2010 - Darmkrebs


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2010 - Darmkrebs

Beitragvon admin » Fr 26 Feb 2010 11:03

Herr Dr. med. Reto Guetg beantwortete Ihre Fragen:


Diese Antworten sind eine allgemeine Stellungnahme. Sie können nicht die persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Fachperson ersetzen. Soweit in einem Beitrag bestimmte Ärzte, Ärztinnen, Behandlungseinrichtungen oder Produkte genannt werden, dient dies nicht der Werbung oder stellt eine Empfehlung dar, sondern ist lediglich als Hinweis auf weitere Informationsquellen zu verstehen.

Einige Fragen und Antworten wurden in eine andere Landessprache übersetzt. Sollten Fragen oder Unklarheiten auftreten, wenden Sie sich bitte an die Fachberaterinnen vom Krebstelefon. Kostenlose Telefonnummer 0800 11 88 11 oder per E-Mail an helpline@krebsliga.ch



Frage von Jelena:
Guten Tag,
ich hatte mit 15 Jahren Darmkrebs. Damals hatte ich nie die Gelegenheit, mich auszukurieren. Ich hatte auch keine Psychologische Unterstützung. Nun, neun Jahre danach, verfolgt mich die Angst wider an Krebs zu erkranken. Durch einen Gentest hat man herausgefunden, dass ich einen Genfehler habe. Die Hälfte meiner Familie ist an Krebs (am häufigsten Darmkrebs) gestorben. Ich gehe halbjährlich in die Untersuchung (Blut). Momentan habe ich wieder Beschwerden. Die Ärzte suchen immer nur beim Magen-und Darm nach Krebs. Manchmal verfolgt mich die Angst, dass es vielleicht an einem anderen Ort ausbrechen kann? Oder ist dies nicht möglich. Besten Dank für Ihre Beantwortung.

Antwort von Dr. Reto Guetg:
Guten Tag Jelena,
In ihrer Familie sind verschiedene Menschen an Krebs erkrankt und daran gestorben. Auch Sie hatten mit 15 Jahren eine Darmkrebsoperation und werden halbjährlich untersucht. Das Thema Krebs ist in ihrem Leben sehr präsent, es ist verständlich, dass sich immer wieder Ängste bei Ihnen melden. Was kann man gegen die Angst tun? Man kann versuchen, die Angst von verschiedenen Seiten anzugehen. Nachfolgend zwei mögliche Wege:

Die Information über die medizinische Situation: Die Resultate des Gentests, der bei Ihnen gemacht wurde, haben gezeigt, dass bei Ihnen eine erbliche Form der Darmkrebserkrankung vorliegt. Handelt es sich um einen HNPCC (hereditäres kolorektales Karzinom ohne Polyposis) oder um die familiäre adenomatöse Polyposis coli (FAP)? Momentan wird in Studien erarbeitet, wie die Standards für die Nachbetreuung optimiert werden können. Auf der Homepage des Verbundprojekts der Deutschen Krebshilfe
Familiärer Darmkrebs finden Sie weiterführende Informationen: Sicher ist neben der Darmuntersuchung die regelmässige gynäkologische Untersuchung wichtig. Mehr generelle Infos zum Thema finden Sie in der Broschüre Familiäre Krebsrisiken.

Leben mit der ständigen Angst, wieder an einem Darmkrebs zu erkranken: Wie lässt sich das Wissen um eine „genetische Hypothek“ bewältigen? Wie kann man mit der Angst und Ungewissheit leben lernen? Weitere Hinweise dazu finden Sie unter dem
Link der deutschen Krebsgesellschaft.

Eine Therapie mit einem Psychoonkologen oder mit einer Psychoonkologin kann Ihnen auch helfen, mit diesen Ängsten besser umgehen zu können. Ihre
kantonale Krebsliga kann Sie über entsprechende Fachpersonen in ihrer Gegend informieren.

Selbstverständlich können Sie sich auch an die Fachberaterinnen vom Krebstelefon wenden.



Frage von Helgard:
Sehr geehrter Herr Dr. Guetg,
meine Ehefrau wurde ambulant an einer sog. Mariske am Analrand operiert, obwohl bei der 1. Arztkonsultation bereits ein Carcinomverdacht geäußert wurde. Es wurde 7 Wochen später ein erster OP Termin festgelegt. Weitere Diagnostik wurde nicht für erforderlich gehalten. Auch eine Biopsie erfolgte nicht. Die Primärtherapie sollte lediglich Chirurgisch erfolgen. Fragen: 1.Wäre bei einem Carcinomverdacht nicht eine entsprechende Diagnostik erforderlich, um den Verdacht auszuschließen bzw. zu bestätigen. 2. Bei der ersten OP wurden Gewebeproben entnommen. Die histologische Diagnose lautete: Plattenepithelkarcinom des Analkanals. Es bestand eine R1 Situation sowie eine L1, V1, G1, pT1/2Diagnose. In einer Nachresektion sollte nun mit dem Elektrokauter eine RO Situation erreicht werden. Wir haben die Behandlung bei diesem Arzt abgebrochen, da wir Zweifel an der unzureichenden Diagnostik und der praktizierten Primärtherapie haben. Wozu würden Sie uns raten? Wir neigen zu eine……

Antwort von Dr. Reto Guetg:
Guten Tag Helgard,
Leider fehlte ein Teil Ihres Textes. Ich werde aber trotzdem versuchen, Ihre Anfrage zu beantworten.

Marisken sind Hautfalten am Analrand, die oft auf eine abgeheilte Thrombose zurückzuführen sind. Sie verursachen nur selten Beschwerden. Marisken können jedoch die Analhygiene erschweren und zu Juckreiz oder Analekzem führen. In dieser Situation werden sie deshalb entfernt, meistens elektrochirurgisch und unter Lokalanästhesie.

Um bei Marisken andere Erkrankungen, wie gutartige Fibrome, Feigwarzen oder ein Analkarzinom auszuschliessen, wird die entfernte Hautfalte histologisch untersucht.

Ein Plattenepithelkarzinom im Analbereich wird operativ und unter Narkose entfernt. Bei einem Karzinom, G1, T1, bis zu 3cm, R0, ohne Lymphgefässinvasion wird die Entfernung des Tumors als ausreichende therapeutische Massnahme betrachtet.
Sind bei einem T2 Karzinom Lymphknoten (L1) betroffen, hat eine venöse Gefässinvasion (V1) stattgefunden, oder liegt eine aggressivere Form (G2 oder G3) vor, ist die alleinige chirurgische Entfernung nicht mehr ausreichend und zusätzliche therapeutische Massnahmen sind notwendig.
Konnte bei der ersten Operation kein tumorfreier Resektionsrand (R0) erreicht werden, ist eine Nachresektion nötig. Die Elektrokauterisation verunmöglicht jedoch die histologische Kontrolle des Resektionsrandes, da die zu untersuchenden Zellen durch die Wärme zerstört werden. Das erschwert die Beurteilung.

Aus Ihren Zeilen entnehme ich, dass Sie die Diagnose und die vorgeschlagenen Therapie anzweifeln. Deshalb erachte ich es als sinnvoll, vor einer weiteren Therapie eine Zweitmeinung bei einem Magen-Darmspezialisten einzuholen.



Frage von capri:
Sehr geehrter Herr Guetg,
Ich leide seit nunmehr 3-4 Wochen an steten Blähungen und teilweise übelriechenden Darmwinden. Im vergangenen Juli 2009, hatte ich aufgrund ähnlicher Beschwerden, bereits eine Magen- und Darmendoskopie, ohne jeglichen Befund, sprich nichts auffälliges. Da die genannten Beschwerden wie gesagt seit fast 4 Wochen anhalten, beginne ich mir jedoch erneut Gedanken über mögliche Ursachen zu machen. Könnten sie mir eine plausible Erklärung hierfür geben, oder muss ich mich abermals einer solch aufwändigen Untersuchung hingeben? Vielen Dank im Voraus und freundliche Grüsse, Capri.

Antwort von Dr. Reto Guetg:
Guten Tag capri,
Solche Blähungen sind sehr unangenehm, können schmerzhaft sein und zu Bauchkrämpfen führen. In der Fachsprache spricht man bei Darmblähungen mit Gasabgang von Flatulenz. Die Ursache für Flatulenz kann z.B. nervösen Ursprungs, nahrungsbedingt oder organisch sein.
Darmwinde sind eine natürliche Folge der Verdauung. Schon im Magen wird der Nahrungsbrei zersetzt und im Darm sorgen Darmbakterien dafür, dass schwer verdauliche Stoffe weiter zersetzt werden. Dabei entstehen Gase, die ca. 10 – 20-mal pro Tag durch den Darmausgang entweichen.

Bohnen, Zwiebeln, Kohlgemüse, Lauch, Hülsenfrüchte, Nüsse, diverse Früchte, kohlensäurehaltige Getränke, stärkehaltige Nahrungsmittel usw. können die übermässige Gasbildung im Magen- Darmtrakt fördern. Unregelmässige Essgewohnheiten, Nervosität und Stress, ein hoher Anteil pflanzlicher Fasern in der Nahrung, gewisse Medikamente, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, z.B. gegen Milchzucker, künstlichen Süssstoffen oder eine gestörte Darmflora können ebenfalls zu vermehrten Blähungen führen. Weitere Gründe für Blähungen und Krämpfe können Störungen der Bauchspeicheldrüse, der Leber oder der Niere sein.

Was können Sie tun? Führen Sie während etwa zwei Wochen Tagebuch darüber, was Sie wann essen und wie Ihr Darm darauf reagiert und besprechen Sie dies anschliessend mit Ihrem Arzt. Die genaue Tagebuchführung und die anschliessende Auswertung können helfen, die Ursache für Ihre Blähungen und unangenehmen Winde zu finden. Mögliche Auslöser könnten dann aus dem Menuplan gestrichen werden. Führen diese Massnahmen nicht zum Ziel, muss zusammen mit Ihrem Arzt weiter nach möglichen Ursachen gesucht werden. Da erst vor Kurzem eine Darmspiegelung mit unauffälligem Befund gemacht wurde, kann ein Tumor als Ursache praktisch ausgeschlossen werden und eine erneute Darmspiegelung ist nicht notwendig.

Auch Medikamente mit krampflösender Wirkung, welche die angesammelten Gase im Darm neutralisieren und die Darmtätigkeit normalisieren, können zur Linderung Ihrer Symptome eingesetzt werden.



Frage von Frage von Klaus:
Seit einiger Zeit habe ich Blut im oder auf dem Stuhl bemerkt. Ist es möglich dass bei Darmkrebs mal Blut kommt und mal nicht?

Antwort von Dr. Reto Guetg:
Guten Tag Klaus,
Ist Blut im Stuhl vorhanden, muss abgeklärt werden, wo die Blutungsquelle liegt. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Blut nur einmal, ab und zu oder bei jedem Stuhlgang sichtbar ist.

Das Blut kann auch von Hämorrhoiden, kleinen äusseren Hautverletzungen oder speziellen Lebensmitteln stammen. Andere Ursachen - wie z. B. Darmkrebs - muss jedoch ausgeschlossen werden.
Bei Blut im Stuhl, unklarem Gewichtsverlust, Stuhldrang, ohne Stuhl absetzen zu müssen, Veränderungen der früheren Stuhlgewohnheiten und neu aufgetretenen, anhaltenden Bauchschmerzen ist eine medizinische Abklärung notwendig, die soweit gehen muss, bis die Ursachen der Beschwerden erklärt werden können.

Fast alle Darmerkrankungen und damit auch der Darmkrebs sind behandelbar. Früherkennung ist bei dieser Krebsart ausserordentlich wichtig. Je früher Darmkrebs erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen.

Informieren Sie Ihren Hausarzt darüber, dass Sie zuweilen Blut in Ihrem Stuhl festgestellt haben. Wenn nötig, wird er Sie für weitere Abklärungen an einen Gastroenterologen, einen Magen- Darmspezialisten, verweisen.



Frage von Susanne:
Meine Mutter wird wegen Darmkrebs operiert. Sie hat fürchterliche Angst, dass sie einen künstlichen Darmausgang bekommt. Sorgen machen ihr die Handhabung, aber auch, dass sie nicht mehr "gesellschaftsfähig" ist. Muss sie wirklich damit rechnen einen künstlichen Darmausgang zu bekommen oder gibt es Wege dies zu verhindern? Warum muss ein künstlicher Darmausgang gelegt werden? Danke für Ihre Antwort.

Antwort von Dr. Reto Guetg:
Guten Tag Susanne,
Generell gilt: Dank verbesserter chirurgischer Techniken sind bleibende künstliche Darmausgänge heutzutage seltener geworden. Leider ist es je nach Lage und Ausdehnung des Tumors nicht immer möglich, auf einen Darmausgang zu verzichten. Oberste Priorität ist, den Krebs effizient zu behandeln. Die Frage, ob ein künstlicher Darmausgang zwingend notwendig ist, können Sie nur im Gespräch mit dem behandelnden Arzt klären. Manchmal wird dies auch erst während der Operation ersichtlich. Die Patientin wird aber darüber vor dem Eingriff aufgeklärt, wenn mit einer solchen Lösung gerechnet werden muss.

Möglich ist, dass der Chirurg einen zeitlich begrenzten, oder schützenden künstlichen Darmausgang anlegt (für ungefähr drei Monate) um bestimmte Abschnitte des Dickdarms zu entlasten und ruhig zu stellen. Die Broschüre
Dickdarm- und Enddarmkrebs informiert Sie über die Vielfalt der Therapieoptionen, die heutzutage in einem pluridisziplinären Team zusammen mit der Patientin getroffen werden.

Sollte sich abzeichnen, dass ein künstlicher Darmausgang für Ihre Mutter die sicherste und beste Therapie ist, wird der Chirurge dies mit Ihrer Mutter vor der Operation besprechen. Es gibt viele positive Beispiele, wie Menschen gelernt haben, mit dieser (anfangs sehr belastenden) Situation ein glückliches Leben zu führen. In der Broschüre
die Colostomie erfahren Sie mehr darüber, dass und wie es sich mit einem Stoma sehr gut (weiter)leben lässt und wer sie dabei unterstützen kann. Es kann für Ihre Mutter hilfreich sein, einen Menschen kennen zu lernen, der sich einen guten Umgang mit einem künstlichen Darmausgang erworben hat. Fast alle Patienten fühlen sich im Umgang mit dem Stoma nach einigen Monaten so sicher, dass sie wieder ungehindert ihr vorheriges Leben weiterführen, Leute treffen und ausgehen. Es entstehen keine unangenehmen Gerüche mehr und die Säckchen haften sehr gut auf der Haut.

Ich hoffe, dass Sie mit diesen Informationen die anstehenden Fragen am nächsten Arzttermin mit Ihrer Mutter zusammen klären können und die Mutter zuversichtlich die schwierige Zeit meistert.



Frage von Zuckerzwergli:
Sehr geehrter Herr Dr Guetg Darf ich sie fragen kann aus divertikel krebs entstehen.Wie lange dauert es wenn ein polyp diagostiert wurde bis es ein karzinom entwickelt habe eine bevorstehende op vor mir und habe natürlich angst.ich hatte darmspiegelungen im jahr 2003 und jetzt gehabt im märz dieses jahres wie soll ich mich nun verhalten ich bin froh dass ich bald ins spital kann.MFg

Antwort von Dr. Reto Guetg:
Guten Tag Zuckerzwergli,
Divertikel sind kleinste Ausstülpungen der Dickdarmschleimhaut, meistens links am unteren Dickdarm lokalisiert. Nur bei einer von fünf Personen führt der Zustand der Divertikel zu einer eigentlichen «Divertikelkrankheit» mit Bauchbeschwerden, Schmerzen, Stuhlproblemen und Fieber. Selten kommt es zu Blutungen oder Abszessen.

Die Divertikelkrankheit verursacht nach heutiger Kenntnis keinen Krebs. Aber in einem Divertikel kann sich eine Krebsgeschwulst verbergen. Nachdem eine Divertikulitis abgeheilt ist, sollte eine Darmspiegelung vorgenommen werden, damit eine eventuelle Krebsgeschwulst nicht übersehen wird.

Darmkrebs entsteht praktisch ausnahmslos als harmlose Vorstufe in der Schleimhaut des Darms. Beim regelmässigen und nötigen Zellersatz der Darmschleimhaut kann es zur Überproduktion von Zellen kommen, welche zur Entstehung von gutartigen Wucherungen (Schleimhautpolypen) führt. Schätzungen zufolge dauert es rund zehn Jahre, bis aus diesen anfangs gutartigen Polypen ein bösartiger Tumor entstehen kann.

Ihnen steht eine Operation bevor und es ist verständlich, dass Sie sich sorgen. Leider geht aus Ihren Zeilen nicht hervor um welche Operation es sich handelt und welche Erkrankung bei Ihnen im März diagnostizierte wurde. Wahrscheinlich hat sich ein Polyp zu einem beginnenden Krebs entwickelt, welcher nun besser operativ entfernt wird. In diesem Fall haben Sie sicher Glück. Ihr Hausarzt oder der Darmspezialist kann Ihnen die Einzelheiten sicher besser erklären.
Ich wünsche Ihnen für den bevorstehenden Spitalaufenthalt alles Gute.



Frage von Burgili:
Was halten Sie von der virtuellen Darmspieglung? Meine erste Spiegelung vor ca 15 Jahren ging nicht gut wegen starken Verwachsungen. Kennen Sie ein Spital dafür? Die Kosten dafür sind etwa? Würde es auch selber bezahlen. Herzlichen Dank für Ihre Antwort

Antwort von Dr. Reto Guetg:
Guten Tag Burgili,
Bei der virtuellen Darmspiegelung (Koloskopie) berechnet ein Computer ein dreidimensionales Abbild des Dickdarms aus Daten einer Computer- oder Magnetresonanztomografie. Obwohl kein Gerät eingeführt wird, sind die Vorbereitungen für die virtuelle Koloskopie ähnlich und ebenso wichtig wie bei einer klassischen Darmspiegelung, d.h. der Darm muss frei von Speise- und Stuhlresten sein. Kleine Darmpolypen oder entzündliche Veränderungen der Darmwand werden bei dieser Untersuchungsmethode nicht immer erkannt. Sollte die virtuelle Darmspiegelung einen Befund zeigen, so muss eine allfällige Gewebeentnahme oder die Entfernung eines Polypen nachträglich während einer klassischen Darmspiegelung erfolgen.

Eine virtuelle Darmspiegelung wird an den Universitätskliniken angeboten und die Kosten belaufen sich auf mehrere Hundert Franken.

Ihre letzte Darmspiegelung vor 15 Jahren, so schreiben Sie, war wegen Verwachsungen schwierig und schmerzhaft. Sie können den untersuchenden Arzt oder die Ärztin bitten, er soll vor der Untersuchung eine gute Schmerz- und Beruhigungstherapie anordnen. Es besteht auch die Möglichkeit eine Colonoskopie in Allgemein Narkose durchzuführen. Die Darmspiegelung ist der virtuellen Version immer noch deutlich überlegen, vor allem auch, weil Gewebe entfernt und untersucht werden kann.



Frage von jojo:
Ich habe eine deutl. fam. KRK-Belastung (Mutter, 2 Tanten, weitere versch. Krebsfälle mütterlicher-/väterlicherseits). Bei einer Darmspiegelung stellte man versch. Polypen ohne Hinweis auf Mikrosatelliteninstabilität fest, gleichzeitig zahlreiche Divertikel sowie an versch. Darmstellen mäßiggr. chronische, oberflächlich leicht aktive Colitis bzw. chronische Colitis fest sowie tubuläre Adenomfragmente mit mäßiggr. chronischer Colitis. Ich habe noch nie unter Durchfällen gelitten sondern an einer Verstopfung, die mich zeitlebens begleitet. Wie sieht meine Prognose aus, was kann ich tun, um den Darm zu entlasten und gibt es noch sonstige, auch alternative Möglichkeiten hier positiv einzuschreiten. Ich bin kein großer Fleischesser, trinke nur sehr mäßig Alkohol und esse doch recht viel Obst und Gemüse. Gibt es auch Verhaltensmaßregeln für meine 25jährige Tochter? Vielen Dank im Voraus für Ihre hilfreichen Vorschläge!

Antwort von Dr. Reto Guetg:
Ihren Zeilen entnehme ich, dass Sie bei einem Facharzt oder einer Fachärztin in Behandlung sind und bereits umfangreiche Untersuchungen vorgenommen wurden.

Man geht heute von höchstens 10 Prozent nachweisbaren angeborenen Veranlagungen aus, die Krebs verursacht haben. Dennoch sind mehrere Krebsfälle in einer Familie keine Seltenheit. Gehäuft auftretende Krebsfälle müssen also nicht unbedingt auf einer erblichen Grundlage beruhen. Sie können in der Broschüre der Krebsliga Schweiz
Familiäre Krebsrisiken ab Seite 8 bis 11, Näheres dazu lesen.
Eine Untersuchung auf Mikrosatelliteninstabilität ist gängig bei der Abklärung einer Erkrankung am erblichen Dickdarmkarzinom vom nicht polypösen Typ HNPCC (siehe Broschüre
Familiäre Krebsrisiken ab Seite 9).

Auch um eine stark ausgeprägte chronische Entzündung der Dickdarmschleimhaut (Colitis ulzerosa) scheint es sich bei Ihrer Beschreibung der Symptome nicht zu handeln. Dennoch benötigen Sie, da die zeitweiligen Entzündungen des Dickdarmes das Risiko erhöht einen Dickdarmkrebs zu entwickeln, regelmässige Dickdarmspiegelungen. In welchem Zeitintervall bei Ihnen eine solche Nachfolgeuntersuchung empfehlenswert ist, besprechen Sie am besten mit Ihrem Gastroenterologen oder Ihrer Gastroenterologin. Es gibt dazu keine generelle Regelung im Einzelfall.

Nach heutigem Wissen werden Entzündungen der Darmschleimhaut weder durch Faktoren der Ernährung verursacht, noch können Sie durch eine spezielle Diät kuriert werden. Empfehlenswert ist eine ausgewogene Mischkost mit dem Meiden von Speisen, die persönlich schlecht vertragen werden. Das Führen eines Ernährungstagebuches unter fachgerechter Begleitung kann sehr hilfreich sein, um individuelle Unverträglichkeiten ausfindig zu machen. Die Ernährungsberatung wird Ihnen helfen, Alternativen für die
gemiedenen Lebensmittel zu finden. Ansprechperson für Ihre Ernährungsfragen ist eine diplomierte Ernährungsberaterin oder ein Ernährungsberater. Diese arbeiten freiberuflich oder in einem Spital. Unter diesem
Link können Sie eine Beratungsstelle von Ernährungsberaterinnen in der Nähe Ihres Wohnortes finden. Mit einer Überweisung durch einen Arzt werden die Kosten der Ernährungsberatung von der Krankenkasse übernommen.

Falls Sie in Deutschland leben, kann Ihnen der
Deutsche Krebsinformationsdienst qualifizierte Fachpersonen vermitteln:

Falls Ihre Tochter ebenfalls Verdauungsbeschwerden hat oder durch Krebserkrankungen in der Familie beunruhigt ist, kann sie dies mit einem Darmspezialisten besprechen. Wie oben beschrieben, besteht nur ein geringes Risiko für eine familiäre Veranlagung. In der Broschüre
Werden Sie aktiv – Senken Sie Ihr Krebsrisiko finden sich viele nützliche Verhaltensregeln.


Frage von gema:
Bei mir wurde vor etwa 5 Wochen Darmkrebs diagnostiziert. In der Zwischenzeit habe ich eine prä-operative Behandlung begonnen, und zwar eine kombinierte Bestrahlungs-/Chemotherapie (mit XELODA). Diese Therapie dauert 5 Wochen - ich fahre 5 x pro Woche zur Bestrahlung. Danach (nach einer ca. 6-wöchigen Pause) ist eine Operation vorgesehen, und danach eine 6-monatige Chemotherapie. Meine Frage: Wie kann der "Erfolg" dieser Vorbehandlung gemessen / beurteilt werden?

Antwort von Dr. Reto Guetg:
Guten Tag Gema,
Beim Rektumkarzinom gibt es die Möglichkeit einer neoadjuvanten Behandlung. Als neoadjuvant bezeichnet man eine Therapie, die der Operation vorangeht, um einen vorhandenen Tumor zu verkleinern, damit er danach schonender entfernt werden kann.
Beim Rektumkarzinom besteht die neoadjuvante Therapie in einer präoperativen Radiochemotherapie (Chemotherapie und Bestrahlung).

Das Ansprechen („der Erfolg“) auf die neoadjuvante Therapie wird in der Regel mit bildgebenden Verfahren nachgewiesen. Bildgebende Verfahren können sein: Röntgenaufnahmen, Ultraschall oder Computer - Tomographie usw. Welche dieser diagnostischen Techniken im Einzelfall eingesetzt wird, entscheidet der behandelnde Arzt oder die Ärztin aufgrund der spezifischen Krankheitssituation.

Weiterführende Informationen finden Sie in der Broschüre
Dickdarm- und Enddarmkrebs der Krebsliga Schweiz.


Frage von gema:
Ist das (zeitlich beschränkte) Anlegen eines künstlichen Ausgangs bei einer operativen Entfernung eines Enddarmabschnittes zwingend erforderlich? Gibt es Alternativen?

Antwort von Dr. Reto Guetg:
Guten Tag Gema,
Bei Operationen in der Nähe des Schließmuskels ist es häufig notwendig, vorübergehend einen künstlichen Ausgang (Stoma) anzulegen, um eine ungestörte Heilung zu ermöglichen: Der Chirurg legt einen doppelläufigen Darmausgang an, indem er eine Dickdarmschlinge vor die Bauchdecke zieht und eröffnet. Aus dem oberen Darmabschnitt entleert sich meist breiiger Stuhl über das temporäre Stoma, da der Verdauungsweg verkürzt ist. Aus dem unterhalb der Operationsnaht liegenden Darmabschnitt entleert sich auf normalem Wege kein Stuhl mehr, sodass die Naht geschützt ist. Ist das Gewebe der Operationsnarbe verheilt, kann der Chirurg das temporäre Stoma wieder verschließen und die Dickdarmschlinge zurückverlegen.
Es gibt keine Alternativen zu diesem Verfahren. Ihr behandelnder Chirurg wird Ihnen gerne in einem Gespräch alle Gründe für die Operation und den vorübergehenden künstlichen Darmausgang erläutern.

In der Broschüre
Dickdarm- und Enddarmkrebs der Krebsliga Schweiz finden Sie weiterführende Informationen.


Frage von Marlies:
Guten Tag Dr. Guetg, bei meinen Vater wurde Anfang Jahr Darmkrebs festgestellt mit Metastasen in Leber und Lunge. Der Tumor im Darm wurde erfolgreich operiert. Leider hat die anschließende Chemo nicht so angeschlagen, wie wir uns das erhofft haben. Er wird jetzt mit Irinotecan behandelt. Nun soll er auch noch das Medikament Bevacizumab bekommen. Wie genau hilft dieses Mittel und was bringt es meinem Vater? Mit welchen Nebenwirkungen müssen wir rechnen? Besten Dank und freundliche Grüsse, Marlies.

Antwort von Dr. Reto Guetg:
Guten Tag Marlies,
Das Medikament Bevacizumab (Markenname Avastin) ist ein Antikörper gegen den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF). Es verhindert die Bindung des VEGF an seinen Rezeptor und somit die Bildung neuer Blutgefässe im Tumorgewebe. Mit diesem Medikament versucht man die Bildung neuer Blutgefässe im Tumorbereich zu verhindern und damit die Blutzufuhr zu reduzieren oder gar abzustellen, was bedeutet, dass der Tumor mehr oder weniger ausgehungert wird.

Avastin ist eines der Standartmedikamente in der Behandlung von metastasierendem Darmkrebs.

Unerwünschte Wirkungen können Schleimhautblutungen in Nase, Magen, Darm, im Zahnfleisch (meist harmlos), Blutdruckanstieg oder Kopfschmerzen sein. Tage bis Wochen nach der Therapie besteht ein leicht erhöhtes Risiko für Venethrombosen und eine Verschlechterung der Nierenarbeit (vermehrte Eiweissausscheidung).

Weitere Fragen wird Ihnen der behandelnde Onkologe Ihres Vaters sicher gerne geben.


Frage von Ralf:
Guten Tag Mein Vater hatte mit ca. 65 Jahren einen Dünndarm-Krebs. Mein Hausarzt hat mir gesagt, dass dieser (anders als der normale Darmkrebs) vererbar sei und für mich und meine Geschwister kein erhöhtes Risiko besteht. Ist das richtig? Vielen Dank für Ihre Antwort.


Antwort von Dr. Reto Guetg:
Guten Tag Ralf,
Von allen Patientinnen und Patienten mit Krebs haben höchstens 10% eine nachweisbar angeborene Veranlagung zu Krebs. Weiterführende Informationen finden Sie in der Broschüre
Familiäre Krebsrisiken.

Ursachen für die Entwicklung von Dünndarmtumoren sind noch weitgehend unbekannt. Ein möglicher Risikofaktor ist der Kontakt mit schädigenden Stoffen in der Nahrung. Dünndarmkrebs ist wesentlich seltener als Dickdarmkrebs, was mit der Tatsache zusammenhängen könnte, dass die Passierdauer der Nahrung im Dünndarm kürzer ist als im Dickdarm.

Bei bestimmten Darmerkrankungen ist das Risiko eines Dünndarmtumors erhöht. Hierzu gehören chronisch entzündliche Erkrankungen wie Morbus Crohn oder das Peutz-Jeghers-Syndrom. Das Peutz-Jeghers-Syndrom ist erblich bedingt und zeigt sich anfangs in der Ausbildung von Pigmentflecken im Lippen- und Schleimhautbereich. Außerdem finden sich gutartige Tumoren im gesamten Darmbereich, die mit der Zeit entarten und bösartig werden können.

Andere Erbkrankheiten, sogenannte familiäre Polyposis-Syndrome, führen zur vermehrten Ausbildung von Polypen die meist im Bereich des Dickdarms lokalisiert sind aber auch den übrigen Magen-Darm-Trakt betreffen können. Polypen bergen die Gefahr der Entartung zu Krebs.

Wenn Sie oder Ihre Geschwister nicht an einer der ob genannten Erkrankung leiden, dann besteht kein erhöhtes Risiko an Darmkrebs zu erkranken.

Weiterführende Informationen finden Sie in der Broschüre
Darmkrebs nie?


Frage von Schütze 82:
Ich bin 28 Jahre alt. In meiner Familie ist noch nie jemand an Darmkrebs erkrankt. Ich habe aber seit einem halber Jahr komische Darmgeräusche und am linken unterbauch "klopft" es ab und zu. War schon mal beim Arzt wegen Blähungen, der hat mich aber nicht untersucht und gemeint dass sei normal in jungen Jahren. Sollte ich einen anderen Arzt aufsuchen oder meinem Hausarzt vertrauen?

Antwort von Dr. Reto Guetg:
Guten Tag,
Vermutlich sind die von Ihnen beschriebenen Symptome zwar lästig aber harmlos. Beobachten sie sie jedoch weiter. Sollten Ihre Beschwerden länger weiter bestehen oder sich verstärken, wenden Sie sich erneut an Ihren Hausarzt oder an einen anderen Arzt im Sinne einer Zweitmeinung. Durch einige Abklärungen kann der Arzt dann gut unterscheiden, ob Sie an einem harmlosen aber lästigen „nervösen Darm“ leiden, oder ob eine ernsthaftere körperliche Erkrankung vorliegt.

Früherkennung ist bei Darmkrebs ausserordentlich wichtig. Symptome, die einer ärztlichen Abklärung bedürfen, sind: unklarer Gewichtsverlust; Blut im Stuhl; Stuhldrang, ohne Stuhl absetzen zu können; Veränderung der früheren Stuhlgewohnheiten; neu aufgetretene, anhaltende Bauchschmerzen.



Frage von Johanus:
Schon 2x ist ein ca. 2cm langes Stück Darm aus meinem After gekommen, wenn ich auf dem WC war. Soll ich eine Darmspiegelung machen und muss ich dafür zum Hausarzt oder gleich zu einem Spezialisten? Und wo finde ich dafür einen guten Arzt? Vielen Dank für Ihre rasche Antwort

Antwort von Dr. Reto Guetg:
Guten Tag Johanus,
Ein Darmvorfall (Darmprolaps) kann je nach Ausprägungsgrad unterschiedlich behandelt werden. Es können physiotherapeutische Massnahmen über medikamentöse Therapien bis hin zum chirurgischen Eingriff in Frage kommen. Um Komplikationen zu verhindern, empfehle ich Ihnen, sich ärztlich untersuchen zu lassen.

Sie können sich entweder an Ihren Hausarzt oder direkt an einen Gastroenterologen wenden. Erkundigen Sie sich jedoch vorgängig bei Ihrer Krankenkasse nach Ihren Versicherungsbedingungen. Je nach abgeschlossener Police ist der Versicherungsnehmer nämlich dazu verpflichtet, sich zuerst an einen Allgemeinpraktiker zu wenden, der ihn dann bei Bedarf an einen Facharzt verweist.
Die Suche nach dem guten Arzt müssen sie aufnehmen, indem Sie sich in Ihrem Verwandten-, Bekannten- und Freundeskreis erkundigen. Haben Sie bei der Erstwahl kein Vertrauen, so können Sie wechseln, sofern Ihr Versicherungsvertrag dies auch vorsieht.



Frage von DELLOBUONO:
Guten Tag ,
Ich habe eine Frage zu Darmpolypen: Mein Vater muss sich zum zweiten Mal operativ Darmpolypen entfernen lassen. Welches sind die Risiken und weshalb muss er wieder operiert werden? Er lebt in Italien. Die erste Operation wurde vor drei Jahren vorgenommen (Blut im Stuhl).

Antwort von Dr. Reto Guetg:
Guten Tag Dellobuono
Darmpolypen entstehen an der Darmschleimhaut durch eine Überproduktion von Schleimhautzellen und sind die häufigste Vorstufe von Darmkrebs. Diese Polypen sind im Anfangsstadium meistens gutartig. Sie können sich im Laufe der Zeit zu Darmkrebs entwickeln. Der Darmkrebs kann nach und nach durch die verschiedenen Muskelschichten des Darms wachsen und schliesslich die Darmwand durchstossen. Er kann auch Metastasen in anderen Körperregionen bilden. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, einen Darmpolypen zu entfernen, bevor er sich zu einem bösartigen Tumor entwickelt und sich weiter ausbreiten kann. Dies ist wahrscheinlich der Grund für die erneute Operation. Wenn der Tumor die Darmwand noch nicht durchdrungen hat, stellt die Operation das einzige Risiko dar.

Darmkrebs kann sich schleichend über Jahre hinweg und ohne erkennbare Symptome entwickeln. Die häufigsten Symptome sind Blut im Stuhl oder rektale Blutungen.
Weitere Symptome sind:
• Unklarer Gewichtsverlust
• Stuhldrang ohne Stuhl absetzen zu können
• Veränderungen der Stuhlgewohnheiten (z.B. plötzlicher Durchfall und/oder Verstopfung)
• Neu auftretende, anhaltende Bauchschmerzen
• Appetit- und Energieverlust

Mehr Informationen finden sie in unseren beiden Broschüren
Darmkrebs nie?
und Dickdarm- und Enddarmkrebs.
Diese beiden Broschüren sind auch in italienischer Sprache erhältlich und können kostenlos herunter geladen werden.


Frage von jean-marie:
Guten Tag Herr Doktor,
ich wurde im September notfallmässig wegen eines Enddarmkrebses, der die Darmwand zu durchbrechen begann, operiert. Wegen eines Resttumors musste ich mich im Februar erneut einer Operation unterziehen. Dabei hat der Chirurg Mikrometastasen auf der Leber und dem Bauchfell entdeckt. Meinem Onkologen zufolge kann man in Bezug auf den Krankheitsverlauf keine genaue Prognose stellen. (Eine Änderung der Chemotherapie ist geplant. Bis jetzt erhielt ich Folfiri und Avastin). Ich habe eine gute Konstitution und ausser meiner Krankheit keine weiteren gesundheitlichen Probleme. Mein Onkologe, der auf Statistiken zurückgreift und meine spezielle Situation berücksichtigt, glaubt, dass meine Lebenserwartung durchaus 34 Monate betragen kann, obschon, und dessen bin ich mir bewusst, in meiner jetzigen Situation nichts voraussehbar ist. Dennoch würde ich gerne wissen, wie Sie meine Situation einschätzen und ob es möglich ist den Krankheitsverlauf voraussagen zu können. Zurzeit fühle ich mich etwas müde, aber fit. Danke im Voraus und beste Grüsse, Jean-Marie.

Antwort von Dr. Reto Guetg:
Guten Tag Jean-Marie
Ich verstehe sehr gut, dass Sie wissen möchten, was alles auf Sie zukommen könnte. Leider bin ich nicht in der Lage, eine Prognose zu machen. Das Ziel der weiteren Therapien wird sein, die Krankheit zu stabilisieren, die Symptome wirksam zu kontrollieren und ihnen damit eine möglichst hohe Lebensqualität zu ermöglichen. Ich hoffe, Sie sprechen gut auf die vorgeschlagene Behandlung an.



Frage von mimi:
Hallo,
Meine Schwester hat ein mediastinales Non-Hodgkin-Lymphom. Sie leidet bereits seit langer Zeit und ich möchte alles über diese Krankheit erfahren. Vielen Dank.

Antwort von Dr. Reto Guetg:
Guten Tag mimi,
Es ist traurig, dass Ihre Schwester wegen dieser Erkrankung schon so lange leiden muss. Informationen über Lymphome finden Sie in unserer Broschüre
Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphome.


Frage von lumpi:
Ende 2006 musste ich mich wegen eines Ovarialkarzinoms einem operativen Eingriff unterziehen. Es folgten verschiedene Chemotherapie-Zyklen und im 2009 erlitt ich einen Rückfall. Ausser den onkologischen Behandlungen musste ich in diesen drei Jahren wegen eines Verwachsungsstrangs drei Operationen über mich ergehen lassen. Können diese Symptome Anzeichen für eine spätere Darmkrebserkrankung sein?

Antwort von Dr. Reto Guetg:
Guten Tag lumpi,
Gut- und bösartige Tumore des Darmes rufen zu Beginn oft Okklusionen hervor. Tumore der restlichen intraabdominalen Organe können zu Kompressionen der Darmsegmente führen.

Der vorhergehende chirurgische Eingriff am Unterleib im Jahre 2006 scheint in ihrem Fall allerdings zu Verwachsungen geführt zu haben. Ein Beispiel dafür ist die Narbenbride, bei der es sich um einen mehr oder weniger dünnen Strang handelt, welcher sich um den Darm windet und ihn einklemmt. Ihr Bericht lässt vermuten, dass die drei von ihnen erlittenen Darmverschlüsse aufgrund von Verwachsungen und nicht aufgrund eines Tumors hervorgerufen worden sind.

Weder die Verwachsungen noch die wiederholten Darmverschlüsse erhöhen die Wahrscheinlichkeit an Darmkrebs zu erkranken.

Zweifelsohne machen sich alle Krebspatienten Sorgen über einen möglichen Rückfall. Jeder Patient entwickelt eigene Strategien, um mit der Angst und Ungewissheit fertig zu werden. Sich eingehend mit der eigenen Krankheit auseinander zu setzen kann eine der möglichen Strategien sein. Andere Betroffene wiederum bevorzugen im Rahmen von
Selbsthilfegruppen den Austausch mit Menschen, welchen dasselbe Schicksal widerfahren ist oder die Nutzung einer virtuellen Plattform, wie beispielsweise jene, welche von der Krebsliga Schweiz betrieben wird.

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