Radiojodtherapie? Bin ich danach verstrahlt?

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Eine junge Frau ist an Schilddrüsenkrebs erkrankt und steht vor ihrer ersten Radiojodtherapie. Sie gelangt mit folgenden Fragen an das Krebstelefon:
Was ist eine Radiojodtherapie? Bin ich nach einer Radiojodtherapie verstrahlt? Und muss ich mich nach dem Spitalaufenthalt von meinen Kindern fernhalten? Wenn ja, wie lange?

Antwort von Katja Streiff, Fachberaterin Krebstelefon:

Was ist eine Radiojodtherapie und wie läuft diese ab?
Die Radiojodtherapie ist eine nuklearmedizinische Behandlung. Radiojod reichert sich gezielt in der Schilddrüse an und zerstört oder hemmt krankhaft veränderte Schilddrüsenzellen im Sinne einer Bestrahlung von innen.
Sie erhalten eine Kapsel mit radioaktivem Jod zum Schlucken. Die Kapsel löst sich im Magen sofort auf. Das freigesetzte Jod folgt dem natürlichen Stoffwechsel und wird von der Schilddrüse aufgenommen. In der Schilddrüse baut das radioaktive Jod die Zellen gezielt ab. Mit der Zeit nimmt die Radioaktivität ab. Ein Teil der Radioaktivität wird über Urin, Stuhl, Schweiss und Speichel ausgeschieden. Was Sie während der Behandlung beachten müssen, erfahren Sie von Ihrem Behandlungsteam.

Strahlung nach einer Radiojodtherapie:
Die Ärztinnen und Ärzte messen täglich Ihre Strahlenbelastung. Sie werden entlassen, sobald die Strahlung unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert liegt. Vor der Entlassung werden Sie über das weitere Vorgehen informiert.

Verhalten nach der Entlassung:
Auch nach Ihrer Entlassung können Sie noch schwach radioaktiv sein. Eine Gefahr für andere Personen besteht in der Regel nicht. Je nach Situation empfehlen die Ärzte jedoch, in der ersten Woche nach dem Krankenhausaufenthalt den engen Kontakt mit Kleinkindern oder Schwangeren zu meiden. Ein Abstand von einem Meter reicht aus. Ob dies in Ihrem Fall notwendig ist, kann Ihnen Ihr Behandlungsteam beantworten.
Geringe Mengen Radioaktivität in der Wäsche können durch einmaliges Waschen entfernt werden. Wichtig ist auch, dass Patientinnen während 6 Monaten nicht schwanger werden und Patienten während 3 Monaten keine Kinder zeugen.