Oktober: Mein Mann hat Brustkrebs – damit hätten wir nie gerechnet!


Moderations-Bereich
admin
Site Admin
Beiträge: 716
Registriert: Fr 17 Jun 2005 10:10
Wohnort: Krebsliga Schweiz, Bern
Kontaktdaten:

Oktober: Mein Mann hat Brustkrebs – damit hätten wir nie gerechnet!

Beitragvon admin » Mi 23 Sep 2015 15:09

Frage des Monats:
«Mein Mann stellte vor drei Wochen einen Knoten in der Brust fest. Nun wurde bei ihm Brustkrebs festgestellt. Wir sind beide schockiert über diese Diagnose. Gleichzeitig können wir nicht glauben, dass Männer auch Brustkrebs haben können. Bekommt mein Mann die gleiche Therapie wie eine Frau mit Brustkrebs?»

Antwort von Erika Gardi, Teamleiterin Krebstelefon:
Viele Menschen wissen nicht, dass auch Männer Brustkrebs bekommen können. In der Schweiz erkranken circa 40 Männer pro Jahr daran. Brustkrebs bei Männern ist selten und wird meist erst ab einem Alter von 60 Jahren entdeckt.
Das Brustgewebe beim Mann ist ähnlich aufgebaut wie bei einer Frau. In den meisten Fällen wächst der Tumor vom Drüsengewebe aus. Diagnosestellung und Therapieplan richten sich weitgehend nach den Erkenntnissen, die man über den Brustkrebs der Frau gewonnen hat: Operation mit dem Ziel den Tumor zu entfernen, Untersuchung der Lymphknoten um herauszufinden, ob schon Tumorzellen in den Körper gewandert sind, häufig auch eine Bestrahlung. Abhängig vom Krankheitsstadium können auch eine Chemotherapie und eine Antihormontherapie in Frage kommen. In 90% der Fälle werden am Tumorgewebe Hormonrezeptoren nachgewiesen. Sollte dies auch bei Ihrem Mann so sein, wird sein Arzt oder seine Ärztin mit ihm über diese zusätzliche Therapie mit Tabletten sprechen.
Brustkrebs wird in unserem Denken stark mit Frauen assoziiert. Gerade dieser Umstand macht es Männern mit Brustkrebs schwer, über ihre Krankheit und ihr Befinden zu reden. Neben der schwierigen Zeit der Behandlungen und den Ängsten die eine Krebserkrankung auslösen kann, kommen die Fragen dazu, wie wohl Familie, Freunde, Bekannte und Arbeitgeber auf die Krankheit reagieren werden. Sie machen sich Sorgen, dass man ihnen die Diagnose nicht glaubt und sie im schlimmsten Fall nicht ernst genommen werden.
Fragen sie Ihren Ehemann ob er sich gerne mit einem Mann, der auch an Brustkrebs leidet, austauschen möchte. In der Schweiz gibt es noch keine Selbsthilfeorganisation für Männer mit Brustkrebs, aber über das Internet könnte er sich mit Gleichbetroffenen in Deutschland in Kontakt setzen, z. B.:
http://www.brustkrebs-beim-mann.de/kont ... chpartner/

Haben auch Sie Fragen: www.krebsliga.ch/krebstelefon

Diese Antworten sind eine allgemeine Stellungnahme. Sie können nicht die persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Fachperson ersetzen. Soweit in einem Beitrag bestimmte Ärzte, Ärztinnen, Behandlungseinrichtungen oder Produkte genannt werden, dient dies nicht der Werbung oder stellt eine Empfehlung dar, sondern ist lediglich als Hinweis auf weitere Informationsquellen zu verstehen.

Zurück zu „20 Jahre Krebstelefon – Fragen des Monats“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 9 Gäste