2016 - Krebstelefonteam


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2016 - Krebstelefonteam

Beitragvon admin » Mi 10 Feb 2016 12:26

Sie fragen - Das Krebstelefonteam antwortet:

Diese Antworten sind eine allgemeine Stellungnahme. Sie können nicht die persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Fachperson ersetzen. Soweit in einem Beitrag bestimmte Ärzte, Ärztinnen, Behandlungseinrichtungen oder Produkte genannt werden, dient dies nicht der Werbung oder stellt eine Empfehlung dar, sondern ist lediglich als Hinweis auf weitere Informationsquellen zu verstehen.

Einige Fragen und Antworten wurden in eine andere Landessprache übersetzt. Sollten Fragen oder Unklarheiten auftreten, wenden Sie sich bitte an die Fachberaterinnen vom Krebstelefon. Kostenlose Telefonnummer 0800 11 88 11 oder per E-Mail an helpline@krebsliga.ch



Frage von Anita:
Guten Tag liebes Experten-Team,
ich habe nach einer Biopsie gestern den Bescheid von meiner Frauenärztin bekommen, dass die Gewebeveränderungen am Gebärmutterhals jetzt in der letzten Vorstufe von Krebs sind. Dieses "Problem" der Gewebeveränderung begleitet mich schon ein paar Jahre, nur hat sich das Gewebe in letzter Zeit anscheinend soweit verschlimmert, dass jetzt die Gefahr droht, dass Krebs daraus wird. Meine Frauenärztin empfiehlt mir keine Entfernung der gesamten Gebärmutter - es genüge eine Entfernung des befallenen Gewebes, insbesondere da die Gebärmutter stützende Funktion habe und nicht einfach so entfernt werden sollte. Übrigens habe ich von der betroffenen Stelle ein Foto gesehen, das bei der Biopsie gemacht wurde - man erkennt darauf noch den "Faden" der Spirale und rund darum herum ist das befallene weissliche Gewebe sichtbar.
Meine Frage: Reicht wirklich nur eine Entfernung des befallenen Gewebes? Sollte nicht die gesamte Gebärmutter entfernt werden? (Ich bin 50 Jahre alt, habe persönlich ansonsten noch keine Berührung mit Krebs gehabt, in der Familie ist es aber ein Thema - Grosseltern, Lungenkrebs, Leukämie, etc. Ich habe keine Kinder und möchte auch keine mehr.)

Antwort vom Krebstelefonteam:
Guten Tag Anita,
Die Gewebeprobe, die mittels einer Biopsie am Gebärmutterhals entnommen wurde, zeigt, dass die Gewebeveränderung, eine sogenannte Dysplasie weiter fortgeschritten ist und das Risiko nun erhöht ist, dass sich daraus Krebs entwickeln könnte. Ihre Gynäkologin schlägt Ihnen vor, nur den befallenen Gewebeteil operativ zu entfernen. Sie fragen uns nun, ob es wirklich genügt, nur den befallenen Teil zu entfernen und ob es nicht besser wäre, die ganze Gebärmutter heraus zu operieren.

Als Mitarbeiterinnen einer nicht medizinischen Institution können wir Ihnen diese Frage nicht beantworten. Vielleicht helfen Ihnen jedoch die nachfolgenden Informationen bei der Entscheidungsfindung.

Gewebeveränderungen am Gebärmutterhals entstehen meistens durch eine Infektion mit einem Humanen Papillomavirus, dem sogenannten HPV. Der betroffene Gewebebezirk wird dann kegelförmig operativ entfernt. In der Fachsprache nennt man dies eine Konisation. Eine solche Konisation kann keine Neuansteckung mit einem HPV sowie keine weitere hochgradige Zellveränderung am Gebärmutterhals verhindern. Man weiss jedoch aus der Erfahrung, dass 93% der betroffenen Frauen nach einer solchen Operation keine weiteren Gewebeveränderungen mehr entwickeln. Warum dies so ist, ist zurzeit noch unklar.

Hilft Ihnen diese Information weiter, oder würden Sie sich sicherer fühlen, wenn die gesamte Gebärmutter entfernt würde? In dem Fall sprechen Sie doch noch einmal mit Ihrer Ärztin, damit Sie beide abwägen können, welcher operative Eingriff für Sie die beste Option darstellt.



Frage von Fairdinkum (m 60-69):
Vor genau 3 Jahren wurde ich mit einem Kolon Doppelkarzinom (T2 & T3) diagnostiziert. In den 3 Jahren hatte ich u.a. folgende Behandlungen:
- 4 Vollnarkosen (Ka-OP 7.5 Std, Port, Narbenhernie, Strangulationsileus Dünndarm)
- 8 Propofol Narkosen, die längste 3 Std
- 6 Monate/12 Zyklen Folfox 4
- 1 Angina Pectoris (Nebenwirkung Chemo, neues Mittel, da ich mit Folfox toxische Reaktionen zeigte)
- 7 CT plus ein paar Röntgenaufnahmen
Bin psychisch und physisch fit, laufe wöchentlich ca. 50 km im Cardiobereich, HF 120, lebe Gesund, fleischlos seit >20 Jahren, wenig Genussmittel. Blutwerte/CT/Koloskopien sind gut. Einzig Vit D3 und B12 nehme ich supplementär, da die Werte etwas niedrig sind.
Die "normale" Nebenwirkung Polyneuropathie ist immer noch vorhanden, mit der ich aber gut leben kann. Allerdings, meine Müdigkeit/Erschöpfung lässt nicht nach und ich bin nicht mehr in der Lage meine anspruchsvolle Arbeit aufzunehmen, sondern schaffe ca. 20-30%. Konzentrationarbeit ermüdet stark. Die Ärzte sagen "Sie haben wirklich einiges hinter sich ..." aber niemand kann mir sagen, ob es "normal" ist, dass ich mich immer noch erschöpft fühle. Wäre Ihnen für eine Antwort sehr dankbar, besten Dank!

Antwort vom Krebstelefonteam:
Guten Tag Fairdinkum
Eine der häufigsten Begleiterscheinungen bzw. Nebenwirkungen von malignen Erkrankungen und ihren Therapien ist chronische Müdigkeit, in der Fachsprache Fatigue genannt. Es ist normal, dass Sie daran leiden.

Fatigue tritt schätzungsweise bei 60 bis 100 % aller Krebspatienten im Krankheitsverlauf auf, bei 25 bis 35 % ist sie als Langzeitfolge nachweisbar. Sie sind also keine Ausnahme.

Durch zahlreiche Studien wurde mittlerweile belegt, dass körperliches Training die Beschwerden bei Fatigue verbessern kann. Sie haben genau das richtige Gegenmittel gefunden.

Begleitend kann sich die psycho-onkologische Unterstützung positiv auf die Symptome der Fatigue - wie rasche Ermüdbarkeit und Konzentrationsschwierigkeiten am Arbeitsplatz – auswirken. Ein Psycho-Onkologe bzw. eine Psycho-Onkologin unterstützen Sie im Umgang mit den psychologischen Folgen einer Krebserkrankung. Ihre
«regionale Krebsliga» oder Ihr Onkologe vermitteln Ihnen Adressen von psycho-onkologischen Praxen.

Unsere Broschüre
«Rundum müde» richtet sich an Sie und die zahlreichen Krebsbetroffenen, die unter Fatigue leiden.


Frage von Gilberta
Im November habe ich einen Diep Flap machen lassen, was ich nicht bereue! Es ist mir aufgefallen, dass kaum - esse ich vom Volumen her ezwa 3dl, der Unterbauch sehr nach Aussen drückt, so dass ich mich hinlegen muss, dass er zurückgeht odrr sogar den Bauchgurt - den ich nach der OP sechs Wochen tragen musste für etwa 1 Stunde anziehe, damit mir wohl ist. Vor der OP war das nicht so. Kann das beurteilen da ich ziemlich schlank bin und vorher auch war. Ist die Bauchwand nicht mehr so stark? Wenn ich wenig oder nichts esse, ist alles ok. Was kann ich tun? Gibt es ein Training?
Vielen Dank für Ihre Antwort.

Antwort vom Krebstelefonteam:
Guten Tag Gilberta
Schön, dass Sie trotz momentaner Verdauungsprobleme Ihre Entscheidung für die Brustrekonstruktion nicht bereuen.
Ihre Brust wurde mit Eigengewebe aus dem Bereich zwischen Bauchnabel und Schamhügel, bestehend aus Haut und Unterhautfett, wiederaufgebaut.
Das Spannungsgefühl, das Sie nach der Nahrungsaufnahme verspüren, beruht vermutlich auf einer verminderten Elastizität des Unterbauches nach der Brustrekonstruktion.
Bei der DIEP-Flap-Technik wird kein Bauchmuskelgewebe in das Transplantat integriert. Der gerade Bauchmuskel wird erhalten. Ihre Beschwerden sind demnach kaum auf eine Bauchdeckenschwäche zurückzuführen und durch Bauchmuskeltraining zu lindern.
Nehmen Sie mit dem plastischen Chirurgen Kontakt auf und beschreiben Sie Ihr Problem. Er oder sie wird Sie fachgerecht beraten können.



Frage von patca18
Guten Tag,
Bei meiner Mutter, 65-jährig, trat im Oktober 2015 starke Übelkeit auf. Sie wurde ins Spital eingeliefert und es dauerte 10 Tage, bis sie jemand ernst nahm. Daher kam es zu einer Mangelernährung. Schliesslich wurde auf der Bauchspeicheldrüse ein Tumor gefunden. Sie wurde im Universitätsspital des Kanton Waadt. überwiesen: einmonatiger Ernährungsaufbau. November 2015: Whipple-Operation, Tumor vollständig entfernt. Eine Woche später: eine Naht reisst, Notfalloperation, starke Blutung, septischer Schock. Zwei Wochen auf der Intensivabteilung, künstliche Beatmung, Lebensgefahr. Dezember 2015: Sie hat überlebt. Es folgt eine lange und schwierige Regenerationsphase. In der Zwischenzeit erfahren wir, dass es sich um Bauchspeicheldrüsenkrebs handelt und 4 der 25 entfernten Lymphknoten befallen sind. Sie weiss nichts davon, sie ist zu schwach. Februar 2016: Wiedereintritt in das CHUV wegen Abszessen unter der Narbe. Sie ist wieder funktionsfähig und sich ihres Zustands bewusst. Doch man weigert sich, sie den Onkologen vorzuführen, so lange sie hospitalisiert ist. Wir verlieren wertvolle Zeit, ich weiss nicht, was ich tun soll, um uns Gehör zu verschaffen und weiterzukommen.

Antwort vom Krebstelefonteam:
Guten Tag patca18
Sie befinden sich in einer äusserst schwierigen Situation. Der Gesundheitszustand Ihrer Mutter bereitet Ihnen grosse Sorgen, sowie auch die verschiedenen medizinischen Zwischenfälle, auf die alle noch so gern verzichtet hätten. Ihre Mutter so leiden zu sehen, ist sehr schmerzhaft für Sie. Dazu kommt, dass Sie mit dem Geheimnis leben, die Diagnose zu kennen, Ihre Mutter aber nicht.
Die Operation, die bei Ihrer Mutter durchgeführt wurde, ist ein grosser Eingriff. Die Untersuchung vor der Operation und die Analyse der Lymphknoten haben ergeben, dass es sich um Bauchspeicheldrüsenkrebs handelt.
Die erste onkologische Behandlung Ihrer Mutter war die Operation. Bevor die nächste onkologische Therapie eingeleitet werden kann, muss die Operationswunde gut verheilt sein, die Abszesse müssen sich resorbieren und heilen und Ihre Mutter muss kräftiger sein.
Das Warten ist lange, und das Ohnmachtsgefühl und der Eindruck, wertvolle Zeit zu verlieren, sind kaum zu ertragen.
Um Ihnen selber zu helfen, diese schwierige Zeit besser zu überstehen, fragen Sie Ihre Mutter, was Sie für sie tun können, was ihr Freude machen würde und erfüllen Sie ihr im Rahmen des Möglichen ihre Wünsche. Manchmal bringt es schon etwas Entlastung, wenn Sie ihr eine Fussmassage machen oder etwas vorlesen.
Beste Grüsse, viel Kraft, Mut und Geduld für Sie und Ihre Mutter.



Frage von dansta
Vor einem Jahr wurde mir brusterhaltend ein bösartiger Tumor entfernt. Noch heute habe ich Schmerzen (Stechen in der Brust, auch zwischendurch ein brennender Schmerz). Die Aerzte sagen es wird besser. Wie lange ist das wohl normal? Nachdem ich Tamoxifen absetzen musste wurde mir Arimidex verschrieben. Die Gelenkschmerzen sind teilweise enorm. Ich möchte keine Schmerzmittel nehmen. Gibt es etwas das Linderung bringen könnte? Was haben andere Betroffenen für Erfahrungen gemacht?

Antwort vom Krebstelefonteam:
Seit der Tumorentfernung leiden Sie unter Schmerzen in der operierten Brust. Ausserdem plagen Sie Gelenkschmerzen, die Sie der Einnahme von Arimidex zuschreiben. Sie suchen nach nichtmedikamentösen, schmerzlindernden Massnahmen und erkundigen sich, wie andere Frauen mit Schmerzen umgehen.

Es gibt Patientinnen, die komplementärmedizinische Methoden ausprobieren. Ausserdem gibt es Patientinnen, die dank meditativen Techniken, Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen wie z. B. der Mindfulness Stress Reduction Therapie (MBSR) einen neuen Umgang mit ihren Schmerzen finden.

Folgende medizinischen Einrichtungen bieten Sprechstunden für Tumorpatientinnen und –patienten an, welche selbst etwas zur Verbesserung Ihrer Lebensqualität tun möchten:

-
Institut für Komplementärmedizin in Bern
- Institut für komplementäre und integrative Medizin in Zürich
- Zentrum für Integrative Medizin in St. Gallen

Die Klinik Schützen bietet stationäre Unterstützung und Begleitung im Umgang mit Schmerzen an

Die Klinik Arlesheim hat eine anthroposophische Ausrichtung


Frage von geomud:
Guten Tag
Mein ehemaliger Arbeitskollege, 59-jährig, ist seit rund fünfzehn Jahren wegen eines Blutplättchenmangels in Behandlung und hatte schon mehrere Transfusionen. Seit zweieinhalb Monaten ist er infolge eines starken Unwohlseins in einem Spital in der Region Pais hospitalisiert. Seither hatte er zwei Epilepsieanfälle, hat keinen Appetit, isst nicht mehr und wird wegen Hepatitis behandelt. Zudem scheint er ein Hämatom in der Schädelhöhle zu haben. Gemäss dem Arzt ist sein Zustand kompliziert und hat sich allgemein verschlechtert; nähere Informationen konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Seine Eltern sind sehr alt, besuchen ihn aber jeden Tag im Spital. Da ich über seinen Gesundheitszustand beunruhigt bin, wäre ich froh, wenn Sie mir Informationen zu seinen Symptomen geben könnten.
Besten Dank im Voraus. G.M

Antwort vom Krebstelefonteam:
Guten Tag
Sie schreiben uns, weil Sie sich Sorgen um ihren ehemaligen Arbeitskollegen machen und Sie Informationen zu seinen Symptomen erhalten möchten.
Ein Blutplättchenmangel (Thrombopenie) kann verschiedene Ursachen haben.
Zum Beispiel eine Schädigung des Knochenmarks, eine Autoimmunerkrankung, eine HIV-Infektion, eine Leukämie, einen Vitamin-B12-Mangel oder die Einnahme gewisser Medikamente. Diese Aufzählung ist nicht abschliessend.
Je nach Schweregrad kann die Thrombopenie auftreten, wenn sich eine zugrundeliegende Krankheit verschlimmert. Trifft dies auf Ihren Kollegen zu?
Unterhalb einer bestimmten Blutplättchenkonzentration besteht das Risiko von schweren und unvorhersehbaren Blutungen. Könnte dies das Hämatom in der Schädelhöhle erklären?
Wie Sie sehen, können wir zu einem Teil der Beschwerden Ihres Kollegen nur Vermutungen äussern. Da wir kein ärztlicher Dienst sind, können wir weder eine Diagnose stellen noch eine Behandlung empfehlen und auch nicht das Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen.



Frage von sirene71:
Meine Mutter hat Magenkrebs. Nach einer vollständigen Magenentfernung vor 1 1/2 Jahren musste sie ihre Ernährung umstellen. Wenn sie selber oder ein Familienangehöriger kochen (viel frische Produkte, richtige Zusammenstellung der Speisen, nur selbst gekochtes ohne Konservierungsmittel, viel Salat, Früchte und Gemüse, proteinhaltige Mahlzeiten....) kann sie ihr Gewicht halten, was sehr wichtig ist. Das Problem sind Spital- oder Kuraufenthalte. Obwohl meine Mutter genau weiss, wie sie essen sollte, kann man in einem Kurhaus ihre Wünsche nicht berücksichtigen. Das ist ein grosses Problem, denn sie hat kürzlich bei einem solchen Aufenthalt ganze 3 kg Körpergewicht verloren. Und das in der Rekonvaleszenz nach einem Unfall. Für uns Angehörige ist das sehr schwierig mit anzusehen, für die Gesundheit meiner Mutter gar nicht gut. Gibt es Kur- und Erholungshäuser, die auf spezifische Ernährung spezialisiert sind und die gesunde, frisch hergestellte Kost anbieten können (ev. auch mit Mehrkosten)

Antwort vom Krebstelefonteam:
Guten Tag
Nach einer Magenentfernung ist es wichtig für Ihre Mutter ihr Körpergewicht stabil zu halten.
Die Suche über die
SwissReha , eine Vereinigung von Rehabilitationskliniken in der Schweiz, ergibt folgendes: Die Klinik Arlesheim bietet eine vollwertige Küche an. Auch im Paracelsus Spital , zum Beispiel, wird Wert auf eine ausgewogene und bedarfsorientierte Ernährung gelegt.
Erkundigen Sie sich, ob der Ernährungsplan von ihrer Mutter in einer dieser zwei Kliniken eingehalten werden kann und ob ein Aufenthalt für Ihre Mutter sich dort lohnen würde.
Im Raum Bern ist eine
Selbsthilfegruppe „Magenlos nach Krebsoperation“ im Aufbau. Möglicherweise bringt der Austausch mit anderen Betroffenen zusätzliche Informationen zu positiven Erfahrungen mit Kur- und Erholungshäusern.
Freundliche Grüsse



Frage von Angela:
Guten Tag
Meine Mutter hat ein malignes Pleuramesotheliom. Der Tumor wurde im Rahmen einer Talkumpleurodese diagnostiziert. Jetzt hat sie eine Chemotherapie begonnen … sie hat erst eine Behandlung hinter sich, am 7. Juli folgt die zweite. Ich habe Angst… Ich habe mich in den vergangenen Monaten, von April bis heute, sehr darum bemüht, gemeinsam mit meinen beiden Schwestern alles Notwendige zu unternehmen … mit Ärzten sprechen, Formalitäten zur Kranken- und Sozialversicherung erledigen, um meiner Mutter, die bereits älter und ausserdem verwitwet ist, die „ganze Wahrheit“ zu ersparen… Ich wollte nicht, dass sie in eine Depression verfällt … ich wollte einfach bei ihr sein, ohne sie unnötig noch weiter zu beunruhigen. Wir haben alles für uns behalten, nur untereinander offen gesprochen und allen anderen die Krankheit und alles darum herum verschwiegen. Seit April gibt es für uns drei nur noch unsere Arbeit und Mama … und jetzt begleitet mich diese ständige Angst … sie frisst mich innerlich auf, lässt mich nicht mehr schlafen. Selbst Baldrian, Bachblütentropfen und meine unglaubliche Müdigkeit können nichts ändern an dieser KONSTANTEN Angst … wir schaffen es einfach nicht mehr, nur noch die Arbeit und uns um Mama kümmern.

Antwort vom Krebstelefonteam:
Guten Tag Angela
Seit drei Monaten tragen Sie und Ihre Schwestern nun das volle Gewicht der Krankheit Ihrer Mutter und die ständige Sorge darum, sie vor der „Wahrheit“ zu schützen, um ihr psychisches Gleichgewicht nicht zu gefährden, auf Ihren Schultern. Daneben sind Sie alle drei auch noch berufstätig und können auch nicht auf die Unterstützung durch Ihren Vater hoffen, da dieser verstorben ist. Sie nehmen natürliche Beruhigungsmittel gegen Angstzustände und Schlaflosigkeit. Sie fühlen sich überfordert und sehr erschöpft. Ihr gesamtes Leben dreht sich um die gesundheitlichen Probleme Ihrer Mutter. Dies ist eine sehr schwierige Situation, und langfristig kann diese zur vollständigen körperlichen und psychischen Erschöpfung führen. Es ist sehr positiv, dass Sie aktiv geworden sind und sich an das Forum der Krebsliga Schweiz gewendet haben, um Ihren Sorgen Ausdruck zu verleihen.

Zunächst einmal zeigt das, was Sie beschreiben, sehr gut, wie man sich fühlen kann, wenn ein nahestehender Mensch – ein lieber Freund oder ein Elternteil – an Krebs erkrankt. Mit anderen Worten: Sie sind nicht allein! Die meisten, die von der Krebserkrankung eines nahestehenden Menschen betroffen sind, berichtet uns von ganz ähnlichen Sorgen und Ängsten.

Einigen von ihnen hilft es, sich mit anderen Betroffenen zu treffen oder auszutauschen und entsprechende Angebote von regionalen Selbsthilfegruppen zu nutzen. Andere wiederum nehmen psychoonkologische Unterstützungsangebote in Anspruch, bei denen Spezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen den betroffenen Personen dabei helfen, ihre Situation in die richtige Perspektive zu rücken. Dabei werden sowohl persönliche als auch soziale Ressourcen aktiviert, um sie dabei zu unterstützen, die Schwierigkeiten zu meistern, denen sie aufgrund der Krebserkrankung einer nahestehenden Person tagtäglich begegnen.

Anderen wiederum ist es lieber, auf persönliche Treffen zu verzichten und über das Telefon mit einer völlig neutralen Person, die nichts mit der Familie und dem Freundeskreis zu tun hat und an das Berufsgeheimnis gebunden ist, über die eigenen Schwierigkeiten im Umgang mit der Krebserkrankung einer nahestehenden Person zu sprechen. Diese nutzen dann den kostenfreien Beratungs- und Informationsdienst – das Krebstelefon – unter der Nummer 0800 11 88 11. Hier können Patienten ebenso wie Familienangehörige und Freunde im vertraulichen Gespräch über ihre Ängste und Sorgen im Zusammenhang mit der Krebserkrankung sprechen.

Wer einen Wohnsitz in Italien hat, kann sich auch an die
Associazione italiana malati di cancro, parenti e amici (italienische Vereinigung für Krebskranke, Angehörige und Freunde) wenden.


Frage von Dolores:
Mein Vater ist an Kehlkopfkrebs erkrankt. Vor 4 Monaten wurde ihm dieser entfernt und seit diesem Zeitpunkt hat er ein Tracheostoma. Die Anfangsprognose lautete er habe noch 2 - 6 Mt. zu leben aber es gebe ja (sinngemäss) immer wieder "Wunder", je nachdem wie die weiter Behandlung wirke. Seit 3 Wochen wird er nun bestrahlt (1 bis 2 täglich) es sind insgesamt 64 geplant. Was bedeutet es wenn wir auf Nachfrage nach dem Ergebnis die Antwort erhalten: keinerlei Veränderung. Er hatte aber gestern während der Bestrahlung Blutungen. Eine Chemotherapie ist nicht geplant. Müssen wir jetzt wirklich damit rechnen, dass die es unheilbar ist

Antwort vom Krebstelefonteam:
Guten Tag Dolores
Die Sorge um Ihren Vater ist verständlich. Die Blutungen während der Bestrahlungen müssen nicht mit einem Tumorwachstum in Zusammenhang stehen. Sie können z.B. durch die Bestrahlung entstehen. Wichtig ist, dass Ihr Vater dem verantwortlichen Radioonkologen mitteilt, dass er während oder nach der Bestrahlung geblutet hat. Eventuell muss die Behandlung angepasst werden.

Die exakte Lagerungsposition wird während der Strahlenbehandlung laufend überprüft. Auch Kontrollaufnahmen werden regelmässig gemacht. Diese Kontrollen dienen der technischen Überwachung und nicht dem Nachweis der Wirksamkeit der Therapie. Eine definitive Abschlussuntersuchung findet meist erst nach Beendigung der Strahlentherapie statt, gefolgt von mehreren Nachuntersuchungen, da sich die Wirkung der Bestrahlung erst einige Wochen danach zeigt.

In wieweit die Krebserkrankung Ihres Vater fortgeschritten ist, kann ich nicht beurteilen. Bei Patienten in fortgeschrittenem Stadium, in dem nicht mehr mit einer Heilung gerechnet wird, kann mit einer Standardtherapie, dazu gehört die Strahlentherapie, häufig kombiniert mit einer Chemotherapie, zumindest ein Stillstand oder ein langsameres Fortschreiten der Erkrankung erreicht werden.



Frage von Sultan
Meine Mutter hat einen Tumor in der Nebenschilddrüse und will sich nicht operieren lassen. Um uns Kinder nicht zu belasten, hat sie alles verheimlicht. Sie ist eine liebenswerte überfürsorgliche Frau, die sich immer um alle gekümmert hat ausser um sich selbst. Sie wohnt alleine und kann nicht um Hilfe bitten. Hat jemand Erfahrungen was alles auf uns zukommt? Sie akzeptiert die Krankheit noch nicht, spielt alles herunter.

Antwort vom Krebstelefonteam:
Guten Tag Sultan
Sie und Ihre Mutter befinden sich in einer schwierigen Situation. Eine geliebte Person leiden zu sehen und nicht helfen zu können, tut weh. In der Broschüre
„Krebs trifft auch die Nächsten“ finden Sie Informationen, die Ihnen helfen können mit der Situation umzugehen.
Den ersten Schritt Hilfe zu holen, haben Sie schon gemacht, indem Sie uns geschrieben haben.
Sie möchten wissen, was noch alles auf Sie zukommt. Das ist schwer zu beantworten. Wichtig ist, dass Sie offen mit Ihrer Mutter reden. Fragen Sie Ihre Mutter konkret, wie Sie ihr helfen können.
Eine Krebsdiagnose zu erhalten ist ein Schock. Bis ein Betroffener die Diagnose „akzeptieren“ kann, durchläuft er verschiedene Phasen, ähnlich wie bei einer Trauer. Die betroffene Person trauert um ihre Gesundheit, muss sich mit der Krankheit auseinandersetzen usw. In der Broschüre
„Wenn auch die Seele leidet“ wird erläutert, was in einer Person vorgeht, wenn sie mit einer Krebs Diagnose konfrontiert wird.
Sie schildern Ihre Mutter als „überfürsorgliche Frau, die sich immer um alle gekümmert hat“. Oft fällt es gerade diesen Personen schwer, um Hilfe und Unterstützung zu bitten. Sie können Ihrer Mutter helfen, indem Sie ihr Zeit lassen, zuhören und ihr aufzeigen, dass Sie für sie da sind.



Frage von Isa:
Guten Tag
Ich habe eine Frage zum Thema Lungenkrebs. Ich bin Nichtraucherin, da ich seit meiner Kindheit Asthma habe. Bis zum Alter von 20 Jahren habe ich jedoch in einem Haus gewohnt, das in einer Region mit erhöhten Radonwerten liegt. Ich weiss, dass dies das Lungenkrebsrisiko erhöht. Dazu folgende Frage: Wenn ich nun seit mehreren Jahren nicht mehr in einem Gebiet mit erhöhter Radonkonzentration wohne, nimmt das Risiko mit den Jahren wieder ab, wie dies auch bei ehemaligen Rauchern der Fall ist? Ich danke Ihnen bestens für Ihre Antwort, denn ich konnte keine Informationen zu diesem Thema finden.


Antwort vom Krebstelefonteam:
Guten Tag Isa
Es ist wie mit dem Rauchen: Wenn die Radonexposition langfristig gesenkt wird, reduziert sich die in den Lungen akkumulierte Dosis und damit auch das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.
Das Lungenkrebsrisiko ist abhängig von der Dosis, der eine Person ausgesetzt ist, und von der Dauer der Exposition.
In (retrospektiven!) Studien zu diesem Thema wurde die Exposition von Bergleuten untersucht. Im Anschluss an diese Studien wurde Radon 1987 auf der doppelten Grundlage von tierexperimentellen Studien und epidemiologischen Studien bei Uran-Bergleuten von der
Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) als lungenkrebserregend für den Menschen anerkannt.
Eine hohe und langfristige Exposition kann das Lungenkrebsrisiko erhöhen. Zudem besteht zwischen Radonexposition und Lungenkrebsrisiko ein lineares Verhältnis. Das bedeutet, dass mit steigender Exposition auch das Lungenkrebsrisiko steigt.
Als erhöhte Exposition in Wohngebäuden gilt eine Radonkonzentration von über 300 Bq/m3 (gemäss den Empfehlungen der
Weltgesundheitsorganisation und des BAG ).
Es gibt jedoch unseres Wissens keine Studien, die ein lineares Verhältnis zwischen einer schwachen Exposition und Lungenkrebs aufzeigen.

Sie schreiben, dass Sie in einem Haus in einer Gegend mit erhöhter Radonkonzentration wohnten. Worauf stützen Sie Ihre Aussagen?
- Wurden in den Räumen, in denen Sie gewohnt haben, Radonmessungen
durchgeführt?
- Auf systematische Weise? In welcher Jahreszeit? Mit welcher
Häufigkeit?
- Wurden Arbeiten zur Reduktion der Exposition durchgeführt? (Beispiel:
Abdichtung der Böden / der Risse in den Wohnräumen?)
- Wurden an Ihrem heutigen Wohnort Messungen durchgeführt?

Wenn die gemessenen Werte in Ihrem alten Zuhause weniger als 300 Bq/m3 betrugen, ist das Lungenkrebsrisiko gemäss aktuellen internationalen Empfehlungen nicht höher als bei der restlichen Schweizer Wohnbevölkerung. Wurden hingegen höhere Werte gemessen (regelmässige Messungen durch eine anerkannte Stelle), wären ein Gespräch mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt und eine medizinische Überwachung angezeigt.

Unter diesem
Link der Krebsliga Schweiz finden Sie allgemeine Informationen zum Thema Radon.


Frage von Muschka:
Könnten Sie mir mitteilen, in welchem Spital mein Sohn (50) die kompetenteste Beratung rund um Galle, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse einholen kann. Zur Zeit ist er im Spital Baden und fühlt sich da nicht kompetent beraten, da er unklare Diagnosen und fragwürdige Behandlungsvorschläge bekommt. Er leidet derzeit an einer Gallenstauung, die im Gemeinsamen Gang der Bauchspeicheldrüse und dem Gallengang sein soll. Darum wird am Freitag ein Stent gesetzt. Der behandelnde Arzt sagte meinem Sohn: "Am besten ist es sie lassen sich die Gallenblase und ein Teil der Bauchspeicheldrüse entfernen, denn diese Stens halten höchstens zwei drei Monate." Ohne weiter zu begründen, wie der Arzt zu dieser Ansicht gelangt, beendete er das Gespräch, weil er ein Telefongespräch führen musste. Nach der Implantation des Stens möchte mein Sohn eine Zweitmeinung einholen. Welches Spital können Sie für dafür empfehlen? Für Ihre Antwort danke ich gerne im Voraus mit freundlichen Grüssen eine besorgten Mutter!

Antwort vom Krebstelefonteam:
Guten Tag Muschka
Ihr Sohn leidet an einer Gallenstauung und wartet auf die Einlage eines Stent. Bei der Einlage eines Stent wird endoskopisch ein kleines Röhrchen (Endo Prothese, Stent) in den verschlossenen Gallengang eingelegt, dadurch wird der Abfluss der Gallenflüssigkeit über einen längeren Zeitraum gesichert. Dies ist jedoch in den meisten Fällen als Entlastungstherapie gedacht, welche Therapien danach folgen und warum kann nur der behandelnde Arzt erläutern. Oft hilft ein klärendes Gespräch mit den beteiligten Ärzten um momentane Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen.
Ihre Sorge um Ihren Sohn ist verständlich. Nach der Stent Einlage hat Ihr Sohn dann Zeit eine Zweitmeinung einzuholen. Die Krebsliga Schweiz empfiehlt für Zweitmeinungen die Tumorzentren an den Universitätsspitälern. Eine nicht abschliessende Liste mit den Adressen der Tumorzentren der Schweiz werden wir Ihnen gerne per E-Mail zukommen lassen.



Frage von Sonne:
Ich bin 2x Brusterhaltend operiert, danach Chemo und jetzt bin ich am 6.9.16 fertig mit der Bestrahlung. Die Ärztin meint dass ich am 12.9. Beginnen kann zu arbeiten. Das stresst mich, ich bin noch nicht bereit vor Kunden zu stehen. Ich will mich noch erholen, einmal keinen Arzttermin kein Spital von innen sehen! Kann mich der Arzt nicht noch Krank schreiben?
Antwort vom Krebstelefonteam:

Guten Tag Sonne
Ich kann gut verstehen, dass Sie nach all den Strapazen der Behandlung und immer machen zu müssen, einmal einfach Zeit für sich selber benötigen um wieder Ruhe in Ihrem Leben zu finden und einfach anzukommen. Es ist auch verständlich, dass Sie sich erst einmal erholen möchten, bevor Sie wieder ins Berufsleben einsteigen. Haben Sie eine Ahnung, wieviel Zeit sie benötigen würden, bis Sie bereit sind, wieder vor Kunden zustehen?
Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin, erklären Sie ihr die Situation. Sie weiss wie anstrengend die Behandlungen sein können, physisch und psychisch, und wird sicher Verständnis dafür aufbringen und Sie voraussichtlich über eine gewisse Zeit krankschreiben.
Weitere Überlegungen wären z. B.: Brauchen Sie Unterstützung für den Wiedereinstieg ins Berufsleben? Würde Ihnen eine vorübergehende Teilzeitarbeit einen sanfteren Einstieg ins Berufsleben bieten? Wäre Ihr Arbeitgeber bereit, Ihnen einen Wiedereinstieg ins Berufsleben mit Teilzeitarbeit zu gewähren?
Rufen Sie uns an. Wir Mitarbeiterinnen vom Krebstelefon der Krebsliga Schweiz sind gerne bereit, mit Ihnen darüber zu diskutieren und Sie zu unterstützen. Sie erreichen uns von Montag bis Freitag, von 09.00 – 19.00 Uhr unter der Gratisnummer 0800 11 88 11.

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