Frauengesundheit - Frauentumoren 2019


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Frauengesundheit - Frauentumoren 2019

Beitragvon admin » Di 1 Okt 2019 8:55

Haben Sie Fragen in Zusammenhang mit Frauengesundheit und/oder Frauentumoren?

Prof. Dr. med. Monica Castiglione, Dr. med. Laura Knabben, Frau Monika Biedermann und Dr. André Kind beantworten Ihre schriftlichen Fragen bis Ende Oktober .

Auf der
Startseite des Forums finden Sie mehr Informationen sowie den Link zum Formular.

Diese Antworten sind eine allgemeine Stellungnahme. Sie können nicht die persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Fachperson ersetzen. Soweit in einem Beitrag bestimmte Ärzte, Ärztinnen, Behandlungseinrichtungen oder Produkte genannt werden, dient dies nicht der Werbung oder stellt eine Empfehlung dar, sondern ist lediglich als Hinweis auf weitere Informationsquellen zu verstehen.

Einige Fragen und Antworten wurden in eine andere Landessprache übersetzt. Sollten Fragen oder Unklarheiten auftreten, wenden Sie sich bitte an die Fachberaterinnen vom Krebstelefon. Kostenlose Telefonnummer 0800 11 88 11 oder per E-Mail an helpline@krebsliga.ch


Freundliche Grüsse
Die Moderatorinnen

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Haare färben

Beitragvon admin » Do 3 Okt 2019 12:59

Frage von cati:
guten Abend. Ich habe Ende Mai meine letzte Chemotherapie gehabt. Meine Haare wachsen nun gut und ich würde sie gerne wieder färben. Habe es nun mit Henna probiert, das hat aber nicht gut gehalten, war nach zwei Wochen wie ausgespühlt. Nun würde ich gerne wieder chemisch färben. Dies in der Hoffnung, dass es besser hält. Vor dem Krebs habe ich immer gefärbt. Aber man sagte mir, man soll eine Zeitlang mit chemischen Produkten warten. Oder kann es sein, dass die neuen Haare auch die Chemiefarbe kaum annehmen? Können die chemischen Mittel Nebenwirkungen haben?

Antwort von Prof. Dr. Castiglione:
Sie hatten bis vor Kurzem Chemotherapie. Momentan wachsen Ihre Haare wieder gut. Sie fragen sich, ob Sie die Haare wieder wie früher färben können.

Bei Haarverlust als Folge einer Chemotherapie ist das nachwachsende Haar oft schwach, hat wenig Proteine und braucht daher eine sanfte Behandlung. Es ist gut 6 – 9 Monate nach Ende der Chemotherapie mit dem Färben zu warten. Auch sollten Sie bei der Auswahl, der Farbe und der Färbetechnik vorsichtig sein. Dazu lassen Sie sich am besten von einer erfahrenen Fachperson in einem Coiffeur-Geschäft beraten. Auch die Frage der Produktwahl spielt eine entscheidende Rolle dabei, da es Produkte auf unterschiedlicher Basis gibt. Die Kopfhaut und die Haare sind durch die Therapie möglicherweise sehr empfindlich. Es wird z. B. empfohlen, Folientechniken zu verwenden, um den direkten Kontakt von Färbemittel und Kopfhaut zu vermeiden.

Damit hoffe ich Ihnen einen Anhaltspunkt zu bieten.

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Nichts verpassen?

Beitragvon admin » Mo 7 Okt 2019 13:55

Frage von Momo:
Mammakarzinom triple negativ, Op mit Erhaltung Restbrust (inkl. Entf. befallener Lymphknoten) 2014, Chemo 6xTAC, Bestrahlung. Pet CT 2015 und 2017 unauffällig. Seit Messung im Januar 2017 war mein Tumormarker CA 15-3 DPC konstant bei 23 mit 1xig Anstieg auf 26 im Januar 2018 und auf 25 im April 2019. Nun ist er von 23 auf 28 angestiegen. Der CA 125-Marker (n. immer gemessen) liegt jetzt bei 25 (zuvor Jan 2019 = 18, April 2019 =22).Mache mir Sorgen wegen mögl Metastasen. Mit dem behandelnden Arzt bin ich so verblieben, dass in zwei Monaten nochmals Blut genommen wird und dann, falls der Marker weiter gestiegen ist, eine bildgebende Abklärung gemacht wird. Sollte man nicht schon früher weiter abklären, um nichts zu verpassen? Vielen Dank!

Antwort von Prof. Dr. M. Castiglione:
Danke für Ihre Anfrage, auf die wir keine abschliessende Antwort geben können, da wir zu wenig klinische Informationen besitzen.
Wir verstehen sehr gut, dass Sie beunruhigt sind und dass Sie nicht 2 Monate warten möchten. Wir können Ihnen nur empfehlen, die Problematik mit Ihrem behandelnden Arzt zu diskutieren und ihm auch Ihre Ängste und Bedenken mitzuteilen.

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HPV-Wie überträgt sich der Virus?

Beitragvon admin » Do 10 Okt 2019 10:11

Frage von C&S
Nachdem meine Freundin von ihrem Myom erzählte, wollte ich sie damit beruhigen, dass es schlimmeres gäbe, denn meine Ex hatte Gebärmutterhalskrebs. Dabei klärte sie mich auf, dass dieser durch HPV übertragen wird. Daher meine Frage an Sie, Herr Dr. Kind: Was bedeutet dies nun für mich/uns? Bin ich infiziert und Überträger eines der HPV High Risk Stämme? Von meiner Ex bin ich nun schon seit 6 Jahren getrennt. Überträgt sich der Virus nur durch Sex oder bereits durch Küssen? Können wir uns schützen? Sie ist extrem verängstig sich damit anzustecken. Ich hatte gelesen, dass der Körper den Virus innerhalb von 2 Jahren bekämpft. Sie sagt den Virus trage ich für den Rest meines Lebens in mir auch wenn dieser aktuell schlummert. Was raten sie uns?

Antwort von Dr. André Kind
Guten Tag

Ihre Freundin hat Recht. Gebärmutterhalskrebs wird durch bestimmte sogenannte Hochrisiko-Typen des Humanen Papilloma Virus übertragen und die Wahrscheinlichkeit, dass Sie bestimmte Typen dieses Virus auch tragen ist sehr hoch. Damit sind Sie aber nicht der Einzige. Mindestens 80% aller sexuell aktiven Menschen stecken sich im Laufe des Lebens mit einem Hochrisiko-HPV-Typen an. Dies kann auch schon nach einem einmaligen sexuellen Kontakt geschehen. Die grosse Mehrheit der HPV-Infektionen ist vollständig harmlos. Nur selten entwickeln sich bei Frauen und Männern aus einer HPV-Infektion Wärzchen (Condylomata acuminata aus Niedrigrisiko-Typen) oder Krebsvorstufen am Anus, den Schamlippen, in der Scheide oder am Gebärmutterhals. Noch viel seltener entwickeln sich aus diesen Krebsvorstufen wirkliche Krebserkrankung.

Alle HPV-bedingten Krebserkrankungen der Frau entwickeln sich sehr langsam aus Krebsvorstufen und können durch Vorsorgeuntersuchungen entdeckt werden. Daher ist es wichtig, dass Ihre Freundin regelmässig zur Kontrolle zur Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt geht. Dort werden bei der Kontrolle Untersuchungen gemacht, um solche Vorstufen zu erkennen. Je nach dem Alter Ihrer Freundin macht es gegebenenfalls auch Sinn auf HPV in einem Abstrich vom Gebärmutterhals zu untersuchen.
Weitere Informationen dazu finden Sie in der Broschüre

«Gebärmutterhalskrebs und seine Vorstufen»
der Krebsliga Schweiz.

Für Männer ist eine Infektion mit HPV in der Regel ohne Folgen. In sehr seltenen Fällen löst eine anhaltende HPV-Infektion auch bei Männern Krebs aus. Tumorerkrankungen beim Mann, die bisher mit HPV in Zusammenhang gebracht werden konnten, sind Anal-, Mund- und Rachen- sowie Peniskarzinome. Das ist aber wie geschrieben sehr selten und es gibt keine standardisierten Vorsorgeuntersuchungen dafür.
Es gilt für Sie und Ihre Freundin, ob mit oder ohne HPV-Infektion, dass bei Auffälligkeiten eine Ärztin / ein Arzt aufgesucht werden sollte.

In einer Partnerschaft sind meist beide Partner von der HPV-Infektion betroffen, da die Viren sehr leicht über Schleimhautkontakt übertragen werden. Für HPV-Infektionen gibt es keine sicheren Vorsichtsmassnahmen beim Sex. Weiterführende Informationen entnehmen Sie dem Booklet

«Gebärmutterhalskrebs Sich schützen und früh erkennen»
der Krebsliga Schweiz.

Wie Sie vielleicht wissen, wird heute allen Mädchen und Jungen empfohlen eine Impfung gegen HPV durchzuführen. Diese hilft aber nur gegen HPV-Typen mit denen man sich bisher nicht angesteckt hat. Am sichersten ist die Impfung also vor dem ersten Sex. Aber auch danach macht es auf jeden Fall bis zum 26. Lebensjahr Sinn. Danach sollte die Impfung individuell besprochen werden.

Für eine Beurteilung Ihrer persönlichen Situation schlage ich Ihnen vor, dass Ihre Freundin und Sie die Situation mit der Frauenärztin/Frauenarzt besprechen. Sollten Fragen offen bleiben wenden Sie sich am besten an eine Dysplasie-Sprechstunde in Ihrer Nähe.

Freundliche Grüsse

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Prothetische Brustwarze

Beitragvon admin » Mo 14 Okt 2019 10:55

Frage zu «Prothetische Brustwarze»:
Hallo, meine Freundin hat sich einer Brustkrebsoperation unterzogen und leidet nun darunter, keine Brustwarze mehr zu haben. Neulich hat sie von Pink Perfect (massgeschneiderte prothetische Brustwarzen) gehört. Diese Brustwarzen werden mit einem medizinischen Klebstoff, der stark genug ist, um täglichen Aktivitäten standzuhalten, auf die Brust geklebt und können auch im Wasser getragen werden. Meine Frage: Ist es nicht gefährlich, diese Brustwarzen auf eine Narbe zu kleben? Vielen Dank!

Antwort von Dr. L. Knabben:
Ihre Freundin hat sich einer Brustkrebsoperation unterzogen. Sie leidet unter den körperlichen Veränderungen und hat sich daher für eine prothetische Brustwarze entschieden, um der operierten Brust ein natürliches Aussehen zu verleihen.

Zur selbstklebenden Brustwarze: Es gibt verschiedene Produkte für Frauen, die sich einer Brustkrebsoperation unterzogen haben. Sie werden direkt auf die Prothese oder die Brust gelegt. Dabei ist zu beachten, dass die Narbe dafür gut verheilt sein muss. Grundsätzlich sind diese Produkte für Frauen, die sich einer Operation unterzogen haben, sicher. Sie sind im Sanitärfachhandel erhältlich.

Die Rekonstruktion der Brustwarze und des Warzenhofs durch Operation oder Tätowierung sind weitere Optionen. Wenn dies gewünscht ist, liegen in der Regel sechs Monate oder sogar ein Jahr zwischen der Brustrekonstruktion und diesem letzten Eingriff.

Bei Fragen empfehle ich Ihrer Freundin dringend, sich an ihre Chirurgin und/oder eine sog. Breast Care Nurse (Pflegefachfrau) in einem Brustzentrum zu wenden. Sie werden sie auf ihrem Heilungsweg begleiten und beraten.

Mit freundlichen Grüssen

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Adenocarcinom in situ (AiS)

Beitragvon admin » Do 17 Okt 2019 15:45

Frage von Franci 14:
Guten Tag, im September wurde ich aufgrund einer hochgradigen intraepithelialen squamösen Neoplasie (CIN 2/ H-SIL gemäss WHO 2014) operiert. Ein Monat später erhielt ich das Ergebnis der histologischen Untersuchung und der Chirurg informierte mich, dass ausser der genannten squamösen Veränderung bei der Untersuchung ein Adenokarzinom in situ (AIS) erkannt wurde, der fokal den esozervikalen Resektionsrand erreicht. Ich muss mich einer zweiten Konisation unterziehen, weil der Chirurg das Adenokarzinom beim ersten Eingriff nicht erkennen konnte.
Meine Frage ist folgende: Handelt es sich dabei um ein Versäumnis meines Chirurgen, der nicht alles entfernt hat, was hätte entfernt werden sollen, oder ist es möglich, dass das Adenokarzinom nicht sichtbar war? Wie lange muss man bis zur zweiten Konisation warten?

Antwort von Dr. Kind:
Guten Tag Franci14,
Adenocarcinome in situ (AiS) sind Krebsvorstufen, die sehr gemein sind. Sie sind zunächst in der Früherkennung mittels Zellabstrich (PAP-Abstrich) oft nicht erkennbar und so war es ja auch bei Ihnen. Es war vor der Untersuchung lediglich die intraepitheliale squamöse Neoplasie (CIN) diagnostiziert worden.
Dann sind dies AiS-Zellveränderungen in der Regel auch in der gynäkologischen Untersuchung unterstützt durch die Kolposkopie (Lupenuntersuchung) nicht sichtbar, da sie im Gebärmutterhalskanal liegen und dort meist noch in Drüsengängen. Selbst während der Operation sind diese veränderte Zellen nicht abgrenzbar, da es ja zum Glück eben auch kein Krebstumor, sondern nur eine zelluläre Krebsvorstufe ist.
Der Abstand der Eingriffe kann individuell festgelegt werden. Wenn kein Hinweis auf ein bereits bestehendes Karzinom oder sonstige Gründe vorliegen, kann die Operation auch erst nach 2-3 Monaten erfolgen.

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Antihormontherapie - Austausch mit anderen Frauen

Beitragvon admin » Di 22 Okt 2019 10:57

Frage von Hannelore
Ich sucht Kontakt zu berufstätigen Frauen, die eine endokrine Therapie (Antihormontherapie) machen bzw. machen sollten. Meine zwei Monate mit Femara waren sozusagen ein „Weltuntergang“. Jetzt versuche ich Arimidex; die Chance, dass ich es gut vertrage, sei rund 50%.
Mein aktuelles Hauptproblem ist die elende Schlaflosigkeit, nachdem die Muskel — und Gelenkschmerzen zum Glück wieder etwas reduziert sind.

Antwort von Monika Biedermann, Breast Care Nurse
Guten Tag Hannelore

Sie suchen Kontakt zu Frauen, die sich wie Sie in einer Antihormontherapie befinden und im Berufsleben stehen. Nach der Umstellung von Femara auf Arimedex hoffen Sie auf bessere Verträglichkeit. Beide Aromatasehemmer werden bei Frauen nach der Menopause, die von hormonsensiblem Brustkrebs betroffen waren / sind, eingesetzt. Zurzeit leiden Sie unter Schlaflosigkeit, die Muskel und Gelenkschmerzen sind unter der neuen Therapie zurückgegangen.

Eine Krebssportgruppe ist eine Möglichkeit, solche Kontakte zu knüpfen und gleichzeitig möglichen Nebenwirkungen vorzubeugen und zu minimieren.
Kurse für körperliche Aktivität bei und nach Krebs werden in verschiedenen Regionen der Schweiz angeboten.
Bei
Selbsthilfe Schweiz finden Sie Gruppen, Personen die den Austausch suchen, Organisationen und virtuelle Angebote. Zudem bietet Europa Donna mit Tavola Rosa eine Austauschmöglichkeit für betroffene Frauen. Die kantonale Krebsliga kann Sie über Angebote in Ihrer Region informieren.

Mit den besten Wünschen

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Nach Brustkrebs-OP: Was kann ich mir Gutes tun?

Beitragvon admin » Di 22 Okt 2019 11:04

Frage von Mi
Ich bin vor 14 Tagen operiert worden. Brustkrebs. Der Krebs wurde gefangen, die Lymphen sind nicht befallen. Ist mein Körper jetzt wieder normal, oder muss ich ihn noch schonen?
Was kann ich tun, um meinem Körper vor der Bestrahlung etwas Gutes zukommen zu lassen?

Antwort von Monika Biedermann, Breast Care Nurse
Guten Tag Mi

Nach der Operation aufgrund einer Brustkrebsdiagnose möchten Sie etwas für Ihr Wohlbefinden tun und sich auf die Bestrahlung vorbereiten.
Fragen Sie Ihr Behandlungsteam, ob es aufgrund der Operationsart noch Aktivitäts-Einschränkungen gibt. Zudem können Sie das Behandlungsteam auch fragen, wie Sie die Narbe pflegen können.
Welche Bewegungseinschränkungen zurzeit bestehen, um eine optimale Wundheilung zu gewährleisten erfahren Sie von Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt.
Das faserreiche Ersatzgewebe der Narbe ist schlechter durchblutet und weniger geschmeidig als die umgebende Haut. Fragen Sie Ihr Behandlungsteam, welche Narbenpflege für Sie nach dem Ziehen der Fäden geeignet ist.

Studien zeigen: Eine moderate körperliche Bewegung während und nach der Therapie kann das Wohlbefinden verbessern, Nebenwirkungen reduzieren und das Rückfallrisiko vermindern.
Mit moderater Bewegung ist eine „leicht anstrengende“ körperliche Aktivität wie Walking, zügiges Gehen, Radfahren, Tanzen oder ähnliches gemeint. Stimmen Sie Ihre Aktivität auf Ihre Vorlieben und Ihren aktuellen Gesundheitszustand ab.
Viele Menschen mit Krebs berichten, dass es ihnen leichter fällt, in der Gruppe aktiv zu sein. Ihr Behandlungszentrum und die
kantonale Krebsliga in Ihrer Umgebung können Sie über Krebssportgruppen informieren. Auch gibt es viele Übungen für Brustkrebspatientinnen, die Sie zuhause oder unterstützt durch eine Physiotherapie machen können.
Mit den besten Wünschen

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Letrozol Tamoxifen

Beitragvon admin » Fr 25 Okt 2019 11:24

Frage von Romy:
Ich nehme seit Jan. 19 Letrozol. Anfangs hatte ich fast keine Nebenwirkungen bzw. sie waren erträglich (etwas Gelenksteifigkeit nach Ruhephasen). Die Nebenwirkungens steigerten dann allmählich, extremes schwitzen, Müdigkeit, Aften, zunehmend Gelenkprobleme, Einschlafschwierigkeiten. Die Aften verschwanden wieder, das Schwitzen habe ich mit Menosan von A. Vogel einigermassen im Griff. Aktuell schränken mich die zunehmenden Gelenkschmerzen, insbesondere Handgelenke, Fussgelenke sehr ein, die Müdikeit ist extrem. Ist ein Wechsel auf Tamoxifen mit mehr Risiko für ein Rezidiv verbunden? Tumor HER-2-neu nevativ, eine Metastase 8mm bei 5 entfernten Drüsen gefunden. Brust wurde vollständig im Gesunden entfernt. Danke für ein Feed-Back.

Alter: 50–59 Jahre

Antwort von Prof. Dr. M. Castiglione:
Guten Tag Romy

Seit Januar dieses Jahres nehmen Sie zur Behandlung des hormonabhängigen Brustkrebses Letrozol. Die Nebenwirkungen dieses Medikamentes machen Ihnen zu schaffen. Insbesondere die Gelenkschmerzen und die Müdigkeit schränken Sie sehr ein in Ihrer Lebensqualität. Sie überlegen sich offenbar einen Wechsel von Letrozol auf Tamoxifen. Dabei beschäftigt Sie die Frage, ob das Rezidivrisiko unter Tamoxifen höher ist als unter Letrozol.

Die von Ihnen beschriebenen Beschwerden gehören leider relativ häufig zu den Nebenwirkungen der Aromatasehemmer (wie Letrozol) aufgrund des Östrogenentzugs. In Studien konnte gezeigt werden, dass Bewegung und Sport bei Frauen unter einer antihormonellen Therapie die Beschwerden lindern können und zwar sowohl die Gelenksschmerzen als auch die Müdigkeit. Kurse für körperliche Aktivität bei und nach Krebs werden in verschiedenen Regionen der Schweiz angeboten.

Es gibt auch die Möglichkeit, mit Medikamenten, die Schmerzen zu lindern. Hier können Schmerzmittel wie nicht steroidale Antirheumatika hilfreich sein. Zudem zeigte sich auch Akupunktur bei einigen Frauen als Möglichkeit, die Beschwerden zu lindern. Diskutiert werden kann auch ein Präparatewechsel wie von Ihnen angesprochen.

Manchmal kann bereits der Wechsel auf einen anderen Aromatasehemmer eine Verbesserung bewirken oder dann ein Wechsel auf Tamoxifen. Haben Sie dies mit Ihrer behandelnden Onkologin oder behandelndem Onkologen bereits besprochen? So oder so reduziert eine Fortsetzung der antihormonellen Therapie das Rezidivrisiko und die Sterblichkeit. Wissenschaftlich gesehen ist die Wirkung der Aromatasehemmer bei Frauen nach der Menopause besser als mit Tamoxifen. Eine Weiterführung der Therapie ist jedoch wichtiger und ausschlaggebender als die Wahl des Präparates. Ich wünsche Ihnen viel Durchhaltekraft und Mut.

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Germanium in der Krebstherapie

Beitragvon admin » Di 29 Okt 2019 11:39

Frage von Ida
Guten Abend,
ich wurde vor 2 Jahren brusterhaltend operiert (bösartiger Brustkrebs, rechts).
Die vorgeschlagene Bestrahlung sowie antihormonelle Therapie habe ich abgelehnt.
Nehme dafür Indol3 -Carbinol.
Ich habe keinen Onkologen und keinen Arzt, der sich mit alternativen Behandlungsmethoden auskennt.
Da ich gesetzlich versichert bin, muss ich alle Kosten für meine "selbstgebastelte Therapie " tragen.
Ich bekomme ab und zu eine Infusion mit Eumetabol+Vitamin C (25-50 Gramm)+DMSO. Selten Curcumininfusion.
Meine Frage zum organischem Germanium - (habe ein Buch von Kazuhiko Asai gelesen) - wo könnte ich es kaufen?(im Internet gibts großes Angebot..) Könnten Sie mir Ärzte oder Heilpraktiker empfehlen, die mit dieser Substanz arbeiten?

Vielen herzlichen Dank

Antwort von Prof. Dr. M. Castiglione
Guten Tag Ida
Als Brustkrebspatientin haben Sie sich gegen eine schulmedizinische und für eine alternativmedizinische Behandlung entschieden.

Organische Germanium-Verbindungen werden als Nahrungsmittelergänzungen angeboten. Aus ärztlicher Sicht ist dringend von der Einnahme abzuraten: Es gibt keine gesicherten Belege (wissenschaftliche Evidenz) für den Nutzen einer solchen Therapie bei KrebspatientInnen. Hingegen besteht ein erhöhtes Risiko für Organschäden durch Vergiftungserscheinungen.

Davon zu unterscheiden ist die Verwendung von Germanium metallicum in homöopathischen Medikamenten. Diese sind zugelassen. Eine solche Therapie sollte bei einer homöopathisch geschulten Ärztin/Arzt durchgeführt werden. Im Verzeichnis www.doktor.ch sind
Homöopathieärzte aufgeführt.

Sie erwähnen weitere Therapien. Das
CAM Cancer Projekt bietet Informationen zu komplementärmedizinischen Behandlungsverfahren in englischer Sprache an.

Freundliche Grüsse

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Sport und Nahrungsergänzungsmittel

Beitragvon admin » Di 29 Okt 2019 11:53

Frage von Beatrice
Hallo zusammen und vielen Dank für dieses Forum.
Ich heisse Beatrice und bin 37 Jahre alt. Am 1. April 2019 wurden bei mir Knochenmetastasen in der Halswirbelsäule, in der linken Schulter, im linken Oberschenkelgelenk und im rechten Oberschenkel diagnostiziert. Dies nachdem ich 2014 Brustkrebs hatte (hormonell bedingt, durch Quadrantektomie entfernt, Behandlung mit Enantone und Tamoxifen über 5 Jahre). Eigentlich hatte ich geglaubt, den Krebs hinter mir zu haben. Leider kam es anders. Ich würde gerne wissen, welchen Sport ich machen kann. Bislang habe ich dazu keine eindeutigen Antworten bekommen. Momentan werde ich mit Letrozol, Palbociclib und Zometa behandelt. Ich bin ständig müde und frage mich deshalb, ob mir Nahrungsergänzungsmittel helfen könnten.
Vielen Dank für Ihre Einschätzung!

Antwort von Prof. Dr. M. Castiglione
Liebe Beatrice

Als junge Frau haben Sie das Bedürfnis, körperlich aktiv zu sein. Bislang haben Sie aber keine klaren Empfehlungen erhalten, welcher Sport in Ihrer Situation ratsam ist. Zudem leiden Sie an Müdigkeit und hoffen, durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel eine Besserung zu erreichen.

Vor einigen Monaten wurden bei Ihnen Knochenmetastasen festgestellt. Generell wird auch bei Knochenmetastasen nicht von Sport abgeraten. Sie sollten Ihre Fragen aber ausführlich mit Ihrem Onkologen/Ihrer Onkologin besprechen, um zu vermeiden, dass sich der Zustand Ihrer Knochen verschlechtert.

Generell eignen sich beispielsweise Wandern und Schwimmen für alle Patienten, während andere Sportarten wie Reiten und Skifahren individuell abklärt werden müssen.

Grundsätzlich ist es sehr positiv, dass Sie Sport machen möchten. Durch die Kombination aus körperlicher Betätigung und psychoonkologischer Betreuung werden die besten Behandlungsergebnisse in Bezug auf die Müdigkeit erzielt. Schlaf und Ruhe hilft in vielen Fällen nicht gegen die bleierne Müdigkeit, von der mehr als die Hälfte aller Patienten betroffen sind. Körperliche Bewegung hingegen hilft. Die Müdigkeit ist zwar stark beeinträchtigend, lässt sich aber im Allgemeinen beheben. Das Fachgebiet der Psychoonkologie beschäftigt sich mit den psychologischen Folgen von Krebs. Wenn Sie sich psychologische Unterstützung wünschen, können Sie sich an die Krebsliga in Ihrem Kanton oder Ihrer Region (Kontakt) wenden, die Sie an eine Psychoonkologin/einen Psychoonkologen in Ihrer Nähe verweisen. Die emotionale Belastung der Krankheit ist eine der Mitursachen von Müdigkeit. Der Umgang mit den Auswirkungen der Krankheit auf die Psyche mithilfe einer Psychoonkologin/eines Psychoonkologen hilft, das Müdigkeitsgefühl zu verringern.

Für Empfehlungen, die Ihre körperliche Verfassung und das mögliche Risiko spontaner Knochenbrüche oder mögliche pharmakologische Inkompatibilitäten durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln betreffen, empfehle ich Ihnen, sich zuerst an Ihre behandelnde Onkologin/Ihren behandelnden Onkologen zu wenden. Anschliessend sollten Sie einen Termin bei einem/r Pflegefachberater/in vereinbaren, um Informationen zu einer ambulanten onkologischen Rehabilitation zu bekommen. Diese professionelle Anlaufstelle hilft Ihnen, ein individuelles Bewegungsprogramm aufzustellen. Zudem können Sie sich hier an eine diplomierte Ernährungsberatung verweisen lassen, die Ihnen entsprechend Ihren Präferenzen und den internationalen Leitlinien eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung empfehlen kann, die alle wichtigen Nährstoffe enthält und die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln überflüssig macht.

Empfohlene Broschüren:


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