2024 – Darmkrebs und Früherkennung


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2024 – Darmkrebs und Früherkennung

Beitragvon admin » Do 8 Feb 2024 11:47

Von Mitte Februar bis Anfang April 2024 beantworten Experten und Expertinnen im Forum Ihre Fragen:

Julia Schwarz, Fachspezialistin Früherkennung, Krebsliga Schweiz
Dr. med. Martin Wilhelmi, Facharzt für Gastroenterologie, Privatpraxis, Zürich
Jonas, Betroffener, Peer-Plattform der Krebsliga Schweiz

Auf der Startseite des Forums finden Sie mehr Informationen sowie den Link zum Formular.

Einige Fragen und Antworten wurden in eine andere Landessprache übersetzt. Sollten Fragen oder Unklarheiten auftreten, wenden Sie sich bitte an die Fachberaterinnen vom Krebstelefon. Kostenlose Telefonnummer 0800 11 88 11 oder per E-Mail an helpline@krebsliga.ch[/b] 

Die folgenden Antworten sind eine allgemeine Stellungnahme. Sie können nicht die persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Fachperson ersetzen. Soweit in einem Beitrag bestimmte Ärzte, Ärztinnen, Behandlungseinrichtungen oder Produkte genannt werden, dient dies nicht der Werbung oder stellt eine Empfehlung dar, sondern ist lediglich als Hinweis auf weitere Informationsquellen zu verstehen. 

Freundliche Grüsse
Das Moderationsteam

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Screening für Darm- und Pankreaskrebs bei familiärem Risiko

Beitragvon admin » Mi 21 Feb 2024 17:00

Frage von AC
Ab wann empfehlen Sie ein jährliches Screening wenn Darm und Pankreaskrebs in der Familie verbreitet war? Grosseltern beider Seiten hatten Darmkrebs und meine Mutter starb mit 53 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Freundliche Grüsse

Antwort von Julia Schwarz, Fachspezialistin Früherkennung und Dr. med. Martin Wilhelmi, Facharzt für Gastroenterologie und Hepatologie
Besten Dank für Ihre Anfrage
Für einige Krebsarten gibt es Früherkennungsuntersuchungen, mit denen die Krankheit (oder in einigen Fällen auch ihre frühen Stadien) erkannt werden können, bevor Symptome entstehen. Wenn Krebs frühzeitig erkannt wird, sind die Heilungschancen grundsätzlich besser. Die Krebsliga empfiehlt die Darmkrebs-Vorsorge Personen von 50 bis 74 Jahren. Es stehen dafür zwei verschiedene Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Entweder wird alle zwei Jahre ein Blut-im-Stuhl-Test (FIT) durchgeführt oder alle zehn Jahre eine Darmspiegelung.
Manche Personen haben ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs, zum Beispiel wenn sie an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung leiden oder wenn in der Familie bereits Darmkrebs vorgekommen ist. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, mit Früherkennungsuntersuchungen bereits vor dem 50. Lebensjahr zu starten.

Da in Ihrer Familie bereits Darmkrebs aufgetreten ist, überlegen Sie sich somit zurecht, ab wann Screening für Sie sinnvoll ist.
Ihre beide Grosseltern aber nicht Ihre Eltern sind an Darmkrebs erkrankt, das heisst. Darmkrebs in zweiter Linie. Zusätzlich ist Ihre Mutter an einem Pankreastumor verstorben. Wichtig wäre nochmals zu recherchieren ob in der erweiterten Familienanamnese noch weitere Krebsfälle (auch Schilddrüse, Gebärmutter u.a.) aufgetreten sind. Falls hier noch mehr Tumorerkrankungen bekannt wären, würde ich eine genetische Beratung empfehlen, um genetische Syndrome (u.a. FAP*) auszuschliessen. Falls keine weitere Tumorerkrankung erinnerlich ist, hätte ich eine erstmalige Darmspiegelung jetzt (also ca. 40.Lebensjahr) empfohlen. Je nach Befund (Polypen oder nicht) ergibt sich dann die weitere Empfehlung in welchen Intervallen überwacht werden sollte. Dieser Untersuch könnte mit einer Sonographie des Pankreas und einer Gastroskopie zum Ausschluss von Veränderungen der Papille kombiniert werden. Eine eigentliche Screening Empfehlung für das Pankreaskarzinom existiert derzeit jedoch leider nicht.

* FAP: Familiären Adenomatösen Polyposis coli ist eine seltene Erbkrankheit, bei der Schleimhautpolypen hundert- bis tausendfach im Dickdarm auftreten. Polypen sind gutartige Schleimhautaufwerfungen, die vereinzelt bei allen Menschen entstehen können.

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Anstieg der CA 19.9.-Grenzwert, Hinweis auf ein Rezidiv?

Beitragvon admin » Mo 4 Mär 2024 11:44

Frage von RKO
Meine Mutter wurde 2022 wegen Darmkrebs T4N0M0 MSS operiert.
Sie hatte 7 Chemotherapie-Sitzungen (ursprünglich waren 12 geplant, aber wegen der Toxizität der Chemo wurde die Behandlung vorzeitig abgebrochen).
Die Ultraschall-Untersuchung blieb unauffällig. Bei den Blutkontrollen stieg der CA19.9- Wert kontinuierlich an (4 vor 6 Monaten, 7 vor 3 Monaten, 13 heute).
ACE und CRP sind innerhalb der Norm.
Ich weiß, dass der CA 19.9. Grenzwert bei 37 liegt, aber warum der plötzliche Anstieg? Handelt es sich um ein Rezidiv?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe, freundliche Grüsse

Antwort von Dr. med. Martin Wilhelmi, Facharzt für Gastroenterologie und Hepatologie
Guten Tag RKO
Vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich gehe davon aus, dass ihre Mutter beschwerdefrei ist? Der Ultraschalluntersuch war negativ, das ist erfreulich.
Der CA 19-9 Wert ist nicht sehr spezifisch, wissen Sie zufällig wie hoch er vor der Operation und Therapie war?

Prinzipiell sieht der Anstieg für mich auch noch aus wie eine "normale" Schwankung, trotzdem verstehe ich Ihre Sorge, dass der sehr leichte Anstieg auf ein Rezidiv hinweisen könnte. Ich glaube im Zweifelsfall müsste man diskutieren die Bildgebungen (CT/MRI und/oder auch Koloskopie) zu wiederholen. Diese Entscheidung sollte jedoch ein betreuender Onkologe mit Ihnen treffen. Ich hätte von meiner Seite whs. noch einen Wert abgewartet in
4 bis 6 Wochen, wenn dann wieder ein Anstieg zu verzeichnen wäre, hätte ich erneute Abklärungen empfohlen.

Ich hoffe Ihnen hiermit geholfen zu haben und wünschen Ihnen alles Gute!

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Frage zur Vorbereitung der Koloskopie

Beitragvon admin » Mo 11 Mär 2024 17:22

Frage von Sun34678
Ich habe absolute Angst vor der Darmreinigung, die vor einer Koloskopie durchgeführt werden muss, da ich eine Stuhlphobie habe. Ich weiß nicht, ob ich dazu in der Lage wäre, wenn der Blut-im-Stuhl Test positiv ausfallen würde. Wie viele Stunden wird der Durchfall bei dieser Säuberung andauern?

Antwort von Dr. med. Martin Wilhelmi, Facharzt für Gastroenterologie und Hepatologie
Guten Tag Sun,
Der Gedanke, dass Sie aufgrund der Vorbereitung auf die Koloskopie Durchfall haben könnten, macht Ihnen Sorge und Sie fragen nach der Dauer des Durchfalls. Es ist sehr schwierig, eine Zeitangabe in Stunden zu formulieren. Im Allgemeinen sind die Abführmittel, die zur Vorbereitung auf die Koloskopie verwendet werden, recht schnell wirksam und das Abführen dauert einige wenige Stunden. Diese Vorbereitung wird in der Regel am Tag vor der Untersuchung begonnen und je nach Untersuchungszeitpunkt am Morgen des Untersuchungstages weitergeführt , bis der Stuhlgang klar ist. Sie werden dazu Informationen erhalten von der gastroenterologischen Praxis.

Es kann helfen die Abführlösung gekühlt zu trinken und immer wieder klare Flüssigkeit dazwischen. Schon nach einiger Zeit wird kein Stuhl mehr beim Abführen sichtbar sein, es kommt dann nur noch gelbliche Flüssigkeit. Die Vorbereitung ist für die Darmspiegelung entscheidend damit der Untersucher alles genau sehen und beurteilen kann.

Es kann einige Tage dauern bis sich der normale Stuhlgang wieder normalisiert hat, aber in den meisten Fällen ist nicht mit Durchfall nach einer Koloskopie zu rechnen.
Sie scheinen sich für den FIT-Test als Screening-Methode zu entscheiden. Über 90% der durchgeführten FIT-Tests sind negativ und erfordern daher keine anschliessende Koloskopie .

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Darmkrebs bei einer Verwandten zweiten Grades: Welche Früherkennungs-Untersuchung?

Beitragvon admin » Mo 11 Mär 2024 17:48

Frage von Ileana
Guten Tag,
Meine Grossmutter hatte Darmkrebs. In der Screening-Broschüre wird eine Darmspiegelung empfohlen, wenn eine Verwandte ersten Grades von Darmkrebs betroffen war. Da meine Grossmutter eine Verwandte zweiten Grades ist, würde der Blut-im-Stuhl-Test reichen, ist das korrekt?
Vielen Dank.

Antwort von Julia Schwarz, Fachspezialistin Früherkennung
Guten Tag Ilena
Vielen Dank für Ihre Anfrage. Wie Sie korrekt festgestellt haben, ist das eigene Krebsrisiko vor allem erhöht, wenn Verwandte ersten Grades an Darmkrebs erkrankt sind. Sie schreiben, dass Ihre Grossmutter, also eine Verwandte zweiten Grades, an Darmkrebs erkrankt war. Sind in Ihrer Familie weiteren Fälle von Darmkrebs bekannt? Wurden bei Ihren Eltern oder Geschwistern viele Darmpolypen gefunden? Oder leiden Sie an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung. Falls dies nicht auf Sie zutrifft, können Sie an einem regulären Früherkennungsprogramm mit Blut-im-Stuhl-Test teilnehmen. Die Bedingung ist jedoch, dass Sie keine Symptome aufweisen und noch keine Darmpolypen bei Ihnen gefunden werden. Anderenfalls sollten Sie mit einer Ärztin oder einem Arzt Ihre Vorsorge individuell planen.

Welche Früherkennungsmöglichkeiten Ihnen überhaupt zur Verfügung stehen, ist abhängig von Ihrem Wohnkanton. In vielen Kantonen gibt es systematische Früherkennungsprogramme, die Personen zwischen 50 und 69 aktiv zur Darmkrebsvorsorge einladen. Je nach Kanton können Sie entweder frei zwischen dem Blut-im-Stuhl-Test und einer Darmspiegelung wählen oder es steht für Personen ohne erhöhtes Risiko nur der Blut-im-Stuhl-Test zur Verfügung. In Kantonen ohne systematisches Früherkennungsprogramm, können Sie sich bei Ihrem Hausarzt / Ihrer Hausärztin oder in Ihrer Apotheke über die Möglichkeiten zur Früherkennung von Darmkrebs informieren. Auf der Webseite von Swiss Cancer Screening erfahren Sie, ob auch Ihr Wohnkanton ein Programm für die Früherkennung von Darmkrebs anbietet.
Sollten Sie sich für einen Blut-im-Stuhl-Test entscheiden, sollte dieser alle zwei Jahre bis zum Alter von 74 wiederholt werden (Empfehlung Krebsliga, die Krankenkasse übernimmt Tests aktuell nur bis 69 Jahre). Sollte der Test positiv ausfallen, wird eine Darmspiegelung zur Abklärung der Blutung angeordnet. Sollten zwischen zwei Untersuchungen plötzlich Symptome auftreten, sollten diese mit einem Arzt oder einer Ärztin abgeklärt werden und nicht bis zur nächsten Vorsorgeuntersuchung gewartet werden.

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Behandlungsplan Darmkrebs und Wahl des richtigen Stomabeutels

Beitragvon admin » Mi 20 Mär 2024 13:15

Frage von S.
Guten Abend
Mein Vater erhielt im Dezember 2023 die Diagnose Rectum-Karzinom (Krebs im Enddarm). Er hat die Strahlen- und Chemotherapie abgeschlossen. Nach einem Monat Pause sind eine MRT-Untersuchung und eine CT des Abdomens geplant. Während der ersten Strahlentherapie-Behandlungen wurde eine PET-CT durchgeführt, denn die Ärzte vermuteten bei einer Tumorboard-Sitzung einen Lymphknotenbefall weiter oben im Dickdarm. Die Untersuchungs-Ergebnisse ergaben keine Änderung des Strahlentherapieziels.

Zunächst wurde ihm Tumorgrösse T2 und schliesslich T3 diagnostiziert, da verdächtige Lymphknoten schliesslich als positiv gewertet wurden.

Das war ein schwieriger Start, begleitet von einem häufigen Wechsel des Behandlungsplanes.
Nun ist eine Operation geplant und mein Vater erhält ein Stoma. Wenn links, dann ist es endgültig, wenn rechts, dann kann das Stoma wahrscheinlich wieder zurückverlegt werden (Wiederherstellung der Darmkontinuität).

Das Stoma macht meinem Vater Angst. Welche Stomabeutel sind derzeit am zuverlässigsten? Welche haben das geringste Risiko, undicht zu werden? Welche sind am leichtesten zu wechseln? Meine Erinnerungen sind etwa 10-15 Jahre alt und es war nicht immer einfach. Häufiger Flüssigkeitsaustritt, üble Gerüche, Rötungen …


Antwort von Dr. med. Martin Wilhelmi, Facharzt für Gastroenterologie und Hepatologie
Vielen Dank für Ihre Anfrage S.
Ihr Vater hat Enddarmkrebs. Bisher wechselten die Behandlungen wegen der Ausbreitung der Erkrankung in die Lymphknoten. Demnächst wird Ihr Vater ein Colostoma (Stoma des Dickdarms) erhalten. Das Stoma macht Ihrem Vater Angst und Ihre eigenen Erinnerungen sind ebenfalls nicht positiv.

Anhand Ihrer Beschreibung schliesse ich mich der Entscheidung des Ärzteteams an, das für Ihren Vater zuständig ist. Bei Verdacht auf positive Lymphknoten ist es korrekt, ein höheres Tumorstadium anzunehmen und eine mögliche sogenannte Überbehandlung zu «riskieren». Was Ihren Vater betrifft, so denke ich, dass dieses Vorgehen im Einklang mit den geltenden onkologischen Standards ist.

Was das Stoma betrifft, so hat sich die Qualität des Materials in den letzten 10-15 Jahren positiv weiterentwickelt. Die von Ihnen beschriebenen Nachteile sind zwar weiterhin vorhanden, allerdings treten sie hauptsächlich in der Anfangsphase auf.

Die Auswahl des Materials erfolgt nach verschiedenen Kriterien. Oftmals bedarf es mehrerer Tests, um herauszufinden, welches Material für die betreffende Person am besten geeignet ist. Sobald die Test-, Eingewöhnungs- und Lernphase vorbei ist, treten Unannehmlichkeiten meistens in den Hintergrund oder werden sogar ganz vergessen.

Sie bringen die Angst Ihres Vaters vor dem Colostoma zum Ausdruck. Dies ist ein wichtiger Punkt, an dem gearbeitet werden kann, damit er diese Angst annehmen, sie bewältigen und mit ihr leben kann. Aufgrund des Tabuthemas «Ausscheidung» ist das komplex. Deshalb rate ich Ihrem Vater, offen zu sein und seine Ängste, Bedürfnisse und Fragen bei den Fachpersonen anzusprechen. Ein Gespräch mit einer Stomatherapeutin oder einem Stomatherapeuten im Vorfeld des Eingriffs ist wichtig. Ihr Vater kann auch Menschen treffen, die ebenfalls ein Colostoma haben. Das kann ihm helfen, besser damit zurechtzukommen. Um besser zu verstehen, was eine Colostoma ist, kann Ihr Vater unsere Broschüre zu diesem Thema auf der Website der Krebsliga Schweiz lesen oder sie bestellen. Zusätzlich kann Ihm eine psychoonkologische Unterstützung helfen, die Situation besser zu verarbeiten.

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Einladung zum Darmkrebsvorsorgeprogramm

Beitragvon admin » Mi 20 Mär 2024 13:25

Frage von S.
Guten Tag,

Ich bin über 50 Jahre alt und habe noch immer keine Einladung zum Darmkrebsfrüherkennungs-Programm erhalten. Was soll ich nun tun?


Antwort der Berater das Krebstelefon
Guten Tag,
Darmkrebsfrüherkennungs-Programme organisieren jene Kantone, die sich dafür entschieden haben, ihre Bevölkerung daran teilnehmen zu lassen. Manchmal kann es vorkommen, dass die Einladungen zur Früherkennungsuntersuchung verspätet eintreffen oder ganz vergessen werden. Ich empfehle Ihnen, sich mit der zuständigen Stelle in Ihrem Kanton in Verbindung zu setzen, um den Grund für diese Verzögerung herauszufinden.

Die Kontaktdaten der zuständigen Stelle ihres Kantons finden Sie auf der Website von Swiss Cancer Screening. Dort sind alle Programme zur Früherkennung von Darm- und Brustkrebs in der Schweiz koordiniert.

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Stoma-Rückverlegung: Was muss ich beachten?

Beitragvon admin » Mi 20 Mär 2024 17:24

Frage von Sena
Lieber Jonas
In ein paar Wochen habe ich den Termin um mein Stoma zurückzulegen. Wie sind die ersten Wochen nach der Operation. Funktioniert sofort alles wieder? Wie ist es mit Schmerzen und der Ernährung? Danke für deine Antwort und liebe Grüsse, Sena

Antwort von Dr. med. Martin Wilhelmi, Facharzt für Gastroenterologie und Hepatologie
Guten Tag Sena
Sie haben Ihre Frage an den Peer Jonas gestellt. Er kann Ihnen nicht aus eigener Erfahrung antworten.

Auch wenn sich der Darm nach der Rückverlagerung des Stomas wieder in seiner ursprünglichen Position befindet, braucht er dennoch eine gewisse Zeit, um sich zu regulieren. In dieser Phase kann es zu verschiedenen funktionellen Störungen des Darmtraktes kommen. Je nach Art der vorangegangenen Operation und je nachdem, wie viel vom Darm erhalten bleiben konnte, ergeben sich Symptome wie zum Beispiel:

  • häufigere und dringlichere Darmentleerungen
  • unvollständige Entleerungen
  • Durchfall oder Verstopfung
Ihre Stomaberatungsstelle und Ihr Behandlungsteam können Ihnen sagen, mit welchen Störungen Sie rechnen müssen und wie lange diese dauern können. Stomaberatungsstellen befinden sich meistens innerhalb eines Spitals. Sie können aber auch selbständig auf der Internetseite der Schweizerischen Vereinigung der Stomatherapeut:innen (svs)nach Beratungsstellen in Ihrer Nähe suchen .

Für den Austausch mit anderen Stoma-Trägern empfehle ich Ihnen die Kontaktaufnahme mit Ilco Schweiz. Die Schweizerische Gemeinschaft der regionalen Gruppen von Stoma-Trägern ist eine Selbsthilfeorganisation. Am Austausch beteiligen sich neu in einer eigenen Young Ilco Gruppe auch jüngere Patienten und Patientinnen nach einer Darmkrebserkrankung.

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Wie kann ich meine an Darmkrebs erkrankte Freundin unterstützen?

Beitragvon admin » Do 21 Mär 2024 16:20

Frage von Lina
Lieber Jonas
Eine gute Freundin hat die Diagnose Darmkrebs erhalten. Sie hat 2 sehr kleine Kinder und einen Ehemann. Sie befindet sich zurzeit am Anfang der Chemo.
Wir würden sie gerne unterstützen aber so, dass es nicht aufdringlich wird und ihr auch etwas nützt. Wir begleiten sie zur Chemo, bringen ab und zu Essen.
Meine Frage an dich: Was sind deine Erfahrungen aus dieser Zeit, hast du Tipps für uns, wie wir unsere Freundin und ihre Familie unterstützen können? Wie hast du dich am besten in deinem Alltag unterstützt gefühlt?

Antwort von Peer Jonas, Darmkrebs-Betroffener
Liebe Lina,
vielen Dank für deine wertvolle Frage. Ich hatte die Chemo zwischen Dezember 2019 und Mai 2020, also zur Hälfte in der ersten Corona-Welle. Ich fand es immer mega schön, wenn ich mit meinen Freunden spazieren und reden konnte. Ich war zu dieser Zeit noch ohne Kind und hatte deshalb auch genügend Zeit dafür. Kommunikation und Bewegung haben mir definitiv geholfen.

Aber mit zwei kleinen Kindern sind die Bedürfnisse vielleicht andere. Und diese herauszufinden, ist nicht ganz einfach. Dennoch kannst du fragen, welche zusätzliche Unterstützung hilfreich wäre. Wenn du dabei konkrete Hilfsangebote formuliert, fällt die Entscheidung vielleicht einfacher. Wie wäre es mit Kinderhüten, Küche aufräumen, Putzen?

Und noch etwas: Mir hat es enorm geholfen und emotional unterstützt, dass mir Freunde ihre Hilfe angeboten haben, unabhängig davon, ob ich die Hilfe tatsächlich in Anspruch genommen habe.
Ganz liebe Grüsse
Jonas


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