2024 – Ernährung und Krebs


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2024 – Ernährung und Krebs

Beitragvon admin » Di 26 Mär 2024 17:53

Haben Sie Fragen zur Ernährung bei Krebs?

Oder über den Zusammenhang zwischen der Ernährung und der Entstehung von Krebs?

Stellen Sie Ihre Fragen vom 02. April bis 12. Mai 2024: Expertinnen beantworten Ihre Fragen schriftlich:

  • Prof. Dr. oec.troph, Sabine Rohrmann, Leiterin Krebsregister, Institut für Pathologie und Molekularpathologie, Spezialgebiet: Zusammenhang Ernährung und Risiko chronischer Krankheiten, v.a. Krebs, Universitätsspital Zürich.
  • Frau Farnaz Ghaffari, Ernährungswissenschaftlerin und Ernährungsberaterin SVDE, JIivita, Zentrum für Integrative Medizin Zürich.
Weitere Informationen und den Link zum Formular finden Sie auf der Homepage des Forums.

Diese Expertinnensprechstunde findet in allen 3 Foren der Krebsliga Schweiz statt. Die Fragen und Antworten können aus Französisch oder Italienischen übersetzt worden sein. Aus diesem Grund sind die externen Links nicht immer auf Deutsch. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an die Fachberater:innen des Krebstelefons unter der Gratisnummer 0800 11 88 11 oder per E-Mail an helpline@liguecancer.ch.

Die folgenden Antworten sind eine allgemeine Stellungnahme. Sie können nicht die persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Fachperson ersetzen. Soweit in einem Beitrag bestimmte Ärzte, Ärztinnen, Behandlungseinrichtungen oder Produkte genannt werden, dient dies nicht der Werbung oder stellt eine Empfehlung dar, sondern ist lediglich als Hinweis auf weitere Informationsquellen zu verstehen. 

Freundliche Grüsse
Das Moderationsteam

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Nach einer Darmoperation: Umgang mit Durchfall

Beitragvon admin » Mi 10 Apr 2024 9:58

Frage von Cat.mai
Ich wurde vor zwei Wochen wegen eines Tumors im rechten aufsteigenden Dickdarm operiert, und mir wurde auch ein Teil des Dünndarms (Ileum) entfernt.
Die mir verordnete Behandlung mit Imodium 3x/Tag und Quantalan 2x/Tag befreit mich nicht von ungewollten Durchfällen, ca. 4- bis 5-mal pro Tag, morgens kaum geformt, nachmittags und abends noch flüssig.
Ich habe das Gefühl, dass sich seit einer Woche nichts ändert, obwohl ich wieder normal essen kann.
Ich würde gerne erfahren, was ich in meiner Ernährung anpassen könnte, um wieder einen normalen Stuhlgang zu erreichen.
Ansonsten möchte ich wissen, welche alternativen Möglichkeiten es gibt:
- eine Behandlung mit Tonerde?
- Probiotika, um die Darmflora wieder aufzubauen?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort. [/color]

Antworte von Farnaz Ghaffari, Ernährungswissenschaftlerin und Ernährungsberaterin SVDE
Guten Tag Cat.mai,
Wie Ihnen wahrscheinlich nach der Operation mitgeteilt wurde, können Sie wieder wie vor der Operation essen. Die Operation am Darm führt in den meisten Fällen zu dem von Ihnen beschriebenen Symptom. Durchfall kann lange anhalten. Normalerweise dauert es mehrere Monate, bis der Stuhlgang wieder "normal" ist. Geduld ist also der beste Verbündete in dieser schwierigen Zeit.
Was die Ernährung betrifft, so sollten Sie während dieser Zeit eine Eiweiss- und kalorienreiche, aber ballaststoffarme Kost bevorzugen. Dies dient dazu, die Wundheilung an der Operationsstelle zu fördern, eine ausreichende Kalorienquelle zu erhalten und gleichzeitig Lebensmittel zu vermeiden, die den Transit "anregen".
Massnahmen gegen Diarrhöen:
- Trinken Sie mindestens 2 Liter am Tag um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen
- Geeignete Getränke sind Wasser, Bouillon, schwarzer Tee, Kräutertee, Heidelbeersaft
- Weniger frisches Obst und Salate
- Meiden Sie Alkohol und Kaffee
- Meiden Sie Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit, Xylit, Mannit, da diese abführend wirken können
- Geeignete Nahrungsmittel gegen Durchfall sind Bananen, gekochte Karotten, Reis, Kartoffeln, Naturjoghurt
- Zubereitungstipps: Besser dämpfen, garen oder schmoren
Probiotika können beim Aufbau der Darmflora helfen, jedoch nicht gegen Durchfall. Bevor Sie Probiotika einnehmen, sollten Sie dies mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen.

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Grapefruit bei Chemotherapie

Beitragvon admin » Do 2 Mai 2024 12:30

Frage von R
Guten Tag,
Ich habe ein Non-Hodgkin-Lymphom der B-Zell Reihe und werde deswegen eine intravenöse R-Mini-Chop-Chemotherapie erhalten. Mein Onkologe hat mir gesagt, dass ich während der Chemotherapie keine Grapefruits konsumieren darf. Gibt es sonst noch etwas, zum Beispiel andere Zitrusfrüchte, welche mit meiner Chemotherapie interagieren könnten oder worauf ich während dieser Zeit bei meiner Ernährung achten sollte? [/color]

Antworte von Farnaz Ghaffari, Ernährungswissenschaftlerin und Ernährungsberaterin SVDE
Guten Tag R,
Aufgrund der Tatsache, dass Ihr Onkologe Ihnen gesagt hat, dass Sie während Ihrer Chemotherapie keine Grapefruits essen dürfen, fragen Sie sich, ob andere Nahrungsmittel oder Getränke vermieden werden sollten.
Ein natürlicher Inhaltsstoff, der mit Ihrer Chemotherapie und insbesondere mit Doxorubicin aus dem R-Mini-Chop-Schema interagiert, kommt in problematischen Mengen nur in der Grapefruit und der Pomelo vor. Grapefruit enthält sehr viele Furokumarine, welche das Enzym CYP3A4 ausschaltet und so die Wirkung der Chemotherapie unerwünscht verstärkt. Daher ist es Ihnen während Ihrer Behandlung verboten, Grapefruit und Pomelo in natürlicher Form oder als Saft zu konsumieren, andere Zitrusfrüchte sind jedoch erlaubt.
Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder rezeptfreien Medikamenten wie beispielsweise homöopathische oder pflanzliche Präparate, sollten vorgängig mit Ihrem Onkologen besprochen werden, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.
Was die Ernährung während Ihrer Behandlung anbelangt, sollten Sie auf Alkohol verzichten, da der Konsum parallel zur Chemotherapie das Risiko von Entzündungen der Mundschleimhaut erhöhen kann.
Wenn Nebenwirkungen wie Verstopfung, Durchfall, Übelkeit oder Gewichtsverlust auftreten sollten, sprechen Sie mit Ihrem medizinisch- onkologischen Behandlungsteam. Sie können Ihnen eine geeignete Medikation verordnen, um die Nebenwirkungen zu reduzieren. Viele Nebenwirkungen können auch durch gezielte Ernährungsempfehlungen gelindert werden. Gerade während der Therapie ist eine ausgewogene und individuell angepasste Ernährung wichtig. Ein Ernährungsberater oder Ernährungsberaterin kann Ihnen hierbei behilflich sein.

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Schwangere und stillende Mutter, Vorsicht vor Fencheltee?

Beitragvon admin » Do 2 Mai 2024 17:03

Frage von Jil:
Ich bin schwanger mit meinem zweiten Kind und trinke bei Verdauungsstörungen oft Fencheltee. Ebenso gebe ich meinem ersten Kind (2 Jahre) bei Magenkrämpfen Fencheltee. Dies wurde mir bisher so empfohlen und ich hatte deswegen auch kein Bedenken. Nun habe ich bei SRF den Beitrag «Vorsicht bei Fencheltee» gehört: https://www.srf.ch/audio/espresso/schwa ... d=12575675
Dieser Beitrag hat mich verunsichert, da ich nicht davon ausging, dass ein Inhaltsstoff von Fenchel eine krebserregende Wirkung haben könnte. Soll ich nun auf Kamillentee umsteigen, oder wie gehe ich am besten vor? [/color]

Antwort von Prof. Dr. oec. troph, Sabine Rohrmann
Sie sind verunsichert, weil Sie in einem SRF-Beitrag gehört haben, dass der Inhaltsstoff Estragol eine krebserregende Wirkung haben könnte. Ich möchte Ihnen aufzeigen, dass diese Aussage im Beitrag primär auf die schwierige Dosierbarkeit des Inhaltsstoffes im Tee hinweist. Das heisst jedoch nicht, dass Sie an Krebs erkranken werden, weil Sie in der Vergangenheit Fencheltee getrunken haben.
Als Vorsichtsmassnahme wird schwangeren und stillenden Müttern sowie Kindern bis zum vierten Lebensjahr empfohlen, keinen Fencheltee mehr zu trinken bzw. keine Produkte mit Estragol zu sich zu nehmen, da die maximal zulässige Tagesdosis nur sehr schwer kontrollierbar ist.
Sprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin / ihrem Kinderarzt und / oder Ihrer Hebamme darüber. Möglicherweise können Sie Ihnen andere Teesorten nennen, welche geeignet sind und zusätzlich eine positive Wirkung bei Verdauungsstörungen oder Magenkrämpfen haben. Einige Apotheken stellen sogar eigene Tee-Mischungen her und verfügen über das nötige Fachwissen, um Sie kompetent beraten zu können. Auf der Webseite des Schweizerischen Hebammenverbandes finden Sie weitere Informationen zu diesem Thema.

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Ernährung während und nach der Therapie

Beitragvon admin » Di 7 Mai 2024 10:44

Frage von Gypsy:
Liebe Expertinnen,
Mir wurde am 28. März ein Glioblastoma, Grad 4, unmethyliert diagnostiziert. Die Tumorresektion war erfolgreich. Ich habe gerade mit der Strahl- und Chemotherapie angefangen. Dazu mache ich in eine klinische Studie mit. Die Studie in Zürich heisst GlioSun. Ich bin 44 Jahre alt, habe zwei kleine Kinder und arbeitete bis jetzt 80%. D.h. mein Alltag ist aktiv. Bis jetzt habe ich von meinen Ärzten keine Empfehlungen bekommen auf besonderen Diäten oder Ernährung. Wie kann ich mich am besten ernähren? während der Chemo und danach als Erhaltungstherapie? Gibt es Präparate aus der alternativen Medizin, die man dazu nehmen könnte? [/color]

Antworte von Farnaz Ghaffari, Ernährungswissenschaftlerin und Ernährungsberaterin SVDE:
Guten Tag Gypsy,
Kochen und Essen sollen in erster Linie Freude bereiten. Ich möchte Sie ermutigen, auf Ihr Genussempfinden zu achten. Denn gerade während einer Krebstherapie ist der Appetit oftmals beeinträchtigt und es gibt bei der oralen Medikamenteneinnahme wichtige Hinweise. So muss zum Beispiel das Medikament Temodal (Angewandt in der GlioSun Studie) nüchtern eingenommen werden. Das heisst eine Stunde vor oder 2 Stunden nach einer Mahlzeit. Das Merkblatt zu Temodal kann Ihnen wichtige Informationen geben.
Es gibt allgemeine Empfehlungen für eine gesunde Ernährung. Bei Krebs können sich diese aber unterscheiden. Deshalb ist es sinnvoll mit ihrem Behandlungsteam zu besprechen, worauf Sie bei Ihrer Ernährung achten sollten. Hier kann ein Gespräch mit der Ernährungsberatung der Onkologie hilfreich sein. Fachgesellschaften empfehlen bei Krebs insgesamt eine Ernährung mit einem höheren Fett– und Proteinanteil. Der Energie- und Nährstoffbedarf wird individuell bestimmt und ist abhängig vom Gewicht, Ernährungszustand, Art der Erkrankung und der Tumortherapie. Fachgesellschaften raten ausdrücklich von `Krebsdiäten`ab. Diese führen zu einer einseitigen Ernährung und damit zu Nährstoffdefizite. Ich empfehle Ihnen die Broschüren der Krebsliga Schweiz zu Ernährung: «Ernährung bei Krebs» und «Ausgewogene Ernährung». In diesen Broschüren wird aufgezeichnet, was eine gesunde Ernährung beinhaltet und welche Aspekte der Ernährung Einfluss haben.
Für eine komplementärmedizinische Behandlung parallel zur antitumoralen Therapie oder im Anschluss daran möchte ich Sie ermutigen einen Termin am Institut für komplementäre und integrative Medizin des Universitätsspital Zürich zu vereinbaren. Sie haben die Möglichkeit, sich in der Poliklinik individuell und in Abstimmung mit Ihrer Therapie beraten zu lassen.

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Ernährungsstoffe gegen Krebs

Beitragvon admin » Mi 8 Mai 2024 16:00

Frage von S.
Ich habe gelesen, dass Heidelbeeren das Krebswachstum stoppen können. Ich habe viele Heidelbeeren gegessen und mein Lymphom ist um 70% zurückgegangen, nur mit Kortison ohne Chemotherapie. Glauben Sie, dass Heidelbeeren dabei eine Rolle gespielt haben? Ich habe auch gehört, dass die schwarze Johannisbeere ein natürliches Kortison ist. Was halten Sie davon? [/color]

Antwort von Prof. Dr. oec. troph, Sabine Rohrmann
Guten Tag S. und danke für Ihre Fragen.
Die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse erlauben es uns nicht, Ihnen eine klare Antwort zu geben, ob die Heidelbeeren zur Rückbildung Ihres Lymphoms beitragen. Es könnte eine Rolle gespielt haben, aber wenn ja, von minimaler Größenordnung im Vergleich zur Wirkung des Kortisons.
Heidelbeeren enthalten grosse Mengen an Anthocyanen, natürlichen Farbstoffen mit antioxidativer Wirkung, den man auch in anderen Früchten und Pflanzen findet. Damit gehören die Anthocyane zu den sog. „Sekundären Pflanzenstoffen“. Anthocyane sind seit vielen Jahren für die Wissenschaft von Interesse. Es wurde festgestellt, dass bei Menschen, die regelmäßig antioxidative Produkte zu sich nehmen, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmten Krebsformen sinkt. Es gibt jedoch noch viele andere Faktoren, die dafür verantwortlich sein könnten. Gerade für Anthocyane gibt es zwar experimentelle Studien, die zeigen sollen, dass sie (der Konditional muss betont werden) das Risiko für die Entstehung bestimmter Krebsarten senken könnten. Es gibt jedoch noch keine konkreten Studien am Menschen. Wichtig ist hier auch, dass Personen, die eine Ernährung haben, die viele Anthocyan-reiche Lebensmittel enthält, auch andere sekundäre Pflanzenstoffe mit potentiell krebshemmender Wirkung zu sich nehmen.

Was die schwarze Johannisbeere angeht: Nein, sie kann nicht als natürliches Kortison betrachtet werden. Kortikoide sind Hormone, die unser Körper auf natürliche Weise produziert, die aber auch synthetisch hergestellt werden können. Zwar hat die Schwarze Johannisbeere - und erst recht ihre Blätter - einige kortikoidähnliche Wirkungen, wie z. B. ihre entzündungshemmende Wirkung, aber diese Wirkung ist im Vergleich zu Kortison deutlich geringer. Die Europäische Arzneimittel-Agentur beschreibt in ihrem Merkblatt zu Ribes nigrum (Blätter der Schwarzen Johannisbeere) die Schwarze Johannisbeere als „traditionelle Behandlung“ bei leichten Gelenkschmerzen oder als Zusatzbehandlung bei leichten Harnwegsinfektionen. Es gibt jedoch keine überzeugenden wissenschaftlichen Beweise dafür. Ganz allgemein ist zu empfehlen, dass die Ernährung auch von Krebspatientinnen und -patienten ausgewogen und abwechslungsreich sein sollte. Blaubeeren und Johannisbeeren sind gesund – aber es dürfen gern auch viele andere Früchte und Gemüse auf den Tisch kommen.

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Gewichtsverlust: was nun?

Beitragvon admin » Mi 15 Mai 2024 9:27

Frage von Thea
Guten Morgen, ist es möglich, dass die refraktäre Kachexie auf die Toxizität der Strahlentherapie zurückzuführen ist, oder ist sie sicherlich ein Zeichen für eine fortschreitende Krankheit? Der Tumor war am Ende der Strahlentherapie Ende Dezember um 1 cm geschrumpft, und meiner Mutter ging es besser, aber ab Ende Januar begann sie abzunehmen, und bei der nächsten Kontrolluntersuchung Ende Februar war der Tumor um 1 cm gewachsen, aber im Inneren war alles nekrotisch und nur peripher aktiv. Wenn die Nekrose von der Strahlentherapie herrührt, wie der Arzt vermutet, würde das aber nicht die Kachexie erklären, oder? Es könnte sich also nur um ein Fortschreiten des Tumors handeln, halten Sie diese Hypothese für richtig? Gibt es irgendwelche Mittel, die man zu Hause anwenden kann, um den Gewichtsverlust zu vermeiden? Ich danke Ihnen.

Antwort von Frau Farnaz Ghaffari
Es gibt viele Gründe, warum Menschen mit Krebs an Gewicht verlieren können. Der Gewichtsverlust ist oft die Folge bestimmter Nebenwirkungen der Behandlung, kann aber auch durch den Krebs selbst verursacht werden.
Krebsbehandlungen können Nebenwirkungen verursachen, die den Appetit oder die Fähigkeit zu essen beeinträchtigen. Dazu gehören Übelkeit und Erbrechen, Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken, Verstopfung oder Durchfall, Angstzustände oder Depressionen.
Krebs kann die Art und Weise, wie der Körper Nährstoffe verwertet, verändern und den Stoffwechsel beschleunigen. Dies kann zu einem erheblichen Verlust an Körperfett und Muskelmasse führen, der als Krebskachexie oder kachektisches Syndrom bezeichnet wird. Die Krebskachexie tritt häufiger auf, wenn sich die Krebserkrankung in einem fortgeschrittenen Stadium befindet.
Der Umgang mit dem unfreiwilligen Gewichtsverlust kann sowohl für die Patientin selbst als auch für ihre Familie eine Herausforderung darstellen.
Ihre Mutter hat viel Gewicht verloren, sprechen Sie mit ihrem Arzt darüber. Möglicherweise wird sie an eine Ernährungsberaterin oder einen Ernährungsberater überwiesen, um dem Gewichtsverlust entgegenzuwirken und eine ausreichende Nährstoffzufuhr zu gewährleisten.
Sobald das Gesundheitsteam die Ursache für den Gewichtsverlust festgestellt hat, kann es Vorschläge machen, wie man ihn in den Griff bekommen kann. Hier sind einige Tipps, die Ihnen helfen können, Ihr Gewicht wieder zu erreichen:
  • Essen Sie öfter über den Tag verteilt. Essen Sie zum Beispiel statt 3 großer Mahlzeiten am Tag 5-6 Zwischenmahlzeiten über den Tag verteilt.
  • Trinken Sie kalorienreiche Getränke, z. B. in Form von Proteinshakes oder Trinknahrung.
  • Verzehren Sie kalorien-, eiweiß- und fettreiche Lebensmittel wie Käse, Joghurt, Quark, Avocados, Nussmuss und Nüsse. Reichern Sie Suppen und Saucen mit Butter, Rahm (Sahne), Öl oder Proteinpulver an.
  • Trinken Sie Flüssigkeiten zwischen den Mahlzeiten und nicht während der Mahlzeiten, um den Magen beim Essen nicht zu füllen.
  • Vermeiden Sie Lebensmittel, die Blähungen verursachen können, wie Bohnen, Brokkoli, Mais, Kohl und Blumenkohl. Auch kohlensäurehaltige Getränke und Kaugummi können Blähungen verursachen und sollten vermieden werden.
  • Bitten Sie Ihr Behandlungsteam um eine Überweisung an eine Ernährungsberaterin oder einen Ernährungsberater.


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