HPV und Ansteckungsrisiko


Moderations-Bereich
admin
Site Admin
Beiträge: 716
Registriert: Fr 17 Jun 2005 10:10
Wohnort: Krebsliga Schweiz, Bern
Kontaktdaten:

HPV und Ansteckungsrisiko

Beitragvon admin » Di 13 Sep 2016 12:07

Frage
«Wie lange bin ich nach einer Infektion mit einem Humanen Papillomvirus (HPV) noch Trägerin oder Träger des Virus?» Diese Frage hören wir am Krebstelefon immer wieder. Manchmal steht sie im Zusammenhang mit einer aktuellen HPV-Infektion. Sie taucht jedoch auch auf, wenn es um Ansteckungsrisiken bei einem Wechsel der Partnerin oder des Partners geht.

Antwort von Rita Lang, Fachberatung Krebstelefon
Eine eindeutige Antwort auf diese Frage ist heute noch nicht möglich. Bei den meisten Menschen, die einmal ein positives HPV-Testergebnis hatten, fällt das Ergebnis bei der Wiederholung des Tests einige Monate später negativ aus. Es ist jedoch noch nicht bekannt, ob das bedeutet, dass das Immunsystem den Virus vollständig beseitigen konnte oder ob die Virus-Anzahl unter der Nachweisgrenze selbst hochempfindlicher Tests gefallen ist.

Dies ist jedoch nicht entscheidend. Die meisten Menschen mit einem funktionierenden Immunsystem entwickeln auch nach einer überstandenen HPV-Infektion keine Läsionen (pathologische Veränderung des Gewebes), die durch diese Viren verursacht werden.

Für wenige Menschen besteht jedoch das Risiko, dass zu einem späteren Zeitpunkt erneut HPV-bedingte Warzen und Läsionen auftreten. Eine solche Situation kann vor allem bei geschwächtem Immunsystem eintreten.

Doch wie hoch ist überhaupt mein Risiko mich mit HPV zu infizieren? Die Wahrscheinlichkeit, sich im Lauf des Lebens mindestens einmal mit einem Hochrisiko-HPV zu infizieren, liegt bei sexuell aktiven Menschen, unabhängig ihrer sexuellen Orientierung, bei 80 Prozent. Bei den meisten Menschen verläuft eine HPV-Infektion jedoch ohne Symptome und unbemerkt ab. Kommt es zu Entzündungen des Gewebes aufgrund einer Infektion mit Hochrisiko-Viren, hält diese bei zehn von hundert Fällen über ein Jahr an. In weniger als einem auf zweihundert Fällen entsteht daraus Gebärmutterhalskrebs.

Es gilt also: Bei Auffälligkeiten wird empfohlen, eine Ärztin/einen Arzt aufzusuchen.
Was jede/r tun kann: Die eigene Immunabwehr stärken und aufs Rauchen verzichten. Denn Rauchen kann auch ein Risikofaktor für (Gebärmutterhals-)Krebs sein. Raucher/innen können ihr Risiko durch einen Rauchstopp senken. Die Rauchstopplinie der Krebsliga Schweiz bietet Hilfe bei der Tabakentwöhnung.

Weitere Informationen:

Expertensprechstunde Gebärmutterhalskrebs/HPV 2016
Broschüre Gebärmutterhalskrebs und seine Vorstufen
Rauchstopplinie

Stellen Sie uns Ihre Fragen: http://www.krebsliga.ch/krebstelefon

Zurück zu „Neulich am Krebstelefon...“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 14 Gäste