Frage
«Ist meine Freundin radioaktiv?»
Diese Frage stellte eine junge Frau, die sich mit ihrer Freundin verabreden wollte. Diese leidet unter Schilddrüsenkrebs und unterzog sich kürzlich einer Radiojodtherapie.
Antwort von Cornelia Orelli, Fachberaterin Krebstelefon und Anna Zahno, Leiterin Krebstelefon
Ihre Befürchtung ist verständlich und Ihre Frage berechtigt. Therapiestationen in der Schweiz halten sich in Bezug auf die Entlassung der mit Radiojod behandelten Patienten an die Bundesverordnung über den Umgang mit offenen radioaktiven Strahlenquellen. Diese sieht etwa vor, dass Patientinnen und Patienten erst dann entlassen werden dürfen, wenn die gemessene Dosisleistung in einem Meter Abstand von ihrem Körper einen bestimmten festgelegten maximalen Wert in Mikrosievert pro Stunde nicht überschreitet.
Die Verordnung schreibt ausserdem vor, dass jede Patientin und jeder Patient bei der Entlassung mündlich und schriftlich über die notwendigen Verhaltensregeln orientiert werden soll, die während der Nachsorge zu beachten sind, damit Angehörige und Dritte nicht unnötig verstrahlt werden.
Sind Sie momentan nicht schwanger, können Sie sich problemlos mit Ihrer Freundin treffen. Halten Sie jedoch zu Ihrem eigenen Schutz einen Abstand von mindestens einem Meter von ihr. Ein Spaziergang von weniger als zwei Stunden ist für Sie als erwachsene Person jedoch unbedenklich. Nehmen Sie allerdings während einer Woche keine Kinder unter zwölf Jahren zu einem Treffen mit ihrer Freundin mit.
Falls Sie unterwegs einkehren oder Ihre Freundin zu einem Kaffee bei sich zu Hause einladen wollen, beachten Sie, dass radioaktives Jod auch mit dem Speichel und dem Schweiss aus dem Körper ausgeschieden wird. Benutzen Sie daher Besteck, Geschirr, Handtücher und dergleichen für die Dauer von einer Woche nicht gemeinsam mit Ihrer Freundin. Durch Spülen oder Waschen wird die Radioaktivität entfernt und Gegenstände können wieder von allen verwendet werden.
Sollte Ihre Freundin Ihre Toilette benützen, reicht es, wenn Sie nachspülen und die Klobrille mit einem feuchten Tuch abreiben. Radioaktives Jod wird zum grössten Teil über den Harn ausgeschieden. Urinspuren müssen aus diesem Grund gründlich entfernt werden.
Die Krebsliga verfügt über keine Informationsbroschüre betreffend Schilddrüsenkrebs. Mehr Informationen finden Sie im Blauen Ratgeber der Krebshilfe Deutschland.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Freundin jetzt schon ein schönes Zusammensein, das Ihnen beiden gut tut.
Stellen Sie uns Ihre Fragen: www.krebsliga.ch/krebstelefon
Radioaktiv?
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