Die Expertinnen und Experten der Krebsliga Schweiz im Bereich Vorsorge haben in der Onlinesprechstunde zu Beginn des Jahres 2018 Ihre Fragen beantwortet. Diese Fragen und Antworten finden Sie hier aufgeschaltet
Die folgenden Antworten sind eine allgemeine Stellungnahme. Sie können nicht die persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Fachperson ersetzen. Soweit in einem Beitrag bestimmte Ärzte, Ärztinnen, Behandlungseinrichtungen oder Produkte genannt werden, dient dies nicht der Werbung oder stellt eine Empfehlung dar, sondern ist lediglich als Hinweis auf weitere Informationsquellen zu verstehen.
Einige Fragen und Antworten werden in eine andere Landessprache übersetzt. Sollten Fragen oder Unklarheiten auftreten, wenden Sie sich bitte an die Fachberaterinnen vom Krebstelefon. Kostenlose Telefonnummer 0800 11 88 11 oder per E-Mail an helpline@krebsliga.ch
Freundliche Grüsse
die Moderatorinnen
2018 – Wie bleibe ich gesund?
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Sojaprodukte nach hormonrezeptorpositivem Brustkrebs?
Frage von Anika
Guten Tag
Bei mir wurde ein hormonrezeptor-positives Mamma-Ca diagnostiziert und bereits operiert. Als adjuvante Behandlung habe ich bereits begonnen Letrozol einzunehmen, welches meine Östrogenproduktion hemmen soll.
Seit Jahren enthält meine Ernährung viele Produkte auf Soja-Basis. Meines Wissens enthält Soja Phyto-Östrogene. Ist es in meiner Situation jetzt überhaupt noch ratsam Soja-Produkte zu mir zu nehmen?
Ich bin da im Moment sehr verunsichert - auf der einen Seite hemme ich medikamentös meine körpereigene Östrogen - Produktion und auf der anderen Seite führe ich sie mir, wenn auch auf pflanzlicher Basis, von aussen wieder zu.
Danke für eine Antwort.
Antwort von Kerstin Zuk, Fachspezialistin Ernährung
Guten Tag Anika
es ist Ihnen bekannt, dass aus Sojabohnen hergestellte Produkte Stoffe enthalten, die eine hormonelle Wirkung entfalten können, ähnlich wie das menschliche Hormon Östrogen. Daher möchten Sie wissen, ob Sie nach östrogenabhängig wachsendem Brustkrebs Sojaprodukte essen dürfen.
Ja, Sie dürfen Soja in normalen Mengen konsumieren. Nach dem heutigen Stand des Wissens sind keine unerwünschten Wechselwirkungen mit der antihormonellen Therapie zu erwarten. Unter «normalen Mengen» sind zwei Portionen eines sojahaltigen Lebensmittels pro Tag zu verstehen. Als Portion gelten beispielswiese zweieinhalb Deziliter Sojamilch oder 85-120 Gramm Tofu bzw. gekochte Sojabohnen.
Von Nahrungsergänzungsmitteln auf Sojabasis raten wir Ihnen hingegen ab, weil noch unklar ist, ob sich Frauen mit Brustkrebs durch konzentrierte sojahaltige Nahrungsergänzungsmittel nicht Schaden zufügen könnten.
Detailinformationen zum Thema finden Sie auf der Webseite von «5 am Tag» und auf der Webseite des Krebsinformationsdienstes des deutschen Krebsforschungszentrums.
Beste Wünsche
Guten Tag
Bei mir wurde ein hormonrezeptor-positives Mamma-Ca diagnostiziert und bereits operiert. Als adjuvante Behandlung habe ich bereits begonnen Letrozol einzunehmen, welches meine Östrogenproduktion hemmen soll.
Seit Jahren enthält meine Ernährung viele Produkte auf Soja-Basis. Meines Wissens enthält Soja Phyto-Östrogene. Ist es in meiner Situation jetzt überhaupt noch ratsam Soja-Produkte zu mir zu nehmen?
Ich bin da im Moment sehr verunsichert - auf der einen Seite hemme ich medikamentös meine körpereigene Östrogen - Produktion und auf der anderen Seite führe ich sie mir, wenn auch auf pflanzlicher Basis, von aussen wieder zu.
Danke für eine Antwort.
Antwort von Kerstin Zuk, Fachspezialistin Ernährung
Guten Tag Anika
es ist Ihnen bekannt, dass aus Sojabohnen hergestellte Produkte Stoffe enthalten, die eine hormonelle Wirkung entfalten können, ähnlich wie das menschliche Hormon Östrogen. Daher möchten Sie wissen, ob Sie nach östrogenabhängig wachsendem Brustkrebs Sojaprodukte essen dürfen.
Ja, Sie dürfen Soja in normalen Mengen konsumieren. Nach dem heutigen Stand des Wissens sind keine unerwünschten Wechselwirkungen mit der antihormonellen Therapie zu erwarten. Unter «normalen Mengen» sind zwei Portionen eines sojahaltigen Lebensmittels pro Tag zu verstehen. Als Portion gelten beispielswiese zweieinhalb Deziliter Sojamilch oder 85-120 Gramm Tofu bzw. gekochte Sojabohnen.
Von Nahrungsergänzungsmitteln auf Sojabasis raten wir Ihnen hingegen ab, weil noch unklar ist, ob sich Frauen mit Brustkrebs durch konzentrierte sojahaltige Nahrungsergänzungsmittel nicht Schaden zufügen könnten.
Detailinformationen zum Thema finden Sie auf der Webseite von «5 am Tag» und auf der Webseite des Krebsinformationsdienstes des deutschen Krebsforschungszentrums.
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Zucker meiden bei Krebs?!
Frage von: unbekannt
Hallo, Ich würde gerne wissen ob meine Mutter Honig essen darf obwohl sie Lungenkrebs hat. Einerseits steht überall das man Zucker meiden soll, andererseits wird empfohlen Honig zu essen. Ist da aber nicht viel Zucker drin? Danke für Ihre Zeit. Mit freundlichen grüßen
Antwort von Kerstin Zuk, Fachspezialistin Ernährung
Guten Tag
Bei der Ernährung gibt es zahlreiche unterschiedliche Diäten, Ernährungsempfehlungen und Tipps, die nicht immer richtig und sinnvoll sind.
Krebspatienten müssen stets darauf achten, dass sie gut mit Nährstoffen versorgt sind. Jeder Krebspatient kann hier andere Bedürfnisse haben. Verliert ein Krebspatient beispielsweise während der Therapie an Gewicht, sollte er nach Möglichkeit eiweiss- und fettreich essen, um das Gewicht zu halten. Der Anteil an Kohlenhydraten wird dadurch automatisch kleiner. Wissenschaftliche Belege, dass man auf Kohlenhydrate verzichten muss oder dass man beim Menschen damit Krebs «aushungern» kann, gibt es nicht.
Mit der Aussage, dass Honig ausschliesslich Zucker enthält, haben Sie recht. Honig enthält zwar Spuren an Mineralstoffen, ist aber aufgrund der geringen Mengen nicht gesünder als Zucker. Zuckerreiche Lebensmittel und Getränke sollten generell nur in kleinen Mengen gegessen werden. Eine Portion Honig entspricht etwa 1 EL (ca. 20 g).
Wenn ihre Mutter Appetit auf Honig hat, darf sie gerne etwas Honig essen.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Mutter alles Gute.
Hallo, Ich würde gerne wissen ob meine Mutter Honig essen darf obwohl sie Lungenkrebs hat. Einerseits steht überall das man Zucker meiden soll, andererseits wird empfohlen Honig zu essen. Ist da aber nicht viel Zucker drin? Danke für Ihre Zeit. Mit freundlichen grüßen
Antwort von Kerstin Zuk, Fachspezialistin Ernährung
Guten Tag
Bei der Ernährung gibt es zahlreiche unterschiedliche Diäten, Ernährungsempfehlungen und Tipps, die nicht immer richtig und sinnvoll sind.
Krebspatienten müssen stets darauf achten, dass sie gut mit Nährstoffen versorgt sind. Jeder Krebspatient kann hier andere Bedürfnisse haben. Verliert ein Krebspatient beispielsweise während der Therapie an Gewicht, sollte er nach Möglichkeit eiweiss- und fettreich essen, um das Gewicht zu halten. Der Anteil an Kohlenhydraten wird dadurch automatisch kleiner. Wissenschaftliche Belege, dass man auf Kohlenhydrate verzichten muss oder dass man beim Menschen damit Krebs «aushungern» kann, gibt es nicht.
Mit der Aussage, dass Honig ausschliesslich Zucker enthält, haben Sie recht. Honig enthält zwar Spuren an Mineralstoffen, ist aber aufgrund der geringen Mengen nicht gesünder als Zucker. Zuckerreiche Lebensmittel und Getränke sollten generell nur in kleinen Mengen gegessen werden. Eine Portion Honig entspricht etwa 1 EL (ca. 20 g).
Wenn ihre Mutter Appetit auf Honig hat, darf sie gerne etwas Honig essen.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Mutter alles Gute.
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Selbstuntersuchung der Brust: Und nun?
Frage von Tania
Hallo, heute habe ich in meiner linken Brust, eine Art Kugel Knoten ertastet, er bewegt sich je nach Druck hin und her. Ich muss gestehen, dass ich nun ein bisschen Angst habe. In letzter Zeit, hatte ich atypisch (für mich) Kreislaufprobleme. In unserer Familie sind beiderseitig Krebserkrankungen ein grosses Thema, allerdings nicht Brustkrebs.
Liebe Grüsse, Tania
Antwort von Guido Biscontin, Fachspezialist Früherkennung
Guten Tag Tania,
die Entdeckung von Veränderungen im Bereich der Brüste ist oft Anlass zur Beunruhigung. Knoten in der Brust können gleichbedeutend mit Krebs sein, deuten aber oft auch auf andere Leiden hin. Es ist nicht möglich, dies auf der Grundlage einer Selbstuntersuchung der Brust zu bestimmen. Nur durch weiterführende Untersuchungen kann die Ursache gefunden werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, eine Ärztin oder einen Arzt zu kontaktieren, die bzw. der die am besten für Sie geeignete Methode vorschlagen kann (wie zum Beispiel eine klinische Untersuchung der Brust, ein Ultraschall, eine Mammographie, eine Biopsie, ...).
Wir empfehlen Ihnen daher, so rasch wie möglich einen Termin zu vereinbaren, und wir helfen Ihnen gerne bei weiteren Fragen oder Bedürfnissen. Gerne können Sie sich auch an die kantonale Liga in Ihrer Region oder an die Krebstelefon wenden.
Hallo, heute habe ich in meiner linken Brust, eine Art Kugel Knoten ertastet, er bewegt sich je nach Druck hin und her. Ich muss gestehen, dass ich nun ein bisschen Angst habe. In letzter Zeit, hatte ich atypisch (für mich) Kreislaufprobleme. In unserer Familie sind beiderseitig Krebserkrankungen ein grosses Thema, allerdings nicht Brustkrebs.
Liebe Grüsse, Tania
Antwort von Guido Biscontin, Fachspezialist Früherkennung
Guten Tag Tania,
die Entdeckung von Veränderungen im Bereich der Brüste ist oft Anlass zur Beunruhigung. Knoten in der Brust können gleichbedeutend mit Krebs sein, deuten aber oft auch auf andere Leiden hin. Es ist nicht möglich, dies auf der Grundlage einer Selbstuntersuchung der Brust zu bestimmen. Nur durch weiterführende Untersuchungen kann die Ursache gefunden werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, eine Ärztin oder einen Arzt zu kontaktieren, die bzw. der die am besten für Sie geeignete Methode vorschlagen kann (wie zum Beispiel eine klinische Untersuchung der Brust, ein Ultraschall, eine Mammographie, eine Biopsie, ...).
Wir empfehlen Ihnen daher, so rasch wie möglich einen Termin zu vereinbaren, und wir helfen Ihnen gerne bei weiteren Fragen oder Bedürfnissen. Gerne können Sie sich auch an die kantonale Liga in Ihrer Region oder an die Krebstelefon wenden.
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Alternativen zu Darmspiegelung?
Frage von René Z.
Sehr geehrte Damen und Herren, Was kann unternommen werden, wenn die Schulmedizin nicht in Frage kommt! Die Person leidet seit 1 Jahr an massiven Darmstörungen: Krämpfe, stündliche Abführungen, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit. Gibt es alternative Tests für die Erkennung von Darmkrebs. Eine Darmspiegelung möchte sie auf keinen Fall...? Danke für die Bearbeitung und Antwort. Mit freundlichen Grüssen René Z.
Antwort von Guido Biscontin, Fachspezialist Früherkennung
Guten Tag René!
Die Symptome, die Sie beschreiben, dauern schon lange an und sind beunruhigend. Anhand Ihrer Indikationen ist es nicht möglich, festzustellen, ob sie mit einem möglichen kolorektalen Karzinom in Zusammenhang stehen. Dies kann nur durch eine geeignete medizinische Untersuchung erfolgen. Nach dem was Sie sagen, besteht das Problem darin, dass die betreffende Person keinen traditionellen Arzt bzw. Ärztin aufsucht und keine Darmspiegelung wünscht.
Um Ihre Frage zu beantworten, gibt es auch andere Möglichkeiten einer Darmkrebsfrüherkennung als eine Darmspiegelung, wie zum Beispiel ein Test auf Blut im Stuhl, der auch in Apotheken erhältlich ist. Ein Apotheker bzw. eine Apothekerin kann die betreffende Person zu diesem Thema beraten.
Angesichts der beschriebenen Symptome wäre es für die betreffende Person jedoch sehr wichtig, einen Arzt bzw. eine Ärztin aufzusuchen, auch wenn dies offensichtlich schwierig zu erreichen ist. In dieser Situation ist ein Test auf Blut im Stuhl möglicherweise nicht der geeignetste Schritt, er soll lediglich als eine mögliche erste Massnahme betrachtet werden. Ausserdem muss im Falle eines positiven Tests sowieso eine Darmspiegelung durchgeführt werden, während im Falle eines negativen Tests die Symptome auch nicht einfach verschwinden.
Brauchen Sie eventuell Unterstützung bei der Begleitung der betreffenden Person? Möchten Sie ein tiefergehendes Gespräch, um Ihre Bedenken auszusprechen? In diesem Fall empfehlen wir Ihnen, unsere InfoCancer-Helpline anzurufen oder sich an Ihre kantonale oder regionale Liga zu wenden. Unsere Mitarbeitenden werden in der Lage sein, eine Bestandsaufnahme zu machen und somit die möglichen Strategien zur Unterstützung der betreffenden Person zu entwickeln und auch Sie selbst bei dem, was Sie gerade durchmachen, zu unterstützen.
Im Falle von Symptomen ist es wichtig, einen Arzt bzw. eine Ärztin zu konsultieren. Wir können Sie im Falle von Schwierigkeiten unterstützen.
Sehr geehrte Damen und Herren, Was kann unternommen werden, wenn die Schulmedizin nicht in Frage kommt! Die Person leidet seit 1 Jahr an massiven Darmstörungen: Krämpfe, stündliche Abführungen, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit. Gibt es alternative Tests für die Erkennung von Darmkrebs. Eine Darmspiegelung möchte sie auf keinen Fall...? Danke für die Bearbeitung und Antwort. Mit freundlichen Grüssen René Z.
Antwort von Guido Biscontin, Fachspezialist Früherkennung
Guten Tag René!
Die Symptome, die Sie beschreiben, dauern schon lange an und sind beunruhigend. Anhand Ihrer Indikationen ist es nicht möglich, festzustellen, ob sie mit einem möglichen kolorektalen Karzinom in Zusammenhang stehen. Dies kann nur durch eine geeignete medizinische Untersuchung erfolgen. Nach dem was Sie sagen, besteht das Problem darin, dass die betreffende Person keinen traditionellen Arzt bzw. Ärztin aufsucht und keine Darmspiegelung wünscht.
Um Ihre Frage zu beantworten, gibt es auch andere Möglichkeiten einer Darmkrebsfrüherkennung als eine Darmspiegelung, wie zum Beispiel ein Test auf Blut im Stuhl, der auch in Apotheken erhältlich ist. Ein Apotheker bzw. eine Apothekerin kann die betreffende Person zu diesem Thema beraten.
Angesichts der beschriebenen Symptome wäre es für die betreffende Person jedoch sehr wichtig, einen Arzt bzw. eine Ärztin aufzusuchen, auch wenn dies offensichtlich schwierig zu erreichen ist. In dieser Situation ist ein Test auf Blut im Stuhl möglicherweise nicht der geeignetste Schritt, er soll lediglich als eine mögliche erste Massnahme betrachtet werden. Ausserdem muss im Falle eines positiven Tests sowieso eine Darmspiegelung durchgeführt werden, während im Falle eines negativen Tests die Symptome auch nicht einfach verschwinden.
Brauchen Sie eventuell Unterstützung bei der Begleitung der betreffenden Person? Möchten Sie ein tiefergehendes Gespräch, um Ihre Bedenken auszusprechen? In diesem Fall empfehlen wir Ihnen, unsere InfoCancer-Helpline anzurufen oder sich an Ihre kantonale oder regionale Liga zu wenden. Unsere Mitarbeitenden werden in der Lage sein, eine Bestandsaufnahme zu machen und somit die möglichen Strategien zur Unterstützung der betreffenden Person zu entwickeln und auch Sie selbst bei dem, was Sie gerade durchmachen, zu unterstützen.
Im Falle von Symptomen ist es wichtig, einen Arzt bzw. eine Ärztin zu konsultieren. Wir können Sie im Falle von Schwierigkeiten unterstützen.
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Brustkrebs-Früherkennung
Frage von Prima Donna
Guten Tag, ich wohne im Kanton BE, bin 58 J. und wurde nie zu einer Mammografie eingeladen. Nun wollte ich mich anmelden, schaute, unter Kt BE, auf der Internet Seite Swiss Cancer Screening: Die Seite ist nicht "verfügbar". Wie soll ich vorgehen?
Danke!
Antwort von Guido Biscontin, Fachspezialist Früherkennung
Guten Tag Prima Donna
Sie möchten sich über das Thema Brustkrebs und Ihre Möglichkeiten zur Früherkennung erkundigen. Weiter schreiben Sie, dass Sie im Kanton Bern wohnhaft sind.
Ob ein Kanton ein Brustkrebs-Früherkennungsprogram anbietet, liegt in dessen Entscheidung. Zur Lage in der Schweiz finden Sie allgemeine Informationen auf der Homepage von Swiss Cancer Screening (hier abrufbar).
Der Kanton Bern hat letztes Jahr entschieden, das Programm (vorläufig) einzustellen. Auf der Homepage der Krebsliga Schweiz finden Sie unter dem Stichwort Mammografie-Screening folgende Information:
«Achtung: das Brustscreening-Programm des deutschsprachigen Teils des Kantons Bern ist zur Zeit geschlossen. Für Fragen über den weiteren Verlauf des Programms wenden Sie sich bitte an das Kantonsarztamt des Kantons Bern / 031 633 79 31 / info.kaza@gef.be.ch»
Besprechen Sie Ihren Wunsch nach einer auf Sie abgestimmte Vorsorge mit Ihrer gynäkologischen Praxis. Bei aktuellen Symptomen oder Beschwerden ist eine direkte Kontaktaufnahme mit Ihrer gynäkologischen Praxis empfehlenswert.
Freundliche Grüsse
Guten Tag, ich wohne im Kanton BE, bin 58 J. und wurde nie zu einer Mammografie eingeladen. Nun wollte ich mich anmelden, schaute, unter Kt BE, auf der Internet Seite Swiss Cancer Screening: Die Seite ist nicht "verfügbar". Wie soll ich vorgehen?
Danke!
Antwort von Guido Biscontin, Fachspezialist Früherkennung
Guten Tag Prima Donna
Sie möchten sich über das Thema Brustkrebs und Ihre Möglichkeiten zur Früherkennung erkundigen. Weiter schreiben Sie, dass Sie im Kanton Bern wohnhaft sind.
Ob ein Kanton ein Brustkrebs-Früherkennungsprogram anbietet, liegt in dessen Entscheidung. Zur Lage in der Schweiz finden Sie allgemeine Informationen auf der Homepage von Swiss Cancer Screening (hier abrufbar).
Der Kanton Bern hat letztes Jahr entschieden, das Programm (vorläufig) einzustellen. Auf der Homepage der Krebsliga Schweiz finden Sie unter dem Stichwort Mammografie-Screening folgende Information:
«Achtung: das Brustscreening-Programm des deutschsprachigen Teils des Kantons Bern ist zur Zeit geschlossen. Für Fragen über den weiteren Verlauf des Programms wenden Sie sich bitte an das Kantonsarztamt des Kantons Bern / 031 633 79 31 / info.kaza@gef.be.ch»
Besprechen Sie Ihren Wunsch nach einer auf Sie abgestimmte Vorsorge mit Ihrer gynäkologischen Praxis. Bei aktuellen Symptomen oder Beschwerden ist eine direkte Kontaktaufnahme mit Ihrer gynäkologischen Praxis empfehlenswert.
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Gesamtrevision des Bundesgesetzes über genetische Untersuchungen beim Menschen
Frage von Brustkrebspatientin
Guten Abend
Im 10vor10 vom 12. Februar betraf ein Beitrag Gentests, die wenn diese Vorliegen bei einem Versicherungsabschluss offen gelegt werden müssen. In 9 Tagen wird das Parlament darüber abstimmen. Das würde z.B. konkret bei meiner Tochter heissen, die das BRCA1 geerbt hat, dass sie bei einem neuen Versicherungsabschluss benachteiligt ist. Was unternimmt die Krebsliga dagegen?
Vielen Dank für ihre Antwort. Eine Brustkrebspatientin.
Antwort von Franziska Lenz, Leiterin Politik & Public Affairs
Der 10vor10-Beitrag handelte davon, dass die vorberatende Kommission des Nationalrates (WBK-N) die Gesamtrevision des Bundesgesetzes über genetische Untersuchungen beim Menschen beraten hat. Bisher gilt, dass Versicherungseinrichtungen für keine Versicherung nach genetischen Daten aus früheren präsymptomatischen Untersuchungen fragen oder solche Daten verwerten dürfen. Weil sich die bürgerliche Mehrheit durchgesetzt hat, schlägt die Kommission dem Nationalrat vor, diesen Schutz bei den privaten Versicherungen zu streichen. Der Schutz bei Sozialversicherungen und Krankentaggeldversicherungen soll bestehen bleiben.
Konkret hiesse das für Ihre Tochter, dass sie beim Abschluss einer Lebensversicherung und für freiwillige Invaliditätsversicherungen, die Ergebnisse ihres Gentests vorlegen müsste. Mit der ungünstigen Variante von BRCA1 wäre Ihre Tochter beim Abschluss von solchen Versicherungen benachteiligt.
Wie im 10vor10-Beitrag erwähnt, wird der Nationalrat die Vorlage in der ersten Sessionswoche beraten. Anschliessend muss sich noch auch der Ständerat dem Thema annehmen. Nur wenn beide Räte sich einig sind, würde das Verbot aufgehoben. Die Krebsliga ist mit verschiedenen Parlamentariern in Kontakt und setzt sich dafür ein, dass der Antrag keine Mehrheit im Parlament findet.
Diskriminierung aufgrund einer genetischen Vorbelastung darf nicht sein. Es besteht die Gefahr einer Zweiklassengesellschaft – dagegen setzt sich die Krebsliga schon länger auf gesellschaftlicher und politischer Ebene ein.
Guten Abend
Im 10vor10 vom 12. Februar betraf ein Beitrag Gentests, die wenn diese Vorliegen bei einem Versicherungsabschluss offen gelegt werden müssen. In 9 Tagen wird das Parlament darüber abstimmen. Das würde z.B. konkret bei meiner Tochter heissen, die das BRCA1 geerbt hat, dass sie bei einem neuen Versicherungsabschluss benachteiligt ist. Was unternimmt die Krebsliga dagegen?
Vielen Dank für ihre Antwort. Eine Brustkrebspatientin.
Antwort von Franziska Lenz, Leiterin Politik & Public Affairs
Der 10vor10-Beitrag handelte davon, dass die vorberatende Kommission des Nationalrates (WBK-N) die Gesamtrevision des Bundesgesetzes über genetische Untersuchungen beim Menschen beraten hat. Bisher gilt, dass Versicherungseinrichtungen für keine Versicherung nach genetischen Daten aus früheren präsymptomatischen Untersuchungen fragen oder solche Daten verwerten dürfen. Weil sich die bürgerliche Mehrheit durchgesetzt hat, schlägt die Kommission dem Nationalrat vor, diesen Schutz bei den privaten Versicherungen zu streichen. Der Schutz bei Sozialversicherungen und Krankentaggeldversicherungen soll bestehen bleiben.
Konkret hiesse das für Ihre Tochter, dass sie beim Abschluss einer Lebensversicherung und für freiwillige Invaliditätsversicherungen, die Ergebnisse ihres Gentests vorlegen müsste. Mit der ungünstigen Variante von BRCA1 wäre Ihre Tochter beim Abschluss von solchen Versicherungen benachteiligt.
Wie im 10vor10-Beitrag erwähnt, wird der Nationalrat die Vorlage in der ersten Sessionswoche beraten. Anschliessend muss sich noch auch der Ständerat dem Thema annehmen. Nur wenn beide Räte sich einig sind, würde das Verbot aufgehoben. Die Krebsliga ist mit verschiedenen Parlamentariern in Kontakt und setzt sich dafür ein, dass der Antrag keine Mehrheit im Parlament findet.
Diskriminierung aufgrund einer genetischen Vorbelastung darf nicht sein. Es besteht die Gefahr einer Zweiklassengesellschaft – dagegen setzt sich die Krebsliga schon länger auf gesellschaftlicher und politischer Ebene ein.
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Sind stark verarbeitete Lebensmittel krebserzeugend?
Frage von (unbekannt)
Guten Tag
Ist es wahr, dass stark verarbeitete Lebensmittel Krebs erzeugen können? Was hilft mir beim Einkaufen zu entscheiden, wie stark ein Lebensmittel verarbeitet ist? Vielen Dank
Antwort von Kerstin Zuk, Fachspezialistin Ernährung
Zum jetzigen Zeitpunkt kann nicht nachgewiesen werden, dass Fertiggerichte Krebs erzeugen.
Es wird beobachtet, dass Personen mit einem hohen Konsum an Fertiggerichten öfters an Krebs erkranken. Es wäre naheliegend, dass Fertiggerichte die Ursache dafür sind. Denn die Produkte sind meistens erhitzt, enthalten billige, oft ungesunde Fette, viel Zucker und Salz und liefern nur wenig gesunde Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Nahrungsfasern.
Dies bedeutet aber nicht, dass die Fertiggerichte selbst den Krebs auslösen. Personen, die viele Fertiggerichte essen, führen möglicherweise gesamthaft einen ungesunden Lebensstil. Zu wenig Bewegung, regelmässiger Alkoholkonsum oder ein zu geringer Konsum an Vollkornprodukten, Gemüse und Früchten können solche Ergebnisse mit verursachen. Trotzdem sollten Fertiggerichte selten auf dem Speiseplan stehen, denn sie sind vielfach kalorienreich und können Übergewicht fördern. Übergewicht widerum fördert die Entstehung von Krebs.
Beim Einkaufen wählen Sie am besten frische, nicht verpackte und nicht erhitze Produkte wie Gemüse und Früchte. Ein Blick auf die Zutatenliste kann ebenfalls helfen: je weniger Zutaten enthalten sind, desto besser. Achten Sie darauf, dass gesunde, pflanzliche Öle z.B. Rapsöl, wenig Zucker (in der Zutatenliste weiter hinten) und wenige Zusatzstoffe enthalten sind.
Freundliche Grüsse
Guten Tag
Ist es wahr, dass stark verarbeitete Lebensmittel Krebs erzeugen können? Was hilft mir beim Einkaufen zu entscheiden, wie stark ein Lebensmittel verarbeitet ist? Vielen Dank
Antwort von Kerstin Zuk, Fachspezialistin Ernährung
Zum jetzigen Zeitpunkt kann nicht nachgewiesen werden, dass Fertiggerichte Krebs erzeugen.
Es wird beobachtet, dass Personen mit einem hohen Konsum an Fertiggerichten öfters an Krebs erkranken. Es wäre naheliegend, dass Fertiggerichte die Ursache dafür sind. Denn die Produkte sind meistens erhitzt, enthalten billige, oft ungesunde Fette, viel Zucker und Salz und liefern nur wenig gesunde Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Nahrungsfasern.
Dies bedeutet aber nicht, dass die Fertiggerichte selbst den Krebs auslösen. Personen, die viele Fertiggerichte essen, führen möglicherweise gesamthaft einen ungesunden Lebensstil. Zu wenig Bewegung, regelmässiger Alkoholkonsum oder ein zu geringer Konsum an Vollkornprodukten, Gemüse und Früchten können solche Ergebnisse mit verursachen. Trotzdem sollten Fertiggerichte selten auf dem Speiseplan stehen, denn sie sind vielfach kalorienreich und können Übergewicht fördern. Übergewicht widerum fördert die Entstehung von Krebs.
Beim Einkaufen wählen Sie am besten frische, nicht verpackte und nicht erhitze Produkte wie Gemüse und Früchte. Ein Blick auf die Zutatenliste kann ebenfalls helfen: je weniger Zutaten enthalten sind, desto besser. Achten Sie darauf, dass gesunde, pflanzliche Öle z.B. Rapsöl, wenig Zucker (in der Zutatenliste weiter hinten) und wenige Zusatzstoffe enthalten sind.
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