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2019 - Schmerzen
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Schmerzen durch Knochenmetastasen
Frage von Mauerblume
Mein Vater ist wohl seit längerem an Krebs erkrankt. Erkannt wurde es nun aber erst diesen Montag. Der Krebs ist bereits in den Knochen und die Metastasen lösen die Knochen auf, was ihm enorme Schmerzen bereitet (momentan nur im ISG).
Erstes Ziel für uns ist es die Schmerzen endlich zu minimieren, mit welchen er nun seit über einem Jahr lebt (leider wurde er fehldiagnostiziert mit Arthritis). Welche Schmerzmittel oder Schmerztherapien werden bei dieser Art von Schmerzen eingesetzt? Ich würde einfach gerne mehrere Alternativen haben oder auch andere Möglichkeiten in Erfahrung bringen.
Vielen Dank.
Antwort von Dr. med. Daniel Büche
Ihr Vater leidet seit über einem Jahr an Schmerzen. Erst vor Kurzem wurde ein ursächlicher Zusammenhang mit Krebs erkannt.
Medikamentöse Krebstherapien wirken systemisch, das heisst im ganzen Körper. Es ist also zu erwarten, dass die Krebsbehandlung auch einen Rückgang der Knochenmetastasen bewirken und zu einer Linderung der Schmerzen in der Illeosakralgegend führen wird.
Ausserdem kann in ausgewählten Fällen auch die Strahlentherapie zur lokalen Behandlung von Knochenmetastasen und folglich zur Schmerzlinderung eingesetzt werden.
Ein weitere Möglichkeit, an welche zu denken ist, sind Bisphosphonate (sog. „Knochenstärker“ z.B. Zoledronat, Ibandornat). Diese Arzneimittel wirken meist aber nicht rasch schmerzlindernd sondern sind eher auf einen längerfristige Therapie angelegt.
Aus ihrer Beschreibung entnehme ich, dass die üblichen Schmerzmittel insbesondere auch die schmerz- und entzündungshemmenden Arzneimittel (Rheumamittel) verwendet worden. Bei diesen starken und langanhaltenden Schmerzen ist sicherlich auch ein Versuch mit Morphin und morphinähnlichen Schmerzmittel angezeigt, dies bis die tumorspezifische Therapie (Chemotherapie, Bestrahlung u.a.) wirkt. Welches Opioid dabei gewählt wird ist zweitrangig. Wichtiger ist, dass die Dosis bei ungenügender Wirkung erhöht wird. Allenfalls muss es vorübergehend sogar als Infusion gegeben werden, wenn die Wirkung in Tablettenform nicht ausreichend ist.
Die Indikation für eine Radiotherapie, Bisphosphonattherapie und für eine allfällige zusätzliche Schmerzmedikation wird vom onkologischen Behandlungsteam geprüft. Diskutieren Sie Ihr Anliegen mit dem behandelnden Tumorzentrum.
Allgemeine Informationen zum Thema finden Sie in der Broschüre Schmerzen bei Krebs und ihre Behandlung der Krebsliga Schweiz.
Mein Vater ist wohl seit längerem an Krebs erkrankt. Erkannt wurde es nun aber erst diesen Montag. Der Krebs ist bereits in den Knochen und die Metastasen lösen die Knochen auf, was ihm enorme Schmerzen bereitet (momentan nur im ISG).
Erstes Ziel für uns ist es die Schmerzen endlich zu minimieren, mit welchen er nun seit über einem Jahr lebt (leider wurde er fehldiagnostiziert mit Arthritis). Welche Schmerzmittel oder Schmerztherapien werden bei dieser Art von Schmerzen eingesetzt? Ich würde einfach gerne mehrere Alternativen haben oder auch andere Möglichkeiten in Erfahrung bringen.
Vielen Dank.
Antwort von Dr. med. Daniel Büche
Ihr Vater leidet seit über einem Jahr an Schmerzen. Erst vor Kurzem wurde ein ursächlicher Zusammenhang mit Krebs erkannt.
Medikamentöse Krebstherapien wirken systemisch, das heisst im ganzen Körper. Es ist also zu erwarten, dass die Krebsbehandlung auch einen Rückgang der Knochenmetastasen bewirken und zu einer Linderung der Schmerzen in der Illeosakralgegend führen wird.
Ausserdem kann in ausgewählten Fällen auch die Strahlentherapie zur lokalen Behandlung von Knochenmetastasen und folglich zur Schmerzlinderung eingesetzt werden.
Ein weitere Möglichkeit, an welche zu denken ist, sind Bisphosphonate (sog. „Knochenstärker“ z.B. Zoledronat, Ibandornat). Diese Arzneimittel wirken meist aber nicht rasch schmerzlindernd sondern sind eher auf einen längerfristige Therapie angelegt.
Aus ihrer Beschreibung entnehme ich, dass die üblichen Schmerzmittel insbesondere auch die schmerz- und entzündungshemmenden Arzneimittel (Rheumamittel) verwendet worden. Bei diesen starken und langanhaltenden Schmerzen ist sicherlich auch ein Versuch mit Morphin und morphinähnlichen Schmerzmittel angezeigt, dies bis die tumorspezifische Therapie (Chemotherapie, Bestrahlung u.a.) wirkt. Welches Opioid dabei gewählt wird ist zweitrangig. Wichtiger ist, dass die Dosis bei ungenügender Wirkung erhöht wird. Allenfalls muss es vorübergehend sogar als Infusion gegeben werden, wenn die Wirkung in Tablettenform nicht ausreichend ist.
Die Indikation für eine Radiotherapie, Bisphosphonattherapie und für eine allfällige zusätzliche Schmerzmedikation wird vom onkologischen Behandlungsteam geprüft. Diskutieren Sie Ihr Anliegen mit dem behandelnden Tumorzentrum.
Allgemeine Informationen zum Thema finden Sie in der Broschüre Schmerzen bei Krebs und ihre Behandlung der Krebsliga Schweiz.
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Leberschmerzen bei fortgeschrittenem Eierstockkrebs
Frage von Daniela C.
Liebes Ärzteteam
Ich habe beidseitigen Eierstockkrebs im vierten Stadium und mit starken Leberschmerzen zu kämpfen. Ich habe bereits verschiedene Medikamente ausprobiert, aber die Schmerzen sind geblieben.
Hätten Sie einen guten Rat für mich?
Vielen Dank!
Antwort von Dr. med. Daniel Büche
Guten Tag!
Sie haben ein fortgeschrittenes Ovarialkarzinom und leiden unter starken Leberschmerzen. An uns haben Sie sich in der Hoffnung gewandt, Ratschläge dazu zu erhalten, wie Sie die Schmerzen schnellstmöglich in den Griff bekommen können. Leider lässt sich Ihr Anliegen nicht beantworten, ohne Ihre klinische Vorgeschichte, Diagnoseberichte und die bisherige Behandlung zu kennen.
Allgemein ist jedoch zu erwähnen, dass der Leberkapselschmerz immer wieder auf folgende Massnahmen ansprechen kann:
Bei unzureichender Schmerzkontrolle sollte jedoch ein Palliativteam hinzugezogen werden, um alle möglichen Behandlungsoptionen abzuwägen. Bitten Sie Ihre/n Onkologin/en, den Kontakt zu einem Palliativdienst herzustellen.
In unserer Broschüre «Schmerzen bei Krebs und ihre Behandlung» finden Sie allgemeine Informationen. Um dem behandelnden Team Ihre Schmerzen besser verständlich zu machen, kann es zudem hilfreich sein, ein Schmerztagebuch zu führen. Anhand Ihrer Aufzeichnungen kann die Schmerzintensität dann genauer beurteilt werden. Alle unsere Publikationen können von unserer Website heruntergeladen werden. Der kostenlose Versand in Papierform ist jedoch nur innerhalb der Schweiz möglich.
Freundliche Grüsse
Liebes Ärzteteam
Ich habe beidseitigen Eierstockkrebs im vierten Stadium und mit starken Leberschmerzen zu kämpfen. Ich habe bereits verschiedene Medikamente ausprobiert, aber die Schmerzen sind geblieben.
Hätten Sie einen guten Rat für mich?
Vielen Dank!
Antwort von Dr. med. Daniel Büche
Guten Tag!
Sie haben ein fortgeschrittenes Ovarialkarzinom und leiden unter starken Leberschmerzen. An uns haben Sie sich in der Hoffnung gewandt, Ratschläge dazu zu erhalten, wie Sie die Schmerzen schnellstmöglich in den Griff bekommen können. Leider lässt sich Ihr Anliegen nicht beantworten, ohne Ihre klinische Vorgeschichte, Diagnoseberichte und die bisherige Behandlung zu kennen.
Allgemein ist jedoch zu erwähnen, dass der Leberkapselschmerz immer wieder auf folgende Massnahmen ansprechen kann:
- Einfache Schmerzmittel wie Paractamol, welches aber nur eingesetzt werden sollte, wenn die Leberwerte im Blut nicht schon erhöht sind.
- Glucocorticosteroide: Prednison 50 mg oder Dexamethason 8 mg für wenige Tage. Damit sollte eine rasche Schmerzlinderung erfolgen. Ist dies nicht der Fall kann das Arzneimittel nach 3 Tagen wieder abgesetzt werden.
- eine lokale Bestrahlung sollte diskutiert werden.
Bei unzureichender Schmerzkontrolle sollte jedoch ein Palliativteam hinzugezogen werden, um alle möglichen Behandlungsoptionen abzuwägen. Bitten Sie Ihre/n Onkologin/en, den Kontakt zu einem Palliativdienst herzustellen.
In unserer Broschüre «Schmerzen bei Krebs und ihre Behandlung» finden Sie allgemeine Informationen. Um dem behandelnden Team Ihre Schmerzen besser verständlich zu machen, kann es zudem hilfreich sein, ein Schmerztagebuch zu führen. Anhand Ihrer Aufzeichnungen kann die Schmerzintensität dann genauer beurteilt werden. Alle unsere Publikationen können von unserer Website heruntergeladen werden. Der kostenlose Versand in Papierform ist jedoch nur innerhalb der Schweiz möglich.
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Schmerzen im linken Darmbereich
Frage von Domenico:
SEHR GEEHRTES ÄRZTE-TEAM
ICH LEIDE NUN SEIT MEHREREN JAHREN AN SCHMERZEN IM LINKEN DARMBEREICH. DIESE SCHMERZEN HABEN MIT DER ZEIT AN INTENSITÄT ZUGENOMMEN. INZWISCHEN SPÜRE ICH DIESE, SOBALD ICH AUFSTEHE, VERBUNDEN MIT EINEM EXTREM STARKEN STUHLDRANG. DIES IST NUN BEREITS SEIT EINIGEN MONATEN SO. AN DIESER STELLE SOLLTE ICH ERWÄHNEN, DASS IM RAHMEN EINER ROUTINEMÄSSIGEN KOLOSKOPIE, DIE 2008 DURCHGEFÜHRT WURDE, DIVERTIKEL IM SIGMA DIAGNOSTIZIERT WURDEN. VOR EINIGEN MONATEN WURDE DANN NOCH EIN CT VOM ABDOMEN GEMACHT. DABEI WURDEN AUCH DIVERTIKEL IM UNTEREN „DISTALEN” TEIL DES DARMS ENTDECKT. DIFFERENZIERTE HYPERDENSITÄT DES MESENTERIALEN FETTGEWEBES MIT WENIGE MILLIMETER GROSSEN LYMPHKNOTEN IN DER NÄHEREN UMGEBUNG. MUSS ICH MIR SORGEN MACHEN? DANKE
Antwort von Dr. Susanna Schwarz/ Dr. med. Alexander Ott
Guten Tag
Sie leiden seit einiger Zeit an Schmerzen im oberen linken Bereich des Abdomens, die zusammen mit einem starken Stuhldrang auftreten und sich spontan zeigen, wenn Sie sich bewegen, genauer gesagt, wenn Sie sich von einer liegenden in eine aufrechte Position begeben. Aus Ihrer Schilderung geht hervor, dass weder das kürzlich durchgeführte CT des Abdomens noch die Koloskopie 2008 eine medizinische Behandlung zur Folge hatten. Sie machen sich Sorgen und würden gerne wissen, ob diese begründet sind.
Ihr Bericht enthält keinen offensichtlichen Hinweis auf eine alarmierende Situation. Die Schmerzen, die Sie beschreiben, passen zu den Symptomen von Divertikeln. Das Vorhandensein von Divertikeln im Dickdarm (Kolon) ist mit keinem erhöhten Risiko für einen Tumor des Kolons oder des Enddarms verbunden.
Das Vorhandensein von Divertikeln geht mit einer erschwerten Beförderung des Stuhls einher, was zu Schmerzen führen kann. Um der Verstopfungsneigung entgegenzuwirken, empfehlen wir Ihnen eine ballaststoffreiche Ernährung (Obst, Gemüse, Vollkornprodukte) und eine ausreichende Trinkmenge (mindestens 0,3 dl Wasser und/oder Kräutertee pro x kg Körpergewicht pro Tag; Beispiel: 0,3 dl x 70 kg = 2,1 Liter).
Sollten sich die Schmerzen im Abdomen verschlimmern, könnte dies auf eine Entzündung der Divertikel (Divertikulitis) hinweisen. In diesem Fall sollten Sie schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.
Da ich Ihre klinische Vorgeschichte, Diagnoseberichte und das klinische Bild nicht gut genug kenne, wäre es jedoch wenig professionell, Ihnen einen abschliessenden medizinischen Rat zu erteilen. Zu Ihrer Beruhigung sollten Sie einen Arzt Ihres Vertrauens um ein Gespräch bitten, das Ihnen die notwendige Klarheit verschafft.
Da seit der letzten Koloskopie über 10 Jahre vergangen sind, wäre auch zu überlegen, eine zweite Koloskopie durchzuführen. Die Krebsliga empfiehlt Frauen und Männern ab 50 Jahren eine Untersuchung zur Darmkrebsvorsorge.
Mit den besten Grüssen
SEHR GEEHRTES ÄRZTE-TEAM
ICH LEIDE NUN SEIT MEHREREN JAHREN AN SCHMERZEN IM LINKEN DARMBEREICH. DIESE SCHMERZEN HABEN MIT DER ZEIT AN INTENSITÄT ZUGENOMMEN. INZWISCHEN SPÜRE ICH DIESE, SOBALD ICH AUFSTEHE, VERBUNDEN MIT EINEM EXTREM STARKEN STUHLDRANG. DIES IST NUN BEREITS SEIT EINIGEN MONATEN SO. AN DIESER STELLE SOLLTE ICH ERWÄHNEN, DASS IM RAHMEN EINER ROUTINEMÄSSIGEN KOLOSKOPIE, DIE 2008 DURCHGEFÜHRT WURDE, DIVERTIKEL IM SIGMA DIAGNOSTIZIERT WURDEN. VOR EINIGEN MONATEN WURDE DANN NOCH EIN CT VOM ABDOMEN GEMACHT. DABEI WURDEN AUCH DIVERTIKEL IM UNTEREN „DISTALEN” TEIL DES DARMS ENTDECKT. DIFFERENZIERTE HYPERDENSITÄT DES MESENTERIALEN FETTGEWEBES MIT WENIGE MILLIMETER GROSSEN LYMPHKNOTEN IN DER NÄHEREN UMGEBUNG. MUSS ICH MIR SORGEN MACHEN? DANKE
Antwort von Dr. Susanna Schwarz/ Dr. med. Alexander Ott
Guten Tag
Sie leiden seit einiger Zeit an Schmerzen im oberen linken Bereich des Abdomens, die zusammen mit einem starken Stuhldrang auftreten und sich spontan zeigen, wenn Sie sich bewegen, genauer gesagt, wenn Sie sich von einer liegenden in eine aufrechte Position begeben. Aus Ihrer Schilderung geht hervor, dass weder das kürzlich durchgeführte CT des Abdomens noch die Koloskopie 2008 eine medizinische Behandlung zur Folge hatten. Sie machen sich Sorgen und würden gerne wissen, ob diese begründet sind.
Ihr Bericht enthält keinen offensichtlichen Hinweis auf eine alarmierende Situation. Die Schmerzen, die Sie beschreiben, passen zu den Symptomen von Divertikeln. Das Vorhandensein von Divertikeln im Dickdarm (Kolon) ist mit keinem erhöhten Risiko für einen Tumor des Kolons oder des Enddarms verbunden.
Das Vorhandensein von Divertikeln geht mit einer erschwerten Beförderung des Stuhls einher, was zu Schmerzen führen kann. Um der Verstopfungsneigung entgegenzuwirken, empfehlen wir Ihnen eine ballaststoffreiche Ernährung (Obst, Gemüse, Vollkornprodukte) und eine ausreichende Trinkmenge (mindestens 0,3 dl Wasser und/oder Kräutertee pro x kg Körpergewicht pro Tag; Beispiel: 0,3 dl x 70 kg = 2,1 Liter).
Sollten sich die Schmerzen im Abdomen verschlimmern, könnte dies auf eine Entzündung der Divertikel (Divertikulitis) hinweisen. In diesem Fall sollten Sie schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.
Da ich Ihre klinische Vorgeschichte, Diagnoseberichte und das klinische Bild nicht gut genug kenne, wäre es jedoch wenig professionell, Ihnen einen abschliessenden medizinischen Rat zu erteilen. Zu Ihrer Beruhigung sollten Sie einen Arzt Ihres Vertrauens um ein Gespräch bitten, das Ihnen die notwendige Klarheit verschafft.
Da seit der letzten Koloskopie über 10 Jahre vergangen sind, wäre auch zu überlegen, eine zweite Koloskopie durchzuführen. Die Krebsliga empfiehlt Frauen und Männern ab 50 Jahren eine Untersuchung zur Darmkrebsvorsorge.
Mit den besten Grüssen
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Schmerzen im bestrahlten und operierten Bereich
Frage von Res
Guten Tag
Vor 2 Jahren musste ich mir ein Liposarkom am Oberschenkel entfernen lassen. Danach gabs 30 Bestrahlungen, mit Spätfolgen. Ich habe seitdem starke, wechselnde Schmerzen im bestrahlten Bereich. Muskeln und Gewebe sind hart.
Ich war in verschiedenen Physiotherapien, aber niemand hat mit strahlengeschädigtem Gewebe/Muskulatur brauchbare Erfahrungen.
Mein Chirurg erwähnt gelegentlich, dass Ultraschall helfen könnte. Habe noch nicht die richtige Fachperson dafür gefunden.
Ich weiss, dass ich mit einem gewissen Schmerzlevel leben muss.
Aber es sollte doch möglich sein, dass ich mir selbst mit eigenem, regelmässigem
Anwendungen diese Schmerzen minimieren kann.
Was sind Ihre Erfahrungen, und wo könnte ich mich hinwenden?
Antwort von Dr. Susanne Schwarz/Dr. med. Alexander Ott
Guten Tag Res
Seit 2017 leiden Sie immer wieder unter zeitweisen starken Schmerzen im bestrahlten und operierten Bereich Ihres Beines. Ihr Chirurg meinte, dass mit Ultraschall eine Verbesserung herbeigeführt werden könnte. Ultraschall wird in der Physiotherapie auch als lokale Schmerztherapie angewendet. Bisher haben verschiedene physiotherapeutische Behandlungen leider keine Erleichterung gebracht.
Sie können sich von Ihrem Chirurgen für eine Konsultation in ein Schmerzzentrum überweisen lassen.
Da Sie vermuten, dass Ihre chronischen und starken Schmerzen eine Spätfolge der damaligen Bestrahlung sein könnten, wäre es durchaus sinnvoll, auch den Radioonkologen zu konsultieren.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der symptomatischen Behandlung. An vorderster Stelle steht eine lokale Behandlung der Narben (Narbentherapie durch einen spezialisiert ausgebildeten Therapeuten, z.B. Narbentherapie nach Böger) und die Anwendung verschiedener lokaler Medikamente. Reicht dies nicht aus, kann die zusätzliche Gabe von Arzneimitteln erforderlich sein. Die Auswahl sollte von einem Arzt mit Erfahrung in der Schmerztherapie vorgenommen werden.
Lassen sich die Beschwerden weiterhin nicht in den Griff bekommen, kann eine sogenannte multimodale Schmerztherapie erforderlich sein. Diese basiert auf dem Wissen, dass chronische Schmerzen sehr zermürbend sind und sich auch auf die Psyche und das soziale Leben auswirken können. Der Ansatz bei der multimodalen Therapie zielt, neben der eigentlichen Behandlung der Schmerzen, auch auf die Beachtung und Einbezug dieser Faktoren ab (biopsychosoziales Schmerzmodell).
Ich hoffe, diese Informationen helfen Ihnen weiter und dass Ihre Schmerzen gelindert werden können.
Freundliche Grüsse
Guten Tag
Vor 2 Jahren musste ich mir ein Liposarkom am Oberschenkel entfernen lassen. Danach gabs 30 Bestrahlungen, mit Spätfolgen. Ich habe seitdem starke, wechselnde Schmerzen im bestrahlten Bereich. Muskeln und Gewebe sind hart.
Ich war in verschiedenen Physiotherapien, aber niemand hat mit strahlengeschädigtem Gewebe/Muskulatur brauchbare Erfahrungen.
Mein Chirurg erwähnt gelegentlich, dass Ultraschall helfen könnte. Habe noch nicht die richtige Fachperson dafür gefunden.
Ich weiss, dass ich mit einem gewissen Schmerzlevel leben muss.
Aber es sollte doch möglich sein, dass ich mir selbst mit eigenem, regelmässigem
Anwendungen diese Schmerzen minimieren kann.
Was sind Ihre Erfahrungen, und wo könnte ich mich hinwenden?
Antwort von Dr. Susanne Schwarz/Dr. med. Alexander Ott
Guten Tag Res
Seit 2017 leiden Sie immer wieder unter zeitweisen starken Schmerzen im bestrahlten und operierten Bereich Ihres Beines. Ihr Chirurg meinte, dass mit Ultraschall eine Verbesserung herbeigeführt werden könnte. Ultraschall wird in der Physiotherapie auch als lokale Schmerztherapie angewendet. Bisher haben verschiedene physiotherapeutische Behandlungen leider keine Erleichterung gebracht.
Sie können sich von Ihrem Chirurgen für eine Konsultation in ein Schmerzzentrum überweisen lassen.
Da Sie vermuten, dass Ihre chronischen und starken Schmerzen eine Spätfolge der damaligen Bestrahlung sein könnten, wäre es durchaus sinnvoll, auch den Radioonkologen zu konsultieren.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der symptomatischen Behandlung. An vorderster Stelle steht eine lokale Behandlung der Narben (Narbentherapie durch einen spezialisiert ausgebildeten Therapeuten, z.B. Narbentherapie nach Böger) und die Anwendung verschiedener lokaler Medikamente. Reicht dies nicht aus, kann die zusätzliche Gabe von Arzneimitteln erforderlich sein. Die Auswahl sollte von einem Arzt mit Erfahrung in der Schmerztherapie vorgenommen werden.
Lassen sich die Beschwerden weiterhin nicht in den Griff bekommen, kann eine sogenannte multimodale Schmerztherapie erforderlich sein. Diese basiert auf dem Wissen, dass chronische Schmerzen sehr zermürbend sind und sich auch auf die Psyche und das soziale Leben auswirken können. Der Ansatz bei der multimodalen Therapie zielt, neben der eigentlichen Behandlung der Schmerzen, auch auf die Beachtung und Einbezug dieser Faktoren ab (biopsychosoziales Schmerzmodell).
Ich hoffe, diese Informationen helfen Ihnen weiter und dass Ihre Schmerzen gelindert werden können.
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