Frauengesundheit Frauentumoren - 2022


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Frauengesundheit Frauentumoren - 2022

Beitragvon admin » Mi 27 Jul 2022 13:42

Haben Sie Fragen in Zusammenhang mit Frauengesundheit und/oder Frauentumoren?
Unsere Expert:innen :

Prof. Dr. med. Monica Castiglione
, eine erfahrene Onkologin und Brustkrebs-Spezialistin
Dr. med. Laura Knabben, Oberärztin Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital,
Monika Biedermann, Breast Care Nurse im Brust- und Tumorzentrum der Frauenklinik Bern, Inselspital,
Corinne Weidner, Physiotherapeutin MAS Rehabilitation, Dozentin Lymphologische Physiotherapie, Stiftungsrätin Lympha-Helvetica
Dr. med. André Kind, Leitender Arzt der Poliklinik und der Dysplasie-/HPV-Sprechstunde am Universitätsspital Basel

beantworten Ihre schriftlichen Fragen von Ende August bis Ende Oktober .

Auf der Startseite des Forums finden Sie ab Ende August mehr Informationen sowie den Link zum Formular.

Diese Antworten sind eine allgemeine Stellungnahme. Sie können nicht die persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Fachperson ersetzen. Soweit in einem Beitrag bestimmte Ärzte, Ärztinnen, Behandlungseinrichtungen oder Produkte genannt werden, dient dies nicht der Werbung oder stellt eine Empfehlung dar, sondern ist lediglich als Hinweis auf weitere Informationsquellen zu verstehen.

Einige Fragen und Antworten wurden in eine andere Landessprache übersetzt. Sollten Fragen oder Unklarheiten auftreten, wenden Sie sich bitte an die Fachberaterinnen vom Krebstelefon. Kostenlose Telefonnummer 0800 11 88 11 oder per E-Mail an helpline@krebsliga.ch

Freundliche Grüsse
Das Moderationsteam

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Eierstockkrebs mit Rezidiv – Behandlung abbrechen?

Beitragvon admin » Di 13 Sep 2022 15:28

Frage von V. D.:
Hallo,
ich bin seit 2013 aufgrund von Eierstockkrebs in Behandlung. Im Jahr 2016 hatte ich einen Rückfall.
Nach meinem Rückfall und der Chemo wurde mir eine Behandlung mit Olaparib (Lynparza) verordnet, die ich gut vertrage.
Während meines letzten Besuches bei der Onkologin, die ich zum ersten Mal sah, sprach sie davon, das Medikament abzusetzen. Ich war überrascht, weil man mir gesagt hatte, dass ich das Medikament so lange nehmen solle, wie ich es vertrage, oder im Falle eines Rückfalls.
Ich habe wirklich Angst davor, das Medikament abzusetzen, weil ich denke, dass die Krebszellen dadurch wieder aktiv werden könnten.
Ich habe vor zwei Jahren meine Schwester an denselben Krebs verloren und ich war diejenige, die sie bis zum Ende begleitet hat.
Ich würde gerne eine Meinung, eine Erklärung dazu haben, ob ich die Behandlung abbrechen soll oder nicht.
Vielen Dank

Antwort von Prof. Dr. med. Monica Castiglione, Onkologin und Brustkrebs-Spezialistin:
Guten Tag,
Ihre Frage ist durchaus berechtigt.
Leider ist es für mich schwierig, Ihrer Situation umfassend einzuschätzen, ohne mehr über den gesamten Verlauf Ihres Eierstockkrebses und über die medizinische Versorgung, die Sie bislang erhalten haben, zu wissen.
Wie Sie erwähnen, hat Ihre neue Onkologin vorgeschlagen, die Behandlung mit dem Medikament zu beenden. Ich schlage Ihnen vor, bei Ihrem nächsten Gespräch mit der Onkologin, Ihre Zweifel aufgrund dieser «gegenteiligen Information» zu äussern. Fragen Sie sie nach den Gründen für diese Umstellung.
Wenn Sie sich danach immer noch unsicher fühlen, ob Sie die Behandlung mit dem Medikament abbrechen sollen, können Sie sich an eines der folgenden Zentren wenden. Dort erhalten Sie eine Zweitmeinung, bei dem Ihr gesamtes Patientendossier berücksichtigt wird.
Mit freundlichen Grüssen

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Juckreiz der Haut nach abgeschlossener Chemotherapie

Beitragvon admin » Do 15 Sep 2022 11:32

Frage von E.C.:
Ich habe vor ca.sechs Wochen die Chemotheraphie beendet!Seit ca.vier Wochen habe ich starken Juckreiz am ganzen Körper!Habe keinen Hautausschlag,nichts!Blutwerte sind ok!Was kann ich das sein?

Antwort von Monika Biedermann Breast Care Nurse:
Guten Tag E.C.

Sie haben Ihre Chemotherapie vor sechs Wochen beendet. Seit ca. vier Wochen leiden Sie an starkem Juckreiz am gesamten Körper. Es ist kein Ausschlag sichtbar und die Blutwerte sind normal.

Einige Chemotherapeutika können während und auch nach Ende der Therapie zu trockener Haut führen. Trockene Haut kann ohne sichtbaren Ausschlag stark jucken. Juckreiz kann sehr belastend sein und die Lebensqualität einschränken.
Es gibt einfache Massnahmen wie Sie Ihre Haut pflegen können:
• Milde Pflegeprodukte verwenden: Benutzen Sie bei Ihrer Hautpflege ganz allgemein Pflegemittel, die möglichst frei von Duftstoffen oder Parfüm sind.
• Möglichst kurz duschen und baden: Achten Sie neben einer kürzeren Dusch- oder Badedauer auch darauf, dass das Wasser nicht zu heiß ist. So verhindern Sie, dass die Haut austrocknet.
• Die Haut nicht zusätzlich reizen: Vermeiden Sie möglichst, sich zu kratzen. Auch Pflaster können die Haut schädigen, wenn es unter dem Pflaster feucht und warm wird.
• Eine rückfettende, harnstoffhaltige Körperlotion benutzen. Falls Sie aber schon harnstoffhaltige Pflegeprodukte verwenden und nun den Juckreiz entwickelt haben, sollten Sie auf harnstofffreie Produkte wechseln. Aus Erfahrung wissen wir, dass einige Personen mit Juckreiz auf harnstoffhalte Produkte reagieren. Erkundigen Sie sich beim Behandlungsteam oder lassen Sie sich in der Apotheke beraten welche Salbe für Sie in Frage kommt.


Hier finden Sie weiterführende Informationen zu Nebenwirkungen der Haut durch Chemotherapeutika.

Wenn nach ca. einer Woche keine Besserung des Juckreizes eintritt, dann zögern Sie nicht und wenden sich an das Behandlungsteam oder Ihren Hausarzt, Ihre Hausärztin.

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Geigensaitensyndrom

Beitragvon admin » Di 27 Sep 2022 14:13

Frage von Kleeblatt:
Ich habe vor vier Wochen meine Operation gut überstanden, fühle mich soweit gut. Mir wurden die Wächterlymphknoten entfernt und bei meiner Befundbesprechung hat die Ärztin ein leichtes "Geigensaitensyndrom"* festgestellt - ich spürte ein Ziehen von der Achsel aus in den Oberarm Richtung Ellenbogen. Sie hat mir gesagt das sei eine Lymphbahn, ich solle den Arm dehnen.
Seit gestern spüre ich nun wirklich diese "Geigensaite" d.h. einen richtigen Strang aus meiner Achsel heraus, wie eine gespannte Saite, auch ein kleiner Knoten ist spürbar.
Ich habe Schmerzen, spüre die Spannung, habe das Gefühl, das sich das ganze verschlechtert. Habt ihr Tipps, was ich tun soll? Dehnen, dehnen oder gibt es noch mehr? Oder am besten keine Sorgen machen?

*: Geigensaiten: Sie werden auch als Achselhöhlenstränge, Bänder, oberflächliche Lymphthrombosen oder Pseudo-Mondor-Krankheit bezeichnet und sind eine Verhärtung der Lymphgefässe, die durch ein chirurgisches Trauma in der Achselhöhle und/oder im Brustkorb verursacht wird. Das Lymphsystem entzündet sich und verengt sich, sodass das Lymphgefäss unter der Haut tastbar oder sogar sichtbar wird und wie eine Geigensaite aussieht.


Antwort von Corinne Weidner, Physiotherapeutin MAS Rehabilitation:
Guten Tag Kleeblatt
Es ist wichtig, die «Geigensaiten» so schnell wie möglich zu behandeln, noch vor der Strahlentherapie, die einen grossen Bewegungsspielraum der Schulter erfordert.
Die Behandlung umfasst zunächst Manuelle Lymphdrainagen und Mobilisationen, welche, von einem/er Physiotherapeut:innen mit Zusatzausbildung in Lymphologischer Physiotherapie durchgeführt werden. Dabei handelt es sich unter anderem um sanfte Quermobilisationen.
Zusätzlich werden durch den/die Therapeut:in Dehnübungen instruiert, welche als Heimprogramm regelmässig durchgeführt werden sollten.
Ziel ist es, alle Gelenke, durch die die Saiten laufen (Schulter, Ellbogen, Handgelenk, Finger), in Dehnung zu bringen. Diese Dehnung kann durch tiefe Bauchatmung verstärkt werden.

Hier ein Paar Dehnübungen:
Die Dehnung sollte sanft spürbar sein.

  • Heben Sie den Arm mit gestrecktem Ellbogen, gestrecktem Handgelenk und offenen Fingern an und vergessen Sie
    nicht dabei zu atmen.
  • Atmen Sie und entspannen Sie sich. Legen Sie sich auf den Rücken (auf dem Boden oder im Bett), verschränken Sie
    Ihre Finger und strecken Sie Ihre Arme über den Kopf (Arme so weit wie möglich auf der Matratze , dem Boden oder
    auf einem Kissen gelagert ausgestreckt).

Ich wünsche Ihnen alles Gute!

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Sich zunehmend schlechter fühlen, intensive Müdigkeit

Beitragvon admin » Do 29 Sep 2022 9:51

Frage von B.A.:
Meine Tochter wurde im Dezember 2021 diagnostiziert: invasiver duktaler NST-Krebs, pT1c,cN1,M1(2 Metastasen: Rückenwirbel und Schulter (linke Brust)) Chemotherapie (6 Sitzungen), Operation, Zementierung des Wirbels und derzeit Strahlentherapie + Hormontherapie (Letrozol seit Mitte Juli).
Die starke Müdigkeit, die sie verspürt, würde eine Vitaminkur helfen?
Meine Frage:Verzenios wurde zweimal von der Krankenkasse abgelehnt, wie kann ich es bekommen?
Meine Tochter fühlt sich immer schlechter, liegt es an Letrozol oder an der Strahlentherapie? Meine einzige Tochter ist 51 Jahre alt und ich bin eine verzweifelte Mutter, vielen Dank für Ihre Antwort!

Antwort von Prof. Dr. med. Monica Castiglione, Onkologin und Brustkrebs-Spezialistin:
Die Situation, in der Sie sich gerade befinden, ist sehr schwierig und zermürbt Sie völlig.
Bei den meisten Menschen mit Krebs führen die Behandlungen und die Krankheit selbst zu einer enormen Müdigkeit.
Sie suchen nach etwas, das Ihrer einzigen Tochter hilft, die medizinischen Behandlungen besser zu überstehen. Ich empfehle Ihnen, mit einem Institut für integrative und komplementäre Medizin Kontakt aufzunehmen. In der Romandie gibt es ein Zentrum für integrative und komplementäre Medizin (
CEMIC) am CHUV (Centre hospitalier universitaire vaudois). In Genf finden Sie das Zentrum Otium.
Im Zusammenhang mit der Weigerung der Krankenkasse, die Kosten für das Medikament Verzenios zu übernehmen, finden Sie auf der Website der Krebsliga Schweiz ein erklärendes
Schema zum Thema Kostenübernahme von Medikamenten. Wenden Sie sich mit dem Grund für die Ablehnung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse an die Krebsliga Ihres Kantons. Dort können Sie von Fachleuten aus dem Bereich der Sozialversicherungen beraten werden.
Ihre Tochter fühlt sich zunehmend schlechter. Das beunruhigt Sie. Eine onkologische Erkrankung und die Behandlungen haben starke Auswirkungen auf verschiedenen Ebenen. Ich wünsche und hoffe für Sie und Ihre Tochter, dass eine Behandlung mit integrativer und komplementärer Medizin zu einer deutlichen Verbesserung des Allgemeinzustands Ihrer Tochter führen wird.
Die Krebsliga Schweiz hat Broschüren zum Thema
Alltag mit einer Krebserkrankung. Vielleicht findet Ihre Tochter dort Informationen, die ihr helfen können.
Sowohl Sie als auch Ihre Tochter könnten auch eine
psychoonkologische Unterstützung in Anspruch nehmen.

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Verteilt Lymphdrainage Krebszellen im Körper?

Beitragvon admin » Do 27 Okt 2022 11:00

Frage von Fr. C.
Ich mache mir grosse Sorgen um meine Mutter. Sie hat einen nicht behandelten Brustkrebs, der ihre linke Brust bereits massiv beschädigt hat. So wie es aussieht streut der Krebs hauptsächlich auf der Haut. Inwieweit innere Organe betroffen sind, ist nicht zu sagen.
Sie hat auch ein Lymphodem im linken Arm, das den Wasserfluss im linken Arm behindert, dem entsprechend ist ihr Arm mit Wasser gefüllt.
Nun bin ich mit zwei Meinungen konfrontiert. Die eine Meinung besagt, dass der Wasserfluss durch Bandagieren und eventuell einer Lymphdrainage unterstützt werden soll, die andere Meinung besagt, dass durch das Bandagieren die Krebszellen sich im Körper schneller verbreiten.
Wie ist Ihre Ansicht darüber? Was für eine Behandlung würden Sie empfehlen?

Antwort von Corinne Weidner, Physiotherapeutin MAS Rehabilitation

Guten Tag Fr. C.

Entgegen früherer Annahmen geht man heute davon aus, dass eine mechanische Beeinflussung eines bösartigen Tumors durch Manuelle Lymphdrainage, Massage oder Bandagen zwar theoretisch denkbar, im Einzelfall aber eher unwahrscheinlich ist.

Kontraindikationen für Manuelle Lymphdrainagen sind: Akute Thrombosen, Infektionen oder eine ausgeprägte Herzschwäche. Ob die Therapie im Einzelfall geeignet ist oder nicht, sollte immer mit dem Behandlungsteam abgesprochen werden.

Ein unbehandeltes Lymphödem verschwindet nicht einfach wieder. Im Gebiet eines Lymphödems können Bakterien bereits in kleinste Wunden eintreten und sich unter der Haut ausbreiten. Es entsteht eine Hautentzündung. Eine gute Hautpflege ist hier sehr wichtig.
Sie finden weitere Informationen zum Thema auf der
Homepage der Krebsliga Schweiz.

Auf der Homepage von
«Lympha Helvetica» finden Sie eine Liste mit Absolventen und Absolventinnen welche ein Qualitätslabel haben.

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Alternativen zur Antihormontherapie

Beitragvon admin » Mo 31 Okt 2022 18:20

Frage von: Niesen22
Alter: 50–59 Jahre
Geschlecht: weiblich
Relation: für mich
OP Brustkrebs & Wächterdrüse & 5 Wochen bestrahlen, gibt es eine alternative zur Systembehandlung / antiHormon?
Ich bin seit ca. 3 Jahren in der Menopause & mache mir Gedanken, wenn ich diese Medik. Behandlung mache 5 - 10 Jahre, dass die Nebenwirkungen heftig sind. Haben sie Kenntnis von pflanzlichen / natürlichen Produkte? Oder Mistel?
Ich habe auch einen Nierentumor, OP Teilentnahme der Niere.

Antwort von: Prof. Dr. med. Monica Castiglione
Viele betroffene Frauen fürchten sich vor den möglichen Nebenwirkungen der Antihormontherapie und erkundigen sich nach Alternativen.

Die meisten Patientinnen vertragen die Antihormontherapie sehr gut und haben sehr wenige Nebenwirkungen, die ihre Lebensqualität beeinträchtigen.

Eine gleichwertige Alternative zur Antihormontherapie gibt es nicht. Es gibt kein pflanzliches Heilmittel und keine unkonventionelle Behandlungsmethode, die anstelle der Antihormontherapie zur Verminderung des Rückfallrisikos nach Brustkrebs eingesetzt werden kann. Jedoch bieten folgende Institute begleitende Behandlung bei onkologischen Erkrankungen an:

Allgemein wird unterschieden zwischen Komplementär- und Alternativtherapie. Komplementäre Therapien ergänzen das schulmedizinische Angebot, wirken unterstützend und können bei geeigneter Auswahl nachweislich spezifische unerwünschte Wirkungen der konventionellen Therapie lindern. Die Kombination von Schul- und Komplementärmedizin wird als integrative Medizin bezeichnet. Alternativtherapien umfassen Methoden, deren Krebswirksamkeit und Unbedenklichkeit wissenschaftlich nicht belegt ist.
Mehr Informationen finden Sie auf der Internetseite der Krebsliga Schweiz Komplementärmedizin.


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