Eine Frage zum Thema Haarausfall...


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mummy
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Eine Frage zum Thema Haarausfall...

Beitragvon mummy » Mo 13 Feb 2006 13:09

Hallo!

Ich bin neu hier und möchte euch etwas fragen zum Thema Haarausfall.

Meine Mutter beginnt diese Woche erstmals mit einer stärkeren Chemotherapie. (Bei ihr wurde vor 5 Jahren Brustkrebs diagnostiziert und sie hat Metastasen auf den Knochen.) Sie wird nun alle 3 Wochen eine halbstündige Infusion erhalten. Werden ihr die Haare gleich nach der ersten Therapie ausgehen?

Vielen Dank für die Antwort.

Liebe Grüsse mummy

Dorothe
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Beitragvon Dorothe » Mo 13 Feb 2006 13:18

Hallo mummy,

tut mir sehr leid, dass deine Mutter Chemo braucht. Ich war vor einem Jahr in einer Chemo wegen eines Lymphoms und hatte auch alle 3 Wochen eine Infusion. Die Haare begannen nach ca 2 Wochen auszufallen. Ich liess mir kurz nach der ersten Chemo eine Perrücke anpassen (damit die Coiffeuse noch meine Naturhaare sah) habe sie dann aber nie getragen, da ich mit Kopftüchern ganz zufrieden war - zu Hause bin ich einfach mit meiner Glatze rumgelaufen.

Mit dem Nachwachsen hat es so zwei Wochen nach der letzten Chemo begonnen und zu meiner grossen Überraschung mit viel mehr 'Chruseli' als vorher.

Wünsche dir und deiner Mutter viel Kraft und Mut! Gruss,
Dorothe

Mikado
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Haarausfall

Beitragvon Mikado » Mo 13 Feb 2006 16:37

Hallo mummy,
Meine Chemo liegt nun ein halbes Jahr zurück. Ich habe mir vor der ersten Chemo einen cm-Bürstenschnitt verpassen lassen und an dem Tag als es losging mit dem Haarausfall einen 3mm-Bürstenschnitt, damit nicht so lange «Flusen» rumliegen. Der Haarausfall hat bei mir 10 Tage nach der ersten Chemo angefangen.
Eine Perücke hatte ich nie, da ich mir mit Hüten und Kopftücher beholfen habe.
Mittlerweile sind meine Haare wieder da. Sie haben zuerst mit einem zögerlichen Wuchs, dann immer dichter und schneller, etwa 1 Monat nach der letzten Chemo begonnen. Nun sind sie ca. 5 cm lang und ich habe das erste Mal in meinem Leben ganz viele Krusseli (Modell Schaf).

Ich wünsche dir und vorallem deiner Mutter ganz viel Kraft und Durchhaltewille für die Chemo. Schön, dass du dich um deine Mutter kümmerst.
Liebe Grüsse
Mikado

mummy
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Beitragvon mummy » Mo 13 Feb 2006 20:34

Danke, dass ihr so schnell geantwortet habt und ein grosses Merci für die guten Wünsche!

Ich stelle mir diesen Haarverlust schlimm vor. Aber ich denke, als Krebspatient steht sicher die Chance auf Heilung im Vordergrund.

Wie war das bei euch, war von vornherein klar, dass die Haare nach der Therapie weg sind? Meiner Mutter hat die Ärztin gesagt, dass auch die Möglichkeit bestehe, dass es gar nicht soweit kommt. Kann das wirklich sein? Man klammert sich doch irgendwie an jede positive Aussage :-)

Ich hoffe, dass es euch, Mikado und Dorothe gut geht und wünsche euch weiterhin alles Gute!

Liebe Grüsse mummy

Mikado
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Haare

Beitragvon Mikado » Mo 13 Feb 2006 22:16

Liebe mummy
Meine Onkologin meinte auch ganz am Anfang, es könnte sein, dass es nicht so weit kommt. Es kommt immer auf die Stärke der Chemo und deren Zusammensetzung an.
Ich habe mich relativ schnell mit dem Gedanken arrangiert, über den Sommer keine Haare zu haben. Von allen Seiten wurde ich immer getröstet, dass sie ja wieder kommen. Anfänglich habe ich das ganze eigentlich für eine «doofe» Einstellung gehalten, so an den Haaren zu hängen. Mir war wichtiger, dass ich das Ungeheuer in mir bekämpfen kann.
Als dann an einem Morgen beim Duschen mich meine Stoppeln, bis auf einen kleinen Rest, auf einen Klapf verliessen, war dies dann aber wirklich ein sehr merkwürdiges Gefühl. Ich habe noch in der Badewanne stehend einen Spiegel gegriffen und ganz vorsichtig reingeblickt. Upps, kahl!
Es hatte auch Vorteile, den ganzen Sommer über musste ich keine Haare an Beinen, unter den Armen und an der Oberlippe entfernen.
Frau muss aus allem das Positive ziehen.
Einzig einmal hatte ich Angst, dass sie nicht mehr kommen. Als nach der letzten Chemo (Taxol) auch noch die letzten Stoppeln ausfielen, dachte ich, jetzt bekomme ich nie mehr Haare.
Aber sie kommen wirklich wieder und zwar meistens dichter, anders geformt und manchmal haben sie sogar eine andere Farbe. Das sind dann die spannenden Momente. Nur leider kommen wirklich alle Haare wieder, auch die ruhig wegbleiben könnten.

Liebe Grüsse Mikado

Bienli
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Haarausfall

Beitragvon Bienli » Mo 13 Feb 2006 23:22

Salü Mummy

Im letzten Juli begann ich mit der Chemo-Therapie. Der Arzt meinte, dass die Haare ausfallen werden. Bereits bei der ersten Chemo hat mich eine sehr kompetente Krankenschwester "aufgeklärt" betr. diesem Problem. Mein Mann und ich sind dann gleich zu einem spezialisierten Coiffeur gefahren, welcher im Umgang mit Perücken und Krebs eine grosse Erfahrung hat. Auch war es sehr wichtig, meinen Kopf zu sehen, im Normalzustand. Er hat dann einige Modelle besorgt und wir fuhren zur Anprobe. In diesem Moment hatte ich immer noch keinen Haarausfall. Zur Sicherheit sind wir mit der Perücke in den Urlaub gefahren. Nichts geschah und ich schöpfte Hoffnung, den Haarausfall zu besiegen. Plötzlich zu Hause, gings los. Ich habe zuerst nur die Haare einwenig kürzer geschnitten. Der Haarausfall wurde immer heftiger und meine kleine Tochter lernte gleich auf allen vieren zu kriechen..... Plötzlich bin ich eines morgens aufgewacht, habe zum Telefonhörer gegriffen, den Coiffeur angerufen und gesagt: jetzt stimmt der Zeitpunkt. Ich kann meine Haare nun total abschneiden ohne Problem. In einer Schachtel habe ich meine Haare mit nach Hause genommen. Der Schreck blieb aus, mein Kopf sieht oben ohne gar nicht übel aus. Ich genoss es sichtlich, so schnell mit Duschen fertig zu sein..... Tücher und Mützen haben mir sehr geholfen. Die Perücke habe ich nur zwei Mal getragen - und das nur meinem Mann zu liebe. Zu Hause bin ich immer oben ohne rumgelaufen und zum Einkaufen mit Tücher. Seit Januar 2006 gehe ich nun auch oben ohne zum Einkaufen. Mich hat es überhaupt nie gestört. Und meine Mitmenschen, wenn es die stört, ist das nicht mein Problem. Ich geniesse es sogar in der Zwischenzeit und finde meine Igeli-Frisur ganz toll.
Es ist bei uns Frauen einfach ein viel emotionaleres Problem mit den Haaren, als bei den Männern. Da kommt die Krankheit und dann soll man zum ganzen Uebel auch noch die Haare verlieren??? Einfach im Moment zu viel.
So freue ich mich nun jeden Tag aufs Neue und schaue gespannt in den Spiegel ob meiner Frisur. Bald brauche ich wieder einen Kamm. Die "Föhnfreie-Zeit" ist auch bald vorbei.
Es ist besser, der Krebs verschwindet auf nimmerwiedersehen und die Haare wachsen wieder - als umgekehrt!!!

Ich wünsche Deinem Mami eine gute Zeit, viel Hoffnung und Zuversicht.

Herzliche Grüsse

Bienli

Dorothe
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Beitragvon Dorothe » Di 14 Feb 2006 8:27

Hallo Mummy,

nochmals einen kurzen Beitrag von mir.

Ich hab mir den Haarausfall schlimmer vorgestellt als es dann war - irgendwie war es fast befreiend, das Gefühl, mich durch den Haarausfall nicht runterkriegen zu lassen.

Es gibt eine Möglichkeit, den Haarausfall zu reduzieren - es wurde auch schon in diesem Forum darüber berichtet (musst ein bisschen rumsuchen). Man kann während der Chemo eine Eiskappe tragen, das stoppt die Blutzirkulation in der Kopfhaut und die Chemo-Medikamente kommen nicht zu den Haaren. Bei mir war das keine Möglichkeit. Einer meiner befallenen Lymphknoten war am Kopf also mussten die Medis gerade auch dort hin. Aber ich bin sicher, dass ihr diese Möglichkeit mit Ärzten und Pflegepersonal besprechen könnt.

Weiterhin viel Mut und Kraft.
Gruss,
Dorothe

mummy
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Beitragvon mummy » Do 16 Feb 2006 13:15

Hallo!

So, morgen geht's los mit der ersten Chemo. Leider funktioniert das mit der Eiskappe bei ihrer Chemo nicht. Da das Mittel für die Knochen durch den ganzen Körper geht, ist es nun ziemlich sicher, dass die Haare ausgehen. So ungefähr hat's die Ärztin gesagt.

Meine Mutter ist eigentlich rechts positiv eingestellt. Sie hat in den letzten Monaten so viel durchmachen müssen (Beide Beine und beide Schultern operiert). Laut der Ärztin sollten nach der Therapie dann alle Metastasen verschwunden sein. Hoffen wir das Beste.

Danke, dass ihr mich "aufgeklärt" habt.

Liebe Grüsse mummy

Nomade
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Beitragvon Nomade » So 19 Feb 2006 12:56

Hallo Mummy

Dieses ewige "Gestürm" wegen der Haare.... Es dürfte doch langsam bekannt sein, das das Gestrüpp wieder nachwächst.... Sorry, will niemandem zu nahe treten, für viele mag es wirklich wichtig sein, doch ich kann es einfach nicht mehr ganz verstehen. Da hat man eine lebenbedrohende Diagnose, übersteht Operationen etc. und macht sich dann Sorgen, ob die Haare nach der Chemo wieder nachwachsen....
Seit doch froh, dass es Medikamente gibt und wir die Möglichkeit haben wieder gesund zu werden.

Entschuldigung, vielleicht habe ich heute keinen guten Tag, aber sind denn Haare wirklich so wichtig???? Das was damit in Verbindung steht vielleicht schon, aber die Haare selber? Sollte die Frage in Wahrheit nicht lauten: Werde ich wieder gesund? ....aber man fragt halt: "wächst mein Haar wieder nach?"

Nomade

Mikado
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Lieber Nomade du hast recht

Beitragvon Mikado » So 19 Feb 2006 17:23

Lieber Nomade
Ich gebe dir recht. Mich haben immer alle getröstet, dass die Haare ja wieder kommen. Dabei wollte ich nur eins, Gesund werden, ob mit oder ohne Haare.
Nun sind meine Haare wieder da und ich habe schon beinahe 1 Jahr geschafft (1. April). Es geht mir ausser ein paar «mechanischen» Schäden gut und ich trauere beinahe meiner pflegeleichten Glatze nach.
Ich finde auch, Hauptsache am «gesunden» ob mit oder ohne. Wichtig ist das was unter den Haaren ist, der Mensch.
Liebe Grüsse und noch einen friedlichen Sonntagabend
Mikado

mummy
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Beitragvon mummy » So 19 Feb 2006 19:27

Ja klar, ihr habt ja so recht. Haarausfall hin oder her.

Aber ich hatte ja keine Ahnung, wie sowas vor sich geht. Ich wünsche mir nichts mehr, als dass sie bald wieder nach Hause kommt - ob mit oder ohne Haare!

Ich wünsche allen eine gute Woche und bis bald...

mummy

schuega
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haarausfall

Beitragvon schuega » Mi 23 Aug 2006 23:13

liebe leidensgenossen/innen: haare verlieren empfinden wir (menschen) immer als ungute sache - ganz egal, ob "regulär" durch den normalen alterungsprozess, oder aber auch -beschleunigt- durch chemo- und/oder strahlentherapie.

wir (menschen) meinen nämlich, wir verlieren mit unseren haaren immer auch ein stück unserer seele. das ist natürlich völliger quatsch. zwar kommt uns das haare verlieren nach einer krebstherapie schon so vor wie "altern im zeitraffer".

aber, liebe mitmenschin: deine familie und deine freunde lieben dich doch nicht deswegen, dass du vielleicht gerade haare auf dem kopf hast, oder vielleicht eben auch grad keine. und sie lieben dich auch nicht wegen zwei, einer, oder keiner brust.

die -allesamt- lieben dich wegen dir. vielleicht ein schwacher trost, aber immerhin ein anfang, oder? allen alles gute: schuega.

Mutti`s Kind
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ich weiß nicht mehr weiter

Beitragvon Mutti`s Kind » Do 1 Feb 2007 0:03

Ein ganz liebes Hallo an Allen!
Meine Mutti hat heute ihre 1. Chemo hinter sich! Beide Brüste sind befallen und operiert worden mit Lympfknotenentfernung. Sie hat große Schmerzen, die Lympfflüßigkeit muß immer entfernt werden, und wir wissen nicht wie wir ihr helfen können, (da sie ja immer ein "Arbeitstier" gewesen war).
Meine Eltern bedeuten mir sehr viel, und ich weiß ganz genau dass wenn meine Mutti "gehen" muß...dann "geht" mein Vati auch hinterher...
Das könnte ich nicht verkraften!
Ich helfe den beiden so viel ich kann, aber manchmal habe ich das Gefühl das ich "das dritte Rad"bin(oder fünfte?)
Bitte um Entschuldigung wenn da gramatikale Fehler sind! Wir kommen aus Rumänien!
Lieben Gruß und alles Gute
Mutti`s Kind

Maria Andrea
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Hallo

Beitragvon Maria Andrea » Di 6 Feb 2007 15:54

Es tut weh, die Eltern leiden zu sehen. Ihr seid alle sehr traurig, dass deine Mutter Krebs hat. Ich hoffe für euch, dass die Chemotherapie ihr helfen wird!

Alles Liebe für dich und deine Eltern!
Maria

mummy
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Ich denke an Dich!

Beitragvon mummy » So 18 Jan 2009 19:38

Die Zeit des Hoffens und Bangens ist vorbei.

Mussten Dich gehen lassen und konnten nichts tun,
still und ohne Schmerz hoffen wir, kannst Du nun ruhn.

Mummy, ich vermisse Dich!


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