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2018 - Prostatakrebs
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Erfahrungen mit Xtandi - Enzalutamid
Frage von Anonym
bin im forschungsprogramm mit xtandi was sind die efahrungen
Antwort von PD Dr. med. Aurelius Omlin
Sie sind aktuell in einem Forschungsprogramm mit dem Medikament Xtandi (Wirkstoff Enzalutamid) und möchten wissen, welche Erfahrungen mit diesem Medikament bereits bestehen.
Enzalutaimid ist ein Androgen-Rezeptor Antagonist und hemmt die Androgenrezeptor-Signalwege. Durch diese gezielte Antihormontherapie kann das Tumorwachstum effizient verzögert werden. Enzalutamid ist in mehreren grossen klinischen Studien untersucht worden welche die Wirksamkeit und Verträglichkeit gezeigt haben. Enzalutamid ist zugelassen und wird von der Krankenkasse bezahlt bei fortgeschrittenem Prostatakrebs nach Versagen einer Hormontherapie entweder ohne vorgängige Chemotherapie oder nach einer durchgeführten Chemotherapie.
Da wir nicht abschätzen können, in welchem Forschungsprogramm beziehungsweise welcher Studie Sie behandelt werden, können wir leider hier keine genauere Auskunft erteilen. Sie können aber Ihren behandelnden Arzt oder Ihre behandelnde Aerztin fragen, nach Informationen zum aktuellen Forschungsprogramm, an welchem Sie teilnehmen.
Angaben zu laufenden Studien finden Sie unter:
In der Schweiz: http://sakk.ch/de/die-sakk-bietet/unser ... sakk-0814/
International: https://clinicaltrials.gov/ct2/results? ... ate+Cancer
Mit freundlichen Grüssen
bin im forschungsprogramm mit xtandi was sind die efahrungen
Antwort von PD Dr. med. Aurelius Omlin
Sie sind aktuell in einem Forschungsprogramm mit dem Medikament Xtandi (Wirkstoff Enzalutamid) und möchten wissen, welche Erfahrungen mit diesem Medikament bereits bestehen.
Enzalutaimid ist ein Androgen-Rezeptor Antagonist und hemmt die Androgenrezeptor-Signalwege. Durch diese gezielte Antihormontherapie kann das Tumorwachstum effizient verzögert werden. Enzalutamid ist in mehreren grossen klinischen Studien untersucht worden welche die Wirksamkeit und Verträglichkeit gezeigt haben. Enzalutamid ist zugelassen und wird von der Krankenkasse bezahlt bei fortgeschrittenem Prostatakrebs nach Versagen einer Hormontherapie entweder ohne vorgängige Chemotherapie oder nach einer durchgeführten Chemotherapie.
Da wir nicht abschätzen können, in welchem Forschungsprogramm beziehungsweise welcher Studie Sie behandelt werden, können wir leider hier keine genauere Auskunft erteilen. Sie können aber Ihren behandelnden Arzt oder Ihre behandelnde Aerztin fragen, nach Informationen zum aktuellen Forschungsprogramm, an welchem Sie teilnehmen.
Angaben zu laufenden Studien finden Sie unter:
In der Schweiz: http://sakk.ch/de/die-sakk-bietet/unser ... sakk-0814/
International: https://clinicaltrials.gov/ct2/results? ... ate+Cancer
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Seeds/ Brachytherapie
Frage von: unbekannt
Guten Tag Ich habe vor Jahren über eine Therapie mit radioaktiven Teilchen, ich glaube Seeds wurden die genannt, gelesen. Ebenfalls wurde da die HDR-Brachytherapie mit Plastikstäbchen, welche radioaktiv beladen werden, beschrieben. Werden diese beiden Therapien heute noch angewendet? Oder wird heute vor allem mit der Da Vinci-Operationstechnik gearbeitet. Besten Dank für eine kurze Antwort
Antwort von PD Dr. med. Omlin
Besten Dank für Ihre Anfrage. Die Seeds (Brachytherapie) oder die HDR Brachytherapie werden in ausgewählten Fällen von lokalisiertem Prostatakrebs mit niedrigem oder mittlerem Risiko einer aggressiven Erkrankung angewendet. Beides sind Methoden der Strahlentherapie. Alternativ kann die Prostata auch von aussen bestrahlt werden.
Da Vinci Operation beschreibt eine Möglichkeit der operativen Entfernung der Prostata.
Bei Prostatakrebs im lokalisierten Stadium stehen in der Regel verschieden Therapie-Optionen offen, auch die oben genannten. Der Fall sollte an einem Tumorboard besprochen und anschliessend die verschiedenen Therapie-Möglichkeiten mit dem betroffenen Mann diskutiert und erläutert werden.
Guten Tag Ich habe vor Jahren über eine Therapie mit radioaktiven Teilchen, ich glaube Seeds wurden die genannt, gelesen. Ebenfalls wurde da die HDR-Brachytherapie mit Plastikstäbchen, welche radioaktiv beladen werden, beschrieben. Werden diese beiden Therapien heute noch angewendet? Oder wird heute vor allem mit der Da Vinci-Operationstechnik gearbeitet. Besten Dank für eine kurze Antwort
Antwort von PD Dr. med. Omlin
Besten Dank für Ihre Anfrage. Die Seeds (Brachytherapie) oder die HDR Brachytherapie werden in ausgewählten Fällen von lokalisiertem Prostatakrebs mit niedrigem oder mittlerem Risiko einer aggressiven Erkrankung angewendet. Beides sind Methoden der Strahlentherapie. Alternativ kann die Prostata auch von aussen bestrahlt werden.
Da Vinci Operation beschreibt eine Möglichkeit der operativen Entfernung der Prostata.
Bei Prostatakrebs im lokalisierten Stadium stehen in der Regel verschieden Therapie-Optionen offen, auch die oben genannten. Der Fall sollte an einem Tumorboard besprochen und anschliessend die verschiedenen Therapie-Möglichkeiten mit dem betroffenen Mann diskutiert und erläutert werden.
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PSA-Wert in der Nachsorge
Neue Frage von luru
Mein Vater (JG 1946) hatte im 2014 aufgrund von Krebs eine Prostataentfernung und im 2015 Bestrahlung des Beckens, weil die PSA Werte bald nach der Entfernung der Prostata wieder angestiegen sind. Vor zwei Wochen hatte er ein Knochenszinti und CT, weil der PSA Wert mittlerweile bei 14 ist. Die bildgebenden Untersuchungen waren soweit unauffällig. Laut behandelndem Urologen findet man bei einem PSA Wert in dieser Höhe bei über 80% der Fälle Ableger. Was bedeutet ein so hoher PSA Wert, wenn die Bildgebung unauffällig ist? Was bedeutet dies für die weitere Behandlung? Procederevorschlag des behandelnden Arztes: Falls PSA weiterhin ansteigt, sollen nächstes Jahr nuklearmedizinische weitere Abklärungen stattfinden? Für aktuelle, weitere Abklärungen im nuklearmedizinischen Bereich sei der PSA Wert noch zu tief.
Antwort von PD Dr. med. Omlin
Ihr Vater befindet sich in der Nachsorge nach einer operativen Entfernung der Prostata. In der Nachsorge wird der PSA-Wert regelmässig kontrolliert. Bei Ihrem Vater ist der PSA-Wert nach postoperativer (adjuvanter) Bestrahlung erneut angestiegen. Sie nennen keine Beschwerden. Es ist von einem zweiten oder fortbestehenden biochemischen Rezidiv (PSA-Rückfall) auszugehen. Die bildgebenden Verfahren (CT und Szintigraphie) geben zwar keine Hinweise darauf, ob es sich dabei wieder um ein Lokalrezidiv (im Bereich des Operationsgebietes) oder um Tumorabsiedlungen in anderen Organen (Fernmetastasen) handelt. Der behandelnde Urologe verfügt aber über Anhaltspunkte, die eine Beurteilung erleichtern: Wie lange nach der Operation bzw. adjuvanten Bestrahlung ist der PSA-Wert wieder angestiegen, wie schnell ist der PSA-Wert angestiegen, welche Eigenschaften hatte der ursprüngliche Tumor (Gleason-Score und Tumorausdehnung). Der behandelnde Urologe schlägt vor, das PSA-Rezidiv zunächst zu beobachten.
Wenn Ihr Vater fit und nicht durch andere Krankheiten stark eingeschränkt ist, kann es sich lohnen, eine weiterführende Untersuchung mittels PSMA PET-CT zu veranlassen. Diese Methode wird nur im Falle eines PSA Anstieges nach lokaler Therapie (Operation und/oder Bestrahlung) von der Krankenkasse bezahlt und wird mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit zeigen, wo die Krankheit im Moment aktiv ist. Ziel einer solchen Untersuchung wäre es, vielleicht 1-2 aktive Herde des Prostatakrebs zu identifizieren und dann die Option einer erneuten lokalen Therapie (Radiotherapie) zu überprüfen, mit dem Ziel eine Hormonentzungstherapie möglichst lange hinauszuzögern.
Sollte sich der PSA-Wert in weniger als drei 6 Monaten verdoppeln, die Erkrankung örtlich fortschreiten und Beschwerden verursachen, Metastasen nachgewiesen werden, könnte eine Hormonentzugstherapie in Betracht gezogen werden mit dem Ziel, das Auftreten von Beschwerden durch Metastasen hinauszuzögern. Diese Therapie ist aber keine allgemeingültige Option: Jeder Fall muss einzeln betrachtet und diskutiert werden. Entscheidend für die Bestimmung des weiteren Vorgehens werden selbstverständlich der Wunsch Ihres Vaters, sein allgemeiner Gesundheitszustand und sein Alter sein zum Zeitpunkt, in dem sich die beschriebenen Situationen allenfalls ergeben werden.
Mein Vater (JG 1946) hatte im 2014 aufgrund von Krebs eine Prostataentfernung und im 2015 Bestrahlung des Beckens, weil die PSA Werte bald nach der Entfernung der Prostata wieder angestiegen sind. Vor zwei Wochen hatte er ein Knochenszinti und CT, weil der PSA Wert mittlerweile bei 14 ist. Die bildgebenden Untersuchungen waren soweit unauffällig. Laut behandelndem Urologen findet man bei einem PSA Wert in dieser Höhe bei über 80% der Fälle Ableger. Was bedeutet ein so hoher PSA Wert, wenn die Bildgebung unauffällig ist? Was bedeutet dies für die weitere Behandlung? Procederevorschlag des behandelnden Arztes: Falls PSA weiterhin ansteigt, sollen nächstes Jahr nuklearmedizinische weitere Abklärungen stattfinden? Für aktuelle, weitere Abklärungen im nuklearmedizinischen Bereich sei der PSA Wert noch zu tief.
Antwort von PD Dr. med. Omlin
Ihr Vater befindet sich in der Nachsorge nach einer operativen Entfernung der Prostata. In der Nachsorge wird der PSA-Wert regelmässig kontrolliert. Bei Ihrem Vater ist der PSA-Wert nach postoperativer (adjuvanter) Bestrahlung erneut angestiegen. Sie nennen keine Beschwerden. Es ist von einem zweiten oder fortbestehenden biochemischen Rezidiv (PSA-Rückfall) auszugehen. Die bildgebenden Verfahren (CT und Szintigraphie) geben zwar keine Hinweise darauf, ob es sich dabei wieder um ein Lokalrezidiv (im Bereich des Operationsgebietes) oder um Tumorabsiedlungen in anderen Organen (Fernmetastasen) handelt. Der behandelnde Urologe verfügt aber über Anhaltspunkte, die eine Beurteilung erleichtern: Wie lange nach der Operation bzw. adjuvanten Bestrahlung ist der PSA-Wert wieder angestiegen, wie schnell ist der PSA-Wert angestiegen, welche Eigenschaften hatte der ursprüngliche Tumor (Gleason-Score und Tumorausdehnung). Der behandelnde Urologe schlägt vor, das PSA-Rezidiv zunächst zu beobachten.
Wenn Ihr Vater fit und nicht durch andere Krankheiten stark eingeschränkt ist, kann es sich lohnen, eine weiterführende Untersuchung mittels PSMA PET-CT zu veranlassen. Diese Methode wird nur im Falle eines PSA Anstieges nach lokaler Therapie (Operation und/oder Bestrahlung) von der Krankenkasse bezahlt und wird mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit zeigen, wo die Krankheit im Moment aktiv ist. Ziel einer solchen Untersuchung wäre es, vielleicht 1-2 aktive Herde des Prostatakrebs zu identifizieren und dann die Option einer erneuten lokalen Therapie (Radiotherapie) zu überprüfen, mit dem Ziel eine Hormonentzungstherapie möglichst lange hinauszuzögern.
Sollte sich der PSA-Wert in weniger als drei 6 Monaten verdoppeln, die Erkrankung örtlich fortschreiten und Beschwerden verursachen, Metastasen nachgewiesen werden, könnte eine Hormonentzugstherapie in Betracht gezogen werden mit dem Ziel, das Auftreten von Beschwerden durch Metastasen hinauszuzögern. Diese Therapie ist aber keine allgemeingültige Option: Jeder Fall muss einzeln betrachtet und diskutiert werden. Entscheidend für die Bestimmung des weiteren Vorgehens werden selbstverständlich der Wunsch Ihres Vaters, sein allgemeiner Gesundheitszustand und sein Alter sein zum Zeitpunkt, in dem sich die beschriebenen Situationen allenfalls ergeben werden.
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PSA Wert
Frage von «sans nom»:
Guten Tag,
eine kleine Frage meines Ehemannes. Im Mai 2018 wurde bei ihm Prostatakrebs diagnostiziert. Am 15. Juli 2018 unterzog er sich einer radikalen Prostatektomie. Kein Leck, die Erektion funktioniert mal gut, mal weniger gut. Blutentnahme und Messung des PSA-Wertes Anfang August 2018: Wert 0,06. Blutentnahme und Messung des PSA-Wertes am 15.11.2018, Wert 0,11. Könnten Sie mir etwas zu seinen Werten sagen und was das für meinen Mann bedeutet? Vielen Dank! Mit freundlichen Grüssen
Antwort von Frau Dr. Patrikidou:
Die Überwachung des PSA-Wertes ist die für alle Patienten nach einer Prostatektomie geeignete Behandlung. Die Veränderung dieses Wertes kann unterschiedliche Gründe haben. Das Krankheitsprofil bei der Diagnose und im Untersuchungsraum gibt Ihrem Arzt Informationen über das mögliche Rezidivrisiko. Ihr Ehemann wird derzeit regelmässig von seinem Urologen untersucht, der den PSA-Wert erneut messen wird. Sollte dieser Wert weiter ansteigen, wird der Arzt zusätzliche Untersuchungen zur Klärung der Ursache verschreiben, um sicherzustellen, dass es nicht zu einem Rückfall kommt.
Diese Situation ist sehr anstrengend und beunruhigt Sie, das ist verständlich. Durch regelmässige Kontrollen beim Arzt können Anomalien schnell erkannt und wirksam behandelt werden.
Herzliche Grüsse
Guten Tag,
eine kleine Frage meines Ehemannes. Im Mai 2018 wurde bei ihm Prostatakrebs diagnostiziert. Am 15. Juli 2018 unterzog er sich einer radikalen Prostatektomie. Kein Leck, die Erektion funktioniert mal gut, mal weniger gut. Blutentnahme und Messung des PSA-Wertes Anfang August 2018: Wert 0,06. Blutentnahme und Messung des PSA-Wertes am 15.11.2018, Wert 0,11. Könnten Sie mir etwas zu seinen Werten sagen und was das für meinen Mann bedeutet? Vielen Dank! Mit freundlichen Grüssen
Antwort von Frau Dr. Patrikidou:
Die Überwachung des PSA-Wertes ist die für alle Patienten nach einer Prostatektomie geeignete Behandlung. Die Veränderung dieses Wertes kann unterschiedliche Gründe haben. Das Krankheitsprofil bei der Diagnose und im Untersuchungsraum gibt Ihrem Arzt Informationen über das mögliche Rezidivrisiko. Ihr Ehemann wird derzeit regelmässig von seinem Urologen untersucht, der den PSA-Wert erneut messen wird. Sollte dieser Wert weiter ansteigen, wird der Arzt zusätzliche Untersuchungen zur Klärung der Ursache verschreiben, um sicherzustellen, dass es nicht zu einem Rückfall kommt.
Diese Situation ist sehr anstrengend und beunruhigt Sie, das ist verständlich. Durch regelmässige Kontrollen beim Arzt können Anomalien schnell erkannt und wirksam behandelt werden.
Herzliche Grüsse
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