Krebsdiagnose - was können Nahestehende tun?


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Krebsdiagnose - was können Nahestehende tun?

Beitragvon admin » Mi 6 Okt 2021 15:12

Frage ans Krebstelefon
Unser Vater hat die Diagnose Darmkrebs erhalten. Wir wissen nicht, wie es weitergeht und machen uns grosse Sorgen. Wie können wir ihn als Familie gut begleiten? Wie finden wir die richtigen Worte? Und wo erhalten wir selber Informationen und Unterstützung?

Antwort von Lilian Rey, Fachberaterin Krebstelefon
Eine Krebsdiagnose betrifft auch das ganze Umfeld der erkrankten Person. Ungewissheit, Sorgen und Ängste können überwältigend sein, viele Fragen stellen sich.

Was können Nahestehende tun?
Sie können für Ihren Vater eine grosse Stütze sein. Fragen Sie ihn, was er braucht und was Sie für ihn tun können. Unerwünschte Überbetreuung kann die betroffene Person zusätzlich belasten.

Wie miteinander sprechen?
Anteilnahme und Verständnis sind wertvoll. Stellen Sie Fragen, auf die Ihr Vater ausführlicher antworten kann als nur mit «Ja» oder «Nein». Besorgtes Abfragen von Beschwerden wie «hast du Schmerzen?», «ist dir übel?», «bist du müde?» könnte als bohrend oder zu aufdringlich empfunden werden. Respektieren Sie die Sichtweise Ihres Vaters in Bezug auf seine Krankheit, seine Therapie und seinen Unterstützungsbedarf und versuchen Sie nicht, ihm etwas aufzudrängen.

Innerhalb der Familie ist eine offene Kommunikation wichtig: Nicht die Wahrheit zu sagen, um das Gegenüber zu schonen, bewirkt oft das Gegenteil. Auch Kinder spüren die Spannung und können Schuldgefühle entwickeln, wenn ihnen niemand hilft, die Situation zu verstehen. Informieren Sie deshalb auch Ihre Kinder altersentsprechend.

Nähere Informationen:
Krebs trifft auch die Nächsten (für Nahestehende)
Wenn auch die Seele leidet – Krebs trifft den ganzen Menschen (für Betroffene)
Krebskrank – wie sagt man es den Kindern? (für Eltern)

Wer beantwortet unsere Fragen und bietet uns Unterstützung?
Die Sorge um Ihren Vater und die Hilfe, die Sie leisten, erfordert Zeit und Kraft. Berufliche und familiäre Verpflichtungen kommen hinzu. Niemand kann so viele Anforderungen unter einen Hut bringen. Vergessen Sie deshalb Ihre eigenen Bedürfnisse nicht. Gönnen Sie sich die nötige Erholung, sprechen Sie über Ihre Ängste und Sorgen mit Menschen Ihres Vertrauens und organisieren Sie Hilfe. Die Krebsliga in Ihrer Region kennt entsprechende Angebote. Zögern Sie nicht, mit der Krebsliga in Ihrer Region oder dem Krebstelefon Kontakt aufzunehmen. Wir sind für alle Betroffenen, Nahestehenden und Interessierten gerne da. Unsere Beratung ist kostenlos, vertraulich und auf Wunsch anonym.
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