Verdauungsbeschwerden und Komplementärmedizin

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Frage
«Nach einer Darmkrebsoperation habe ich manchmal Verdauungsbeschwerden. Nicht gravierend, aber diese leichte Übelkeit und das Völlegefühl sind doch unangenehm. Helfen Artischocken in Kapselform oder als Tinktur oder darf es auch ein Appenzeller sein? Was hilft sonst noch? »

Antwort von Anna Zahno, Leiterin Krebstelefon
Artischocken wird eine appetitanregende und verdauungsfördernde Wirkung zugeschrieben. Der darin enthaltene Bitterstoff Cynarin regt den Stoffwechsel von Leber und Galle an.
Sie fragen, ob es nicht auch mal ein Appenzeller sein könnte. Tatsächlich schadet ein Magenbitter zwischendurch sicher nicht. Er regt ebenfalls die Verdauung an. Dafür sind allerdings die Kräuter, nicht der Alkohol verantwortlich. Zudem enthält der Magenbitter noch eine ganze Reihe weiterer Bitterstoffe, die helfen können. Dazu gehören etwa Enzian, Wermut, Artischocke oder Löwenzahn.
Bei Völlegefühl helfen oft ätherische Öle der Kamille, Pfefferminze und Melisse.
Kamille ist entzündungshemmend und hat eine krampflösende Wirkung. Anstelle von Kamillentee, bei dem der grösste Teil des ätherischen Öls verloren geht, sind wässrig-alkoholische Auszüge zu bevorzugen.
Pfefferminze wirkt krampflösend und fördert die Gallen-Lebertätigkeit. Pfefferminze kann als Tee, Tinktur oder als Sirup verwendet werden.
Melisse wirkt ebenfalls krampflösend und verdauungsfördernd. Sie kann als Tee eingenommen werden.
Wer Kümmel mag, kann auch probieren, alle Speisen damit zu würzen, bei denen es passt. Auch das kann den Magen-Darm-Trakt wieder in Schwung bringen.
Vielleicht hilft Ihnen auch Ingwer gegen die Übelkeit. Er wird ebenfalls bei Beschwerden des Magen-Darm-Traktes angewendet. Sie können ein zwei bis drei Zentimeter langes Ingwerstück schälen und in dünne Scheiben schneiden, mit einem oder eineinhalb Liter heissem Wasser aufgiessen und 5-10 Minuten ziehen lassen. Dieses Wasser kalt oder warm über den Tag verteilt trinken.

Diese Antwort basiert auf der Expertensprechstunde im Krebsforum von 2014.

Haben auch Sie Fragen zu Komplementärmedizin, können Sie diese im Juni 2017 in der Expertensprechstunde des Krebsforums stellen. Zwei ausgewiesene Experten auf diesem Gebiet beantworten Ihre Fragen.

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