Seit 3 Jahren ist Ihre Prostataerkrankung dank verschiedener Behandlungen mehr oder weniger stabil geblieben. Die intermittierende Hormonbehandlung könnte die schwankenden PSA Werte erklären. Ihr behandelnder Arzt kann Ihnen sicher den möglichen Zusammenhang erklären.

Jetzt suchen Sie nach einer zusätzlichen, alternativen Behandlung. Die Krebsliga rät davon ab, alternative Methoden, das heisst anstelle der konventionellen Krebstherapie anzuwenden, da wissenschaftliche Grundlagen, welche die Wirksamkeit beweisen, fehlen.

Sie können sich über weitere komplementäre, ergänzende Methoden am
Institut für Naturheilkunde der Universitätsklinik Zürich oder bei der Kollegialen Instanz für Komplementärmedizin der Universität Bern am Inselspital erkundigen.
Allgemeine Informationen zur Naturheilkunde finden Sie in der Broschüre
Alternativ? Komplementär?- Risiken und Nutzen unbewiesener Methoden bei Krebs der Krebsliga Schweiz.


Frage von Bikemaster:
Ich hatte vor 4 Jahren eine Chemo mit totalem Haarausfall. Alle sind wieder gut nachgewachsen. Das Haar hat eine Lebensdauer von ca. 6 Jahren. Fallen mir jetzt nach 6 Jahren alle Haare wieder zusammen aus, da ja alle Haare damals vor 4 Jahren mehr oder weniger gleichzeitig wieder "zum Leben" erweckt wurden? Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.

Antwort vom Krebstelefonteam:
Guten Tag Bikemaster,
Das müssen Sie nicht befürchten. Die Haarfollikel erholen sich nicht alle gleichzeitig von den Folgen einer Chemotherapie. Somit befinden sich nicht alle Haare in der gleichen Wachstumsphase.



Frage von Christelle
Guten Tag,
Meine Mutter ist 64 Jahre alt und hat einen metastasierenden Lungenkrebs, der Anfang August nach der Entfernung eines Tumors der Nebennierendrüse festgestellt wurde. Der Tumor hat sich als eine Metastase herausgestellt. Für meine Mutter und für mich ist es schwer, uns sagen zu müssen, dass sie keine Behandlung bekommt, obwohl wir verstanden haben, dass Chemotherapie oder Bestrahlungen sehr schwere Folgen hätten und zudem meine Mutter derzeit weder Symptome noch Schmerzen hat. Und vor allem wiegt sie bei 169 cm nur 46 Kilo. Es ist eher ein psychologisches Problem, und meine Mutter gehört zur Generation, die sagt: «Ich werde damit fertig, ich beklage mich nicht und ich bitte niemanden um Hilfe.» Dadurch fühle ich mich angesichts ihrer Lage ohnmächtig. Ich weiss nicht, ob ich sie drängen soll, zu einem Psychiater zu gehen, ob ich sie so viel wie möglich ablenken soll, ob ich lieber nicht über ihre Krankheit reden soll? Ich habe 2 Kinder, arbeite 70 Prozent und habe auch mein eigenes Leben... Wie soll ich mich ihr gegenüber am besten verhalten?
Vielen Dank im Voraus

Antwort vom Krebstelefonteam:
Guten Tag Christelle,
Eine Krebsdiagnose stellt alles auf den Kopf, sowohl für die betroffene Person wie auch für die Angehörigen. Sie befinden sich in einer äusserst schwierigen Situation. Umso mehr als keine Behandlung vorgenommen wird und Sie, wie Sie erwähnen, von Ihren verschiedenen Aufgaben sehr in Anspruch genommen werden.
Fragen Sie Ihre Mutter, was sie von Ihnen erwartet. Möchte sie über ihre Krankheit reden? Welche sind ihre Prioritäten, was erwartet sie von Ihnen?
Umso besser, dass Ihre Mutter keine Schmerzen hat. Nutzen Sie dies, um zusammen Dinge zu tun, die Ihnen am Herzen liegen.
In dieser schwierigen Zeit könnten Ihnen Gespräche mit einem Psychoonkologen/einer Psychoonkologin eine wertvolle Unterstützung bieten und Sie etwas stärken.
Die Beraterinnen des Krebstelefons werden Sie gerne diesbezüglich informieren. Aber wir sind auch da, um Sie anzuhören, Sie zu unterstützen und Ihnen zu helfen. Von Montag bis Freitag stehen wir Ihnen unter der gratis Rufnummer 0800 11 88 11 von 10 bis 18 Uhr zur Verfügung.
Die Krebsliga Schweiz hat verschiedene Broschüren herausgegeben. Die Publikationen
«Krebs trifft auch die Nächsten» und «Mit Kindern über Krebs reden» enthalten interessante Informationen, die Sie in Ihrer derzeitigen Situation wahrscheinlich hilfreich finden werden. In «Ernährungsprobleme bei Krebs» finden Sie Anregungen zur Bereicherung des Speisezettels Ihrer Mutter, damit Sie nicht zu stark abmagert.
Denken Sie aber auch an sich selbst und schaffen Sie sich «Rastplätze», um Energie zu tanken und durchatmen zu können.
Ich wünsche Ihnen alles Gute für diese schwere Zeit.



Frage von Seepferdchen:
Bei mir wurde ein Zervixkarzinom diagnostiziert. Es folgte primär eine kombinierte Radio-/Chemotherapie und dann die Operation nach Wertheim. Als Folge davon ist meine Scheide nun verkürzt. Es geht mir momentan sehr gut und es ist auch alles in Ordnung, jedoch belastet mich mein Sexualleben. Auch nach einem Jahr habe ich immer noch Schwierigkeiten beim Geschlechtsverkehr, d.h. sein Penis hat sozusagen kein Platz mehr in meiner Scheide! Kann ich das irgendwie beeinflussen? Ändert das noch irgendwann?
Herzlichen Dank und freundliche Grüsse!

Antwort vom Krebstelefonteam:
Guten Tag Seepferdchen,
Es ist eher unwahrscheinlich, dass mittels vaginalen Dilatatoren eine Extension der Scheide erreicht werden kann. Eine vollständige Penetration wird vermutlich nicht mehr möglich sein.

Es ist anzunehmen, dass Sie nun an Scheidentrockenheit leiden und dass Ihre Scheide nicht mehr so elastisch ist wie vor der Operation. Sie können die Vaginalschleimhaut und die Vulva, sofern Sie keine Verletzungen oder Reizungen haben, mit natürlichen Ölen (z.B. Olivenöl oder Mandelöl evtl. mit natürlicher Rosen- oder Lavendelessenz versetzt) täglich pflegen. Falls Sie aber Reizungen, Rötungen oder Verletzungen haben, empfiehlt sich eher eine Behandlung mit Ialuna® Ovuli oder HydroSanta® Vaginalgel.

Für den Geschlechtsverkehr können Sie ein Gleitmittel wie z. B. das Pjur® med PREMIUM (Silikonbasis) oder Pjur®med REPAIR glide (Wasserbasis) verwenden. Silikonbasierende Gleitmittel behalten ihre Gleitfähigkeit in der Regel länger. Ölbasierende Gleitmittel sind eher nicht zu verwenden, insbesondere wenn Sie Kondome benützen, denn Öl greift das feine Material an und kann es durchlässig werden lassen.

Eine Sexualberaterin könnte Sie bei der Anpassung an die neuen Gegebenheiten unterstützen. Gerne helfen wir Ihnen bei der Suche einer Fachstelle in Ihrer Nähe mit Diskretion weiter. Bei Interesse schreiben Sie uns: helpline@krebsliga.ch.



Frage von roipik:
Ich komme aus Benin, lebe in Cotonou und bin Vater eines 18 Monate alten Mädchens, das von einem Neuroblastom im fortgeschrittenen Stadium mit Exophthalmie betroffen ist. Sie können sich vorstellen, dass hier in Benin und Westafrika die Infrastruktur fehlt. Dadurch ging viel Zeit ohne Behandlung verloren, was den Verlust eines Auges zur Folge hatte. Schliesslich bin ich für eine 7-monatige Chemotherapie nach Marokko gereist. Dort verwies man mich ans Institut Gustave Roussy für eine hochdosierte Chemotherapie mit nachfolgender Autotransplantation und Exzision des Primärtumors. Ich schreibe Ihnen, weil ich mich frage, wie Eltern dies vor allem finanziell bewältigen sollen. Ich lebe in der Währungszone mit dem CFA-Franc und bin jetzt mit einem Kostenvoranschlag von fast 200 000 Euro konfrontiert, umgerechnet einer unvorstellbar hohen Summe (1 Euro = 656 CFA-Francs). Stellen Sie sich meine Situation vor. Muss ich mich damit abfinden, meine Tochter leiden zu sehen, ohne etwas tun zu können? Mir scheint, als würde der Himmel einstürzen.

Antwort vom Krebstelefonteam:
Guten Tag roipik,
Wir möchten Sie unserer Anteilnahme an der Erkrankung Ihrer Tochter mit einem Neuroblastom im fortgeschrittenen Stadium versichern und verstehen Ihre Sorgen und Ihre Suche nach einer finanziellen Unterstützung. Die Krebsliga Schweiz ist eine nationale Organisation, finanziert durch Spenden. Eines ihrer Ziele ist die Unterstützung von krebsbetroffenen Personen in der Schweiz. Leider ist es uns jedoch nicht möglich, im Ausland finanzielle Hilfe zu leisten. In vielen Ländern engagieren sich Organisationen im Kampf gegen Krebs, in Ihrer Region beispielsweise «ALIAM contre le cancer». Haben Sie bereits Kontakt mit dieser Organisation aufgenommen? Die Kontaktadresse lautet:
www.aliam.org; Association Franco Béninoise de Lutte Contre le Cancer (AFBLCC), 03 BP 1868 Jéricho, COTONOU, président : Martial Tiburce ZANNOU, afblcc@aliam.org ou encore SOS Cancer, présidente : Kadidia COMARA, soscancer@aliam.org
Wir hoffen, dass man Sie dort entsprechend unterstützen wird.
Mit herzlichen Grüssen

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